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Gewöhnliche Douglasie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Douglasie
Über 100-jährige Douglasien (P. menziesii)
bei Suhl/Thüringer Wald.
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Pinopsida
Vorlage:Ordo: Kiefernartige (Pinales)
Vorlage:Familia: Kieferngewächse (Pinaceae)
Vorlage:Subfamilia: Laricoideae
Vorlage:Genus: Douglasien (Pseudotsuga)
Vorlage:Species: Douglasie
Wissenschaftlicher Name
Pseudotsuga menziesii
(Mirbel) Franco 1950

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii), fälschlich auch Douglastanne, Douglasfichte oder Douglaskiefer genannt, ist ein Nadelbaum aus der Gattung der Douglasien (Pseudotsuga) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die Gattung Pseudotsuga umfaßt nur sechs Arten, von denen vier im begrenzten Verbreitungsgebieten in Ostasien und zwei im westlichen Nordamerika vorkommen. In Europa war die Gattung im Tertiär vertreten, im Verlauf der Eiszeit ist sie hier jedoch ausgestorben.

Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Douglasie ist der Westen Nordamerikas, wo sie an den Hängen der Rocky Mountains von Britisch-Kolumbien über die Kaskaden-Kette der Sierra Nevada bis nach Mexiko weite Flächen einnimmt.

Der schottische Botaniker David Douglas brachte den nach ihm benannten Baum im 18. Jahrhundert von einer Expedition mit nach Europa. Seitdem wird sie in Mitteleuropa in bedeutendem Umfang im Forst, aber auch in Parks und Gärten angepflanzt.

Als eingeführte Spezies hat sich die Douglasie in vielen Ländern der Erde bewährt, sie ist die in Europa bei weitem wichtigste fremdländische Baumart. Die ersten, nun 120-jährigen Versuche in Deutschland ergeben je nach Ursprungsherkunft faszinierende Waldbilder.

Beschreibung

Die Douglasie ist ein immergrüner Nadelbaum mit Wuchshöhen um 60 Meter in Europa; in ihrem Ursprungsgebiet kann sie jedoch fast doppelt so hoch werden. Die höchste Douglasie, die man bisher gefunden hat, war 133 Meter hoch. Dies ist weitaus höher als jeder heute noch aufrecht stehende Baum (der derzeit höchste ist ein Küstenmammutbaum von 112 m Höhe in Kalifornien). Die kräftigsten Exemplare erreichen an der Basis einen Stammdurchmesser um 4 Meter. Die Douglasie bildet eine relativ schlanke kegelförmige Krone.

Die Nadeln sind grün bis blaugrün, einzelnd stehend, weich und stumpf. Sie werden 3 bis 4 Zentimeter lang und verströmen, wenn man sie zerreibt, einen aromatischen, angenehmen Geruch. Die Zapfen sind länglich oval mit dreispitzigen Deckschuppen.

Die Douglasie blüht auf der Nordhalbkugel im allgemeinen von April bis Mai; die Samen reifen bis September und werden Oktober bis November freigegeben.

Die Douglasie wächst schnell und kann ein Höchstalter von 400 Jahren erreichen. Sie hat ein herzförmiges Wurzelsystem und benötigt nur wenig frische, tiefgründige Böden bei mittleren Nährstoffansprüchen. Die Streuzersetzung verläuft mäßig langsam, das C/N-Verhältnis beträgt 77. Die Streu der Douglasie bewirkt (im Gegensatz z. B. zur Fichtenstreu) keine Versauerung des Bodens.

Nutzung

Das Holz der Douglasie ist vielfältig verwendbar. Es ist sehr dauerhaft und witterungsbeständig; in den wenigen noch bestehenden Urwäldern soll die Zersetzung abgestorbener Bäume Jahrhunderte dauern.

Es findet Verwendung als Furnierholz (Schälholz), Ausstattungsholz (Parkett, Möbel, Vertäfelung), Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchung im Innen-, Erd-, und Wasserbau, für Fenster, Türen und Spezialholz (Schiffsmasten, Rammpfähle, Schwellen, Fässer). Das Holz der Douglasie ist im Kern besser imprägnierbar als Fichtenholz und wird als das beste Holz zum Bau von Dachstühlen angesehen.

Unterarten

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) wird in zwei Unterarten und eine Varietät gegliedert:

  • Grüne Küsten-Douglasie (Pseudotsuga menziesii subsp. menziesii oder viridis), auch Grüne Douglasie genannt; diese Unterart wird in Deutschland forstlich angebaut;
  • Blaue Colorado-Douglasie (Pseudotsuga menziesii subsp. glauca ), auch Blaue Douglasie genannt;
  • Graugrüne Mittelgebirgs-Douglasie (Pseudotsuga menziesii subsp. glauca var. caesia), auch Graue Douglasie genannt, ist eine Zwischenform der beiden erstgenannten.

Wissenswertes

Der höchste Baum Deutschlands ist eine 62,45 m (Stand: 2006) hohe Douglasie im Eberbacher Stadtwald. Er löste damit die 100 Jahre alte „Douglasie Nr. 3“ ab, die in einem Forst nördlich des Tennenbacher Tals im Kreis Emmendingen bei Freiburg im Breisgau steht.

Bilder

Literatur

  • Kurt Göhre et al.: Die Douglasie und ihr Holz. Akademie-Verlag, Berlin-Ost 1958
  • Armin Heidingsfelder, Thomas Knoke: Douglasie versus Fichte. Ein betriebswirtschaftlicher Leistungsvergleich auf der Grundlage des Provenienzversuches Kaiserslautern. Schriften zur Forstökonomie, Band 26. Sauerländer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-7939-7026-4
  • Frantisek Hapla, Wolfgang Knigge: Untersuchung über die Auswirkungen von Durchforstungsmaßnahmen auf die Holzeigenschaften der Douglasie. Schriften aus der Forstlichen Fakultät der Universität Göttingen und der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt, Band 81. Sauerländer, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-7939-5081-6
  • Mario Ludwig et al.: Neue Tiere & Pflanzen in der heimischen Natur. Einwandernde Arten erkennen und bestimmen. BLV, München, Wien und Zürich 2000, ISBN 3-405-15776-5
Commons: Gewöhnliche Douglasie – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Douglasie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen