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Lilien

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Lilien Lilium sind eine einkeimblättrige Gattung der Familie Liliaceae. Sie besteht aus weit über 100 Arten (wobei immer noch weitere entdeckt werden), von denen die meisten winterhart sind. Zu beachten ist, dass viele Pflanzen, die landläufig als Lilien bezeichnet werden, wie z.B. die Taglilien oder Iris, botanisch anderen Gattungen angehören.

Beschreibung

Erkennbar sind Lilien daran, dass ihre Zwiebel (der so genannte Bulbus) überlappende Schuppen hat und nicht durch eine zusätzliche Außenhaut geschützt ist. Einige seiner Wurzeln sind kontraktil, d.h. sie verfügen über die ungewöhnliche Fähigkeit, den Bulbus bei Bedarf tiefer in die Erde zu ziehen, bis die richtige Tiefe erreicht ist.

Ab dem Frühjahr bildet der Bulbus einen mit lanzettförmigen Blättern dicht beblätterten Stengel aus, der sortenabhängig zwischen 15 und 200 cm groß sein kann.

Lilien bilden ihre Blüten zwischen Frühling und beginnendem Herbst, dabei lassen sich weitgehend zwei Blütenformen unterscheiden, nämlich die trompetenförmigen und die so genannten Türkenbundlilien. Bei letzteren sind die Blütenblätter soweit nach hinten eingerollt, daß ihre Spitzen sich am Stengel fast wieder treffen und die Blüte so einem Turban ähnlich sieht. Aufgrund des Sortenreichtums der Gattung existieren aber auch Abweichungen davon, z.B. fast geschlossene Blüten bei L. lophophorum var. linearifolium.

Lilienblüten sind vielfältig und häufig auffällig gefärbt und gezeichnet. Auch Ihr Duft zeichnet sie aus, einige Sorten zählen zu den am stärksten duftenden Gartenpflanzen überhaupt.

Verbreitung

Lilien wachsen auf allen Kontinenten der nördlichen Hemisphäre und finden sich oft als Kolonien in waldigen Regionen, da sie feuchte (keinesfalls aber nasse!) und kühle Stehplätze bevorzugen.

Vermehrung

Neben der "üblichen" generativen Vermehrung über Bestäubung und Saatgut können sich Lilien auch vegetativ vermehren. Dies geschieht wie folgt:

Ab der Zeit der Blüte bilden sich unterirdisch am Stengelansatz sogenannte Stengelbulben aus, bei einigen Arten geschieht dies auch in den Laubblattachseln zwischen Stengel und Blattansatz (Achselbulbus). Aus diesen Brutzwiebeln können nach 2-3 Jahren blühfähige Zwiebeln entstehen.

Bedeutung, Geschichte, Kultur

Heutzutage wird die Lilie hauptsächlich als Schnittblume verwertet. In anderen Zeitaltern und Kulturen jedoch wurde sie weit vielseitiger genutzt:

Sowohl in der Antike als auch im europäischen Mittelalter wurde sie als Heilkraut und in der Kosmetik verwendet. In China wird sie bis heute als Lebensmittel genutzt. Aufgrund Ihrer strahlend weissen Farbe wurde insbesondere L. regale zum Symbol der Reinheit in der religiösen Formensprache. In der Heraldik wurde sie vielfach in stilisierter Form verwendet, berühmt ist dort insbesondere die Bourbonenlilie.

In England und den USA haben Lilien seit der Mitte des 20. Jahrhunderts auch einen festen Platz als Zuchtpflanze, dies hat über die Jahrzehnte zu zahlreichen Hybriden geführt.