Dermatozoenwahn
Der Dermatozoenwahn gehört zu den organischen, psychischen Störungen mit nachweisbarer Ätiologie, wie sie beispielsweise mit einer zerebralen Krankheit oder einer Hirnverletzung gegeben ist: Dabei kommt es zu primären oder sekundären Hirnfunktionsstörungen, also zu solchen Störungen, die das Gehirn selbst (wie im Fall des Dermatozoenwahns), oder zu solchen, die ein anderes Körpersystem betreffen.
Der Begriff geht auf Karl Ekbom aus dem Jahre 1938 zurück.
Definition
Der Dermatozoenwahn ist eine organische Halluzinose, eine Störung ohne Bewusstseinsstörung mit immer wieder eintretenden akustischen oder optischen Halluzinationen, welche nur manchmal als solche erkannt werden. Dies schlägt nicht selten in Wahn, im Sinne einer chronisch taktilen Halluzination verstanden werden. Der Begriff beschreibt die wahnhafte Vorstellung, dass sich Lebewesen (meist Würmer oder Insekten) unter der Haut befinden und sich bewegen, was zu Angst und Kratzen führt. Oft in Verbindung mit Kokainmissbrauch oder bei Alkoholentzugssymptomatik.
Weitere Bezeichnungen sind: Insektenwahn, Epizoonose-Wahn. Bisweilen wird auch der Begriff Ekbom-Syndrom benutzt.
Morgellons-Begriff
Der seit einigen Jahren in den Medien (insbesondere in den USA) auftauchende Begriff der Morgellons ist laut Expertenmeinung höchstwahrscheinlich als ein Dermatozoenwahn aufzufassen, eine eingehendere Einschätzung des CDC in den USA steht zur Zeit noch aus.