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Elfriede Werthan

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Elfriede Werthan (* 23. Juli 1939 in Graz, † 15. April 2014 in GrazRagnitz[1]) war eine österreichische Leistungssportlerin, dann Journalistin und Schriftstellerin.

Lebensweg

Elfriede wurde 1939 in Graz geboren, lernte Drogistin und war 25 Jahre lang als Sportjounalistin bei der Süd-Ost Tagespost, dann 7 Jahre bei der Steirerkrone. Sie brachte anschließend 10 Bücher heraus und war auch bei Lesungen sehr erfolgreich.

„Club der steirischen Leichtathletik-Meister“

Eine Hundertschaft steirischer (ehemaliger) Leichtathletik-Meister gründete im Mai 1981 diesen Club. Elfriede Werthan war im Kugel- und Diskusbewerb sehr aktiv und hat auch den Club der Leichtathletik-Meister nachhaltig geprägt und war in den letzten Jahren bei den Landesmeisterschaften immer präsent, sie übernahm die Funktion der Geschäftsführerin.[2]

Die Liebe zur Musik hat ihr Leben bestimmt

In ihrem Beitrag zum „Mimi Coertse-Buch“ schrieb Elfi (stark verkürzt):

Ich war im Oktober 1961 eingeladen, DonizettisLucia di Lammermoor“ im Grazer Opernhaus zu besuchen. Mit Mimi Coertse in der Titelpartie. Sie verzauberte mit ihrem Koloratursopran das Grazer Opernpuplikum, alle ihre Vorstellungen waren ausverkauft.

Ich war damals Wettkampfsportlerin, Kugelstoßerin. Bevor ich mich für den Opernabend zurechtmachte, schob ich ein hartes Trainung in der Kraftkammer ein. Die Oper sollte eine Belohnung sein. Ich träumte davon, eines Tages Olympiakämpferin zu werden. Tonnenweise stemmte ich Eisen, nur damit die Kugel weit flog. Die Olympischen Spiele in Tokio 1964 waren mein großes Ziel.

Nach dem harten Trainingstag konnte ich in der Oper ausrasten, dann erfasste Donizettis Musik meine Seele und das Operngeschehen begann mich in seinen Bann zu ziehen. Wann immer Mimi Coertse in Graz die „Lucia“ sang, war ich in der Oper.

Den Sport habe ich aber nicht vernachlässigt. Ich trainierte an den Aufführungstagen bis kurz nach 20 Uhr, hatte Bluse und schwarzen Rock in der Trainingstasche. Dann eilte ich zum Stehplatzbereich, wo ich im Finstern nach Hilde Ausschau hielt, (Die „Dritte“ beim Coertse-Buch) die stets versuchte vorne am Geländer ein Plätzchen für mich freizuhalten.

Für mich war die Oper vielleicht sogar ein Rettungsanker. Meine Träume von der großen Karriere zerbrachen 1962 an einer schweren Verletzung. In dieser Trostlosigkeit beschloss ich, für eine Woche nach Wien zu reisen, jeden Abend die Staatsoper zu besuchen. Der Reigen begann mit Mimi Coertse als „Traviata“. Als ich am Bühnentürl stand, lud sie mich für die kommenden Tage ein.

Auf der Heimfahrt mit dem Zug schrieb ich all das Erlebte auf, es war für das Grazer Opernpuplikum interessant, welche internationalen Angebote und Pläne Mimi Coertse hatte. Ich bot meine Stories Zeitungen an, die Geschichten wurden veröffentlicht. Ich machte schließlich Schreiben zu meinem Beruf und fand die Erfüllung meines Lebens. Zunächst war ich 30 Jahre Journalistin, dann mündete mein Weg in die Schriftstellerei.

Werke

Eine Auswahl[3]:
  • Spuren, die kein Wind verweht
100 Jahre steirische Skigeschichte. 1. Aufl.

mit Heribert Thaller. Schladming, Eigenverlag, 1990

  • Worte zum Tag

mit Gerda Nigitz, Graz: Eigenverlag, 1995

  • Kraft und Magie der Heilkräuter. Graz, Eigenverlag, 1997.
  • Zünd an ein Licht
Advent- und Weihnachtserzählungen. Graz, Eigenverlag, 1999. ISBN 978-3-901630-01-5.
  • Ein Wollschal für das Christkind : Weihnachtserzählungen ; Gedanken der Zuversicht
Geschichten: Irmgard Baum. Lyrik: Elfriede Werthan. St. Margarethen/Raab 2001. ISBN 978-3-902072-01-6.
  • Zaubergarten Natur
heilende Früchte, Kräuter und Gewürze. Graz, Eigenverlag, 2001. ISBN 978-3-901630-05-8.

mit Helmuth Furch und Eva Hilda Smolik. Mit einem Vorwort von Marcel Prawy und einem persönlichen Brief von Christl Schönfeldt, ihrer „Wiener Mammi“, sowie Organisatorin des Wiener Opernballes, Wien/Graz 2002. ISBN 978-3-9504555-5-7.

neue Forschungen, Quellen, Fakten

mit Richard Jindra. Graz,  : Eigenverlag, 2010. ISBN 978-3-901630-11-8.

Die Grazer Schriftstellerin und Verlegerin Elfriede Werthan, mütterlicherseits dem Walgauer Geschlecht der Mölks entstammend, und Richard Jindra, Pfarrer in Heiligenreich (NÖ), stellen mit einer umfangreichen Dokumentation neue bedeutsame kunsthistorische Forschungen, Quellen und Fakten vor.[4]

Elfriede Werthan gestorben

Leider erreichte uns wenige Tage vor dem Osterfest wieder eine traurige Nachricht. Elfriede Werthan, langjähriges Mitglied von Sports Media Austria [5], Journalistin und Buchautorin, ist in Graz kurz vor Vollendung ihres 75. Lebensjahres gestorben. Die "Elfi", wie sie allseits genannt wurde, war eine liebenswerte Kollegin. Sie erlebte den Untergang der sterischen "Südost-Tagespost" und war dann auch noch viele Jahre bei der "Steirerkrone". Als Buchautorin machte sich die ehemalige Leichtathletin einen weit über unsere Grenzen hinaus bekannten Namen. Elfi war sehr naturverbunden und liebte den Umgang mit anderen Menschen. Im Juli wäre sie 75 geworden. Sie wollte an unserer Tagung in Bad Ischl teilnehmen, sagte uns aber vor einigen Wochen wegen eines "großen Familienfestes" ab. In Wahrheit wusste sie über ihre Krankheit bestens Bescheid und ahnte, dass sie es bis Mai nicht mehr schaffen würde. Dem Autor dieser Zeilen ließ sie noch durch einen Anruf ihrer behandelnden Spitalsärztin ausrichten, dass sie sich "für alles, was die Kollegenschaft für sie getan hat, bedanken" möchte. Wir werden Elfriede Werthan stets ein ehrenden Andenken bewahren und unsere Elfi nie vergessen. Ruhe in Frieden!

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige Kleine Zeitung vom 19. April 2014
  2. Homepage des Clubs: https://www.stlv.at/altesite/stlv/club_meister/cdsm.htm
  3. Katalog der ÖNB
  4. APA-OTS Österreichs stärkster Verbreiter von multimedialen Presseinformationen in Text, Bild, Video und Audio im In- und Ausland.
  5. Sports Media Austria vom 17. April 2014