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Kap Verde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Staatsflagge von Kap Verde

Wappen der Republik Kapverde

Details (Wappen)
Wahlspruch: " Paix, Travail, Patrie"
Amtssprache Portugiesisch, Kreolisch
Hauptstadt Praia
Staatsform Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt Präsident Pedro Pires
Premierminister José Maria Neves
Fläche 4.033 km²
Einwohnerzahl 434.625
Bevölkerungsdichte 101 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit von Portugal am 5. Juli 1975
Währung Kap-Verde-Escudo (CVE)
Zeitzone UTC -1h
Nationalhymne Cântico da Liberdade
Kfz-Kennzeichen CV
Internet-TLD .cv
Vorwahl + 238
Kap Verde in Afrika
Karte von Kap Verde

Die Republik Kap Verde (Republica de Cabo Verde) ist ein Inselstaat in Afrika. Kap Verde liegt auf einem Archipel im Atlantik vor der Westküste Afrikas. Kap Verde hat eine Einwohnerzahl 434.625 (nach staatlicher Zählung von 2000) und eine Fläche von 4033 km². Die Hauptstadt der kleinen Inselrepublik ist Praia mit 68.000 Einwohner. Es leben rund 700.000 Kapverdier im Ausland.

Bevölkerung

99% der Einwohner Kap Verdes sind Schwarze, rund 1% Weiße. Kap Verde ist die Wiege der kreolischen Kultur und seine Bewohner sind daher als Kreolen zu bezeichnen.

Die Inseln sind sehr christlich geprägt. 93,2% bekennen sich zu der Römisch Katholischen Kirche.

Geschichte

Die Inselgruppe wurde im 15. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern entdeckt. Die erste Besiedlung fand schon im Jahre 1460 statt. 1532 errichtete man ein eigenständiges Bistum. Mit der Entsendung eines Generalgouverneurs erhielt die Insel einen offiziellen Status als portugiesische Kolonie. Am 5. Juli 1975 errang Kap Verde die Unabhängigkeit von Portugal und es wurde ein Einparteienstaat errichtet. Im Jahre 1990 fand eine Verfassungsänderung statt, in der ein Mehrparteiensystem eingeführt wurde. Im Jahre 1991 gab es die ersten freien Wahlen, in denen die oppositionelle MPD stärkste Kraft wird.

Geographie

Die Republik Kap Verde liegt im östlichen Nordatlantik, vor der Westküste Afrikas. Die Inselgruppe besteht aus 15 Inseln von denen 9 bewohnt sind. Es wird unterschieden zwischen den Inseln vor dem Wind (Barlavento) und unter dem Wind (Sotavento). Die Inseln vor dem Wind sind Santo Antão, São Vicente, São Nicolau, Sal, Boa Vista und die unbewohnten Inseln Santa Luzia, Branco und Razo. Zur Sotavento-Gruppe gehören Maio, Santiago, Fogo und Brava sowie die unbewohnte Inselgruppe der Ilheus Secos ou do Romba.

Geologie

Der Archipel der Kapverden ist vulkanischen Ursprungs. Der letzte Ausbruch fand 1995 auf Fogo statt. Auf Santo Antão, besonders im Bereich Ponta do Sol, wird seit ca. 5 Jahren eine stetige Erhöhung der Wassertemperaturen beobachtet. Daraus leiten italienische Vulkanologen ein steigendes Risiko erneuter Ausbrüche ab. Die höchste Erhebung der Kapverden ist der Pico de Fogo mit 2.829 m.

Gliederung

Verwaltungstechnisch sind die Kapverden in 17 Distrikte (concelhos, singular - concelho) unterteilt: Boa Vista, Brava, Maio, Mosteiros, Paúl, Praia, Porto Novo, Ribeira Grande, Sal, Santa Catarina, Santa Cruz, São Domingos, São Filipe, São Miguel, São Nicolau, São Vicente, Tarrafal


Politik

Im Jahre 1975 errang die Inselgruppe die Unabhängigkeit von Portugal. Unter Vorsitz eines portugiesieschen Hohen Kommissars kam es zur Bildung einer provisorischen Übergangsregierung, die Wahlen zu einer verfassungsgebenden Versammlung organisierte. Bei diesen Wahlen kam es - trotz Teilnahme kleinerer Parteien - zur Dominanz der Afrikanischen Partei für die Unabhängigkeit Guineas und Kap Verdes (PAIGC). Sie stellte alle Sitze in der verfassungsgebenden Versammlung. Wie ihr Name schon sagt, erstrebte die Partei die Vereinigung mit Guinea. Jedoch wurde dies durch einen antikapverdischen Putsch in Guinea-Bissau verhindert. Somit kam es zur Verschlechterung der Beziehungen der beiden ehemaligen portugiesischen Kolonien. Die PAIGC nannte sich daraufhin in Afikanische Partei für die Unabhängigkeit Kap Verdes (PAICV) um. Ihre Mehrheit bei den Wahlen nutzte die PAICV zum Ausbau des Einparteiensystems und der Ausbau ihrer Macht. So wurden freie Gewerkschaften verboten und eine Einheitsgewerkschaft gegründet, und Kap Verde zum Einparteienstaat erklärt. Bei den Wahlen 1985 erhielt die PIACV zwar 94,5 % aller Stimmen, jedoch wurden Stimmen laut, die eine Demokartisierung, sprich Pluralismus forderten. 1990 kam es daraufhin zur Änderung der Verfassung und es wurde ein Mehrparteiensystem eingeführt. Außerdem gründete sich die Opposition im gleichen Jahr noch die Bewegung für mehr Demokratie (MPD), die bei den Wahlen 1991 auf anhieb die absolute Mehrheit von 65% erringen konnte. Die ersten freien Päsidentschaftswahlen gewann der unabhängige, aber von der MPD unterstützte António M. Monteiro, der Amtsvorgänger kam lediglich auf 25%. Im Jahre 1993 wurde schließlich die Verfassung geändert und das Mehrparteiensystem dortdrin verankert. Im Weiteren wurde das Parlament geringfügig verkleinert und die Position des Ministerpräsidenten gestärkt, indem der Staatspräsident lediglich repräsentative Aufgaben erhielt. Mit der Wiederwahl Monteiros 1996 festigte sich der Demokratiesierungsprozess. Die Wahlen 2001 führen mit dem Sieg der PAICV zum Wechsel der Regierung. Neuer Präsident wird Pedro de Verona Rodrigues Pires (*29. April 1934). Eines der Hauptziele der neuen Regierung ist die Reduzierung der von hohen Auslandsverschuldung.

Aktuelle politische Parteien in Kap Verde

Partei Kürzel Politische Richtung Gründung
Afrikanische Partei für die Unabhängigkeit Kap Verdes PAICV marxistisch 1956
Unabhängige und demokratische Union Kap Verdes UCID oppositionell zur PAICV 1974
Bewegung für die Demokratie MPD demokratisch 1990
Partei der sozialistischen Demokraten PSD sozialistisch 1992
Partei für demokratische Konvergenz PCD Abspaltung der MPD 1994

Wirtschaft

Die Kapverden verfügen über keine nennenswerten Ressourcen. Nur auf 4 Inseln gibt es, zumindest zu Zeiten in denen der jährliche Regen nicht ausbleibt, genügend Wasser für landwirtschaftliche Nutzung. Die landwirtschaftliche Produktion reicht nicht zur Eigenversorgung. 90 Prozent der Nahrungsmittel werden importiert. Der Fischreichtum in den Gewässern der Kapverden kann wegen der schlechten Ausrüstung der Fischer nicht ausgeschöpft werden. Exportiert werden Fisch, Langusten, Bananen, Schuhe und Textilien. Exporte von Bananen, Salz, Zucker und Kaffee sind durch restriktivere Einfuhrbestimmungen der Zielländer und Preisverfall auf dem Weltmarkt stark zurückgegangen.

Der Kap Verde Escudo wurde 1998 an den portugiesischen Escudo und 1999 an den Euro gekoppelt. Das Ziel ist die wirtschaftliche Stabilisierung der Republik, sowie die Stoppung der Auswanderung vieler Bewohner nach Portugal.

Der Staat finanziert sich hauptsächlich aus Einfuhrzöllen. Erst in 2004 wurde eine Mehrwertsteuer (15%) eingeführt.


Siehe auch: Musik der Kapverdischen Inseln


Allgemein

Fotos

Poesie, Gedichte, Morna

Sprache