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Benutzer:Chivista/Zitate

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Da man immer mal wieder interessante Zitate hört oder liest und bald wieder vergisst – zumindest den genauen Wortlaut bzw. von wem es stammt und häufig auch keine reputable Quelle (wieder)findet –, möchte ich hier nach und nach einige m.E. interessante Zitate festhalten:

Allgemeines

  • I would rather be alone than in the company of most people that I’ve met.
(Ich bin lieber allein als in Gesellschaft der meisten Leute, denen ich begegnet bin.)
– Ellen Clarke, Mutter von George du Maurier
In ihrer Familienchronik The Du Mauriers (Heron Books, S. 48) schreibt Daphne du Maurier ihrer Urgroßmutter diese Worte zu, doch darf aufgrund des mit vielen wörtlichen „Überlieferungen“ und im Romanstil geschriebenen Buches angezweifelt werden, dass dieses Zitat tatsächlich von ihr stammt. Vielleicht drückt die Autorin darin ihr eigenes Empfinden aus?
  • Ich habe nie gesagt, ich liebe das Alleinsein. Ich habe gesagt, ich möchte in Ruhe gelassen werden. Das ist ein Unterschied.
Greta Garbo, Schauspielerin
Quelle: zitate.eu
  • Wer mich besucht, erweist mir eine Ehre. Wer mich nicht besucht, macht mir eine Freude.
Henry de Montherlant, französischer Schriftsteller
Quelle: gutezitate.com
  • Der einzige Mensch, der hierherkommt, ist der Briefträger – und genauso mag ich es.
– aus einer Episode der Serie Mankells Wallander
  • There’s a possibility of sacredness in whatever you do, depending on how you do it.
(Alles was man tut kann heilig sein, wenn man es mit der richtigen Einstellung tut.)
Mutter Dolores, Schauspielerin und Nonne
Quelle: Mother Dolores Hart, O.S.B. and Richard DeNeut: The Ear of the Heart (San Francisco, 2013), S. 357
  • Lieber barfuß zum Strand als mit dem Mercedes ins Büro.
Ronald Schill, „Richter Gnadenlos“
Quelle: Schill will Schriftsteller in Uruguay werden (RP-Online, Artikel vom 15. April 2004)
  • Früher hieß das Schulden machen, heute heißt das Moderne Finanzierungsformen
Heribert Bruchhagen, deutscher Fußballfunktionär
Quelle: Sendung Doppelpass – Der Sport1-Fußball-Talk vomm 19. März 2017
  • Ein erfolgreicher Mann ist ein Mann, der mehr verdient, als seine Frau ausgeben kann. Eine erfolgreiche Frau ist eine, die so einen Mann findet.
Mario Adorf, deutscher Schauspieler
Quelle: zitate.woxikon.de
  • Feminismus existiert nur, um hässliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren.
Charles Bukowski, US-amerikanischer Schriftsteller
Quelle: gutezitate.com
  • Die Vereinigten Staaten von Amerika scheinen von der Vorsehung dazu auserwählt, Lateinamerika im Namen der Freiheit ins Elend zu stürzen.
Simón Bolívar, „El Libertador
Quelle: Der Spiegel vom 1. Februar 1982
  • Some of the biggest men in the United States, in the field of commerce and manufacture, are afraid of somebody, are afraid of something. They know that there is a power somewhere so organized, so subtle, so watchful, so interlocked, so complete, so pervasive that they had better not speak above their breath when they speak in condemnation of it.
(Einige der größten Männer der Vereinigten Staaten, auf dem Gebiet des Handels und der Produktion, haben Angst vor jemandem, haben Angst vor etwas. Sie wissen, dass es irgendwo eine Macht gibt, die so organisiert, so raffiniert, so wachsam, so vollständig und so allgegenwärtig ist, dass sie sie besser nicht erwähnen sollten, wenn sie sie verurteilen.)
Woodrow Wilson, 28. Präsident der Vereinigten Staaten
Quelle: goodreads: Quote by Woodrow Wilson
  • Sie sind ein Unglück für das deutsche Volk. Ihre Unattraktivität, Frau Merkel, wird nur noch übertroffen von Ihrer Inkompetenz. Ich zögere, einen Menschen nach seinem Äußeren zu beurteilen, aber Sie sind, glaube ich, der erste Mensch in meinem Leben, wo es mir physisch unangenehm ist, Sie überhaupt nur anzusehen. Da kommt in mir Übelkeit hoch. Ich will Ihnen ein Beispiel geben: der Glöckner von Notre Dame, der ist ja auch hässlich. Aber Sie sind von einer ganz anderen Hässlichkeit.
Christian Anders, österreichischer Schlagersänger und Komponist
Quelle: Christian Anders in einer offenen Videobotschaft an Angela Merkel (1:00 bis 1:46)

Religiöser Sozialismus

  • Ich war vom Sozialismus so besessen, wie es ein religiöser Schwärmer von seinem Glauben sein kann. Der Vergleich zwischen den ersten Christen und den ersten Sozialisten ist, soziologisch und sozialpsychologisch betrachtet, gar nicht so abwegig, wie es viele Leute meinen.
Hendrik de Man, belgischer Sozialpsychologe und Politiker
Quelle: Hendrik de Man: gegen den Strom – Memoiren eines europäischen Sozialisten (Stuttgart, 1953), S. 47
  • Und wenn alle vorhandenen sozialistischen Programme falsch wären und alle sozialistischen Parteien zusammenbrächen, wir würden nun, da wir diese Wahrheit einmal geschaut haben, trotzdem und erst recht im Namen Gottes und Jesu Christi den Sozialismus verkündigen.
Leonhard Ragaz, Theologe und Mitbegründer der religiös-sozialen in der Schweiz
Quelle: Leonhard Ragaz: Eingriffe ins Zeitgeschehen: Reich Gottes und Politik. Texte von 1900 bis 1945 (Luzern, 1995), S. 97
  • Wenn alle Philosophen aus ihren Gräbern stiegen, um unter dem Vorsitz von Jesus Christus eine Tagung abzuhalten, so würde dieser Kongreß den Kommunismus (la communauté) proklamieren.
Étienne Cabet, französischer Frühsozialist
Quelle: Helmut Swoboda (Herausgeber): Der Traum vom besten Staat. Texte aus Utopien von Platon bis Morris. (München 1987, 3. Auflage), S. 313
  • Der wahre Socialismus … ist derjenige, welcher der wahren Erkenntnis entspringt, … welche erst dann eintritt, wenn alle Täuschungen verschwunden sind und der Mensch durch die Offenbarung seines eigenen wahren Wesens in seinem Inneren selber wahr geworden ist und sich selbst in Wahrheit erkennt. … Die Grundlage dieser Erkenntnis aber ist die Empfindung und das Bewußtsein … dass alle Menschen (nicht als Persönlichkeit betrachtet) dem Geiste nach in einer einzigen göttlichen Quelle ihren Ursprung haben und deshalb ihrem innersten Wesen nach ein einziges Wesen sind. Tritt diese Erkenntnis ein, so erkennt sich der Mensch als Ganzes im Ganzen; … Da wird er dann fähig, die Welt mit ganz anderen Augen zu betrachten als früher, wo noch sein Gesichtskreis durch seinen Egoismus oder Selbstwahn begrenzt war. … Der Socialismus bedarf daher vor allem einer religiösen Grundlage.
Franz Hartmann, deutscher Theosoph
Quelle: Franz Hartmann: Der Socialismus – vom Standpunkte der occulten Wissenschaft aus betrachtet, S. 6f

Sozialismus

  • Die sozialistische Ordnung … erlöst die Besitzenden von der Last des Besitzes und der Tragik der Ausbeutung.
Erwin Eckert, deutscher Politiker der KPD und Vorsitzender des Bundes der religiösen Sozialisten Deutschlands.
Quelle: Arnold Pfeiffer (Hrsg.): Religiöse Sozialisten. Walter Verlag, Otten 1976, S. 338. ISBN 3-530-16786-X
  • Allein eine solche Zahl, daß 365 Millionen Menschen genausoviel besitzen wie auf der anderen Seite 2,2 Milliarden Menschen, reicht völlig als Grund aus, um demokratischer Sozialist zu werden und Veränderungen auf dieser Welt einzufordern.
Gregor Gysi, deutscher Rechtsanwalt und Politiker
Quelle: Gregor Gysi: Nicht nur freche Sprüche (Berlin, 1998), S. 97. ISBN 3-89602-141-9
Ergänzend hierzu sei darauf hingewiesen, dass gemäß einem von Oxfam Anfang 2018 publizierten Bericht mit dem Titel „An Economy for the 99 Percent“ das reichste Prozent der Weltbevölkerung 50,8 Prozent des weltweiten Vermögens besitzt – und damit mehr als die restlichen 99 Prozent zusammen!

Religion

  • Es hat kaum eine große Kultur ohne eine große Religion als deren Grundlage gegeben. Die Entstehung nahezu aller bekannten Kulturen ist stets begleitet gewesen oder vorbereitet worden von einer beachtlichen Religion, die deren wertvollsten Bestandteil verkörperte. Der Zusammenbruch einer großen Kultur oder das Ende einer Ära und der Beginn einer neuen im Leben der Geschichte ist ebenfalls gekennzeichnet gewesen durch den Niedergang der Religion oder durch die Verdrängung einer bestehenden Religion durch eine andere.
Pitirim Sorokin, russischer Soziologe
Quelle: Pitirim A. Sorokin: Die Wiederherstellung der Menschenwürde (Frankfurt am Main, 1952), S. 158
  • For those who believe, no explanation is necessary; for those who do not believe, no explanation is possible.
(Für diejenigen, die glauben, ist keine Erklärung notwendig; für jene, die nicht glauben, ist keine Erklärung möglich.)
– Einblendung zu Beginn des Films The Song of Bernadette
Quelle: The Song of Bernadette

Über die Ewigkeit der Seele

  • Da sie also von keinem einzigen Übel vernichtet wird, weder von einem eigenen noch von einem fremden, so muß sie offenbar ein immer Seiendes sein; wenn aber immer seiend, auch unsterblich. ... Wenn es aber so ist, dann siehst du doch ein, daß immer dieselben Seelen existieren. Denn wenn keine untergeht, können ihrer nicht weniger werden. Ihre Zahl kann aber auch nicht größer werden; denn wenn irgendetwas von dem Unsterblichen sich vermehren sollte, so könnte das nur aus der Zahl der Sterblichen geschehen, wie du weißt, und schließlich wäre alles unsterblich.
Sokrates, griechischer Philosoph
Quelle: Platon: Der Staat (Hamburg, 1989), S. 409
Der von Sokrates überlieferte Gedanke zur Ewigkeit der Seele (als etwas Immerwährendes) ist auf der einen Seite genauso logisch wie auf der anderen Seite die vom Materialisten bzw. Atheisten verleugnete Existenz der Seele, wonach ein Wesen also erst durch Zeugung (oder Geburt, je nach Ansicht) zu leben beginnt und mit dem Tode aufhört zu existieren; unlogisch hingegen ist die von der Kirche gelehrte Ansicht, wonach eine Seele irgendwann entsteht und danach für immer existiert. Aufgrund der Naturgesetze muss der Anfang stets dem Ende entsprechen (ein Wesen wird geboren und stirbt, hat also eine begrenzte Existenz) – oder es gibt keinen Anfang und kein Ende (was ein eindeutiger Hinweis auf die Reinkarnation wäre). Übereinstimmend hierzu heißt es in der Bhagavad Gita, einer der grundlegenden Schriften des Hinduismus:
  • Die Seele wird nicht geboren und stirbt auch nicht. Sie ist auch kein Ding, das nur ein einziges Mal ins Sein eintritt und, wenn sie abgeschieden ist, nie mehr ins Sein kommen wird. Die Seele ist ungeboren, uralt, immer dauernd. Sie wird nicht erschlagen, wenn der Körper erschlagen wird. (2,20)
  • Die verkörperte Seele wirft ihre alt gewordenen Körper ab und geht in neue Körper ein, so wie ein Mensch zerschlissene Kleider gegen neue wechselt. (2,22)
– nach der Übersetzung von Sri Aurobindo: Bhagavad Gita (Verlag Hinder + Deelmann, Gladenbach, 1988), ISBN 3-87348-127-8
Lew Tolstoi beschrieb denselben Zusammenhang:
  • Der Mensch weiß, daß, wenn er nicht vorher gewesen ist und wenn er aus nichts entstanden und hernach gestorben ist, sein bisheriges Ich nie wieder sein wird und nie wieder sein kann. Der Mensch wird nur dann erkennen, daß er nicht sterben wird, wenn er erkennen wird, daß er nie geboren worden ist und immer war, ist und sein wird. Der Mensch wird nur dann an seine Unsterblichkeit glauben, wenn er begreifen wird, daß sein Leben keine Welle, sondern jene ewige Bewegung ist, die in diesem Leben bloß als Welle auftaucht.
Quelle: Leo N. Tolstoi: Das Leben (Eugen Diedrichs Verlag, München, 1992), S. 228

Dieselbe Thematik wurde auch von Edgar Cayce aufgegriffen:

  • Alle Seelen wurden am Anfang erschaffen, und sie finden ihren Weg dorthin zurück, woher sie kamen.
Quelle: Edgar Cayces Bericht von Ursprung und Bestimmung des Menschen (Der Goldmann Verlag, 8. Auflage, München, 6/1992), S. 57; zitiert nach Fall Nr. 8337-D-276.

In dem vorherigen Zusammenhang erscheint der unausweichliche Tod nicht mehr als die große Tragödie:

  • Ein guter Ruf ist besser als gute Salbe und der Tag des Todes besser als der Tag der Geburt.
Kohelet 7,1
  • Wir schaudern vor dem Tode vielleicht hauptsächlich, weil er dasteht als die Finsternis, aus der wir einst hervorgetreten und in die wir nun zurück sollen. Aber ich glaube, daß, wann der Tod unsere Augen schließt, wir in einem Licht stehn, von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist.
Arthur Schopenhauer (1788–1860), deutscher Philosoph
Quelle: Arthur Schopenhauer: Tod und Leben (HNH III 523)

Kirchenkritik

  • Ist es euch klar, daß es einen Unterschied zwischen Christentum und dem, was ich „Kirchentum“ nenne, gibt? Christentum ist die ursprüngliche Lehre Jesu. „Kirchentum“ ist das, was die Anhänger aus jener Lehre gemacht hatten.
Yogananda, indischer Philosoph
Quelle: Kriyananda: So spricht Yogananda (Bern, 1992), S. 68
  • Die Buddhisten halten dafür, dass nichts, was von gesundem Menschenverstande widerlegt wird, eine wahre Lehre Buddhas sein kann. Die Christen werden jeden Unsinn annehmen, wenn er von der Kirche als Glaubenssache verbreitet wird.
Helena Blavatsky, Mitbegründerin der Theosophischen Gesellschaft
Quelle: Helena Blavatsky: Isis entschleiert, Band 2 – Theologie (Den Haag, o.J.), S. 543
  • Die Kirchen sind an Händen und Füßen gebunden, direkt oder indirekt abhängig von den Mächtigen der Welt. … Sie sind selbst mehr politische und wirtschaftskapitalistische Organisationen als Gemeinschaften frommer Menschen.
Erwin Eckert, evangelischer Pfarrer und Sozialist
Quelle: Arnold Pfeiffer (Hrsg.): Religiöse Sozialisten (Olten, 1976), S. 340f
  • Die Kirche beantwortet Fragen, die die Menschen gar nicht haben, und auf deren wirkliche Fragen gibt sie wenig hilfreiche Antworten.
Eugen Biser, deutscher Theologe
Quelle: Thomas von Mitschke-Collande: Schafft sich die katholische Kirche ab? (Kösel Verlag, München, 2012), einleitendes Zitat zum sechsten Kapitel
  • Mein Entschluß, ganz links aktiv zu sein und zu werden, wurde im Grund genommen aus der Enttäuschung darüber geboren, daß das, was in der Bergpredigt steht, nicht ernsthaft von jenen befolgt wird, die sie von Amts wegen auslegen.
Herbert Wehner, langjähriger Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion
Quelle: Herbert Wehner: Christentum und demokratischer Sozialismus (Freiburg i. Brsg., 1985), S. 19
  • Oft ist im Herzen eines mit dem Verstande Gott leugnenden Menschen mehr Gott im Geist und in der Wahrheit als in einem mit dem Munde bekennenden.
Christoph Blumhardt, evangelischer Theologe und Pfarrer, der als Begründer der religiös-sozialen Bewegung in der Schweiz und in Deutschland gilt
Quelle: Arnold Pfeiffer (Hrsg.): Religiöse Sozialisten (Olten, 1976), S. 98
  • In der ganzen Geschichte sind es stets Theologen gewesen, die am wenigsten Empfänglichkeit für Gott und sein Reich gezeigt haben.
Leonhard Ragaz, Schweizer Theologe
Quelle: Martin Stöhr (Hrsg.): Theologische Ansätze im religiösen Sozialismus (Frankfurt a.M., 1983), S. 19

Demokratiekritik

  • Nimmt man den Begriff in der ganzen Schärfe seiner Bedeutung, dann hat es niemals eine echte Demokratie gegeben, und es wird sie niemals geben. Es geht gegen die natürliche Ordnung, daß die Mehrzahl regiert und die Minderheit regiert wird.
Jean-Jacques Rousseau, französischsprachiger Philosoph
Quelle: Jean-Jacques Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag (Stuttgart, 1996), S. 102
  • Was ist das für eine Demokratie, bei der man Millionär sein muß, um die Leute zu überreden, ihn zu wählen?
Fidel Castro, jahrzehntelanger kubanischer Staatschef
Quelle: Klaus Huhn: Compañero Castro (SPOTLESS Verlag, 1986), S. 52
  • Wir werden erst dann an den demokratischen Charakter der westlichen Gesellschaftsformen glauben, wenn Arbeiter und Angestellte im Westen die Besitzer von Fabriken und Betrieben und die Präsidenten der Banken selber wählen und wenn die westlichen Medien Aktiengesellschaften, Banken und deren Direktoren mit einem Sperrfeuer der Kritik eindecken und anfangen, über die in den westlichen Ländern wirklich ablaufenden Prozesse zu diskutieren, statt endlose und unnütze Streitgespräche mit Politikern zu führen.
Michail Gorbatschow, Staatschef der Sowjetunion
Quelle: Michail Gorbatschow: Perestroika – Die zweite russische Revolution. Droemer Knaur, München 1987, S. 161f. ISBN 3-426-26375-0
  • Die Erfahrungen, die ich während meiner Regierungstätigkeit sammelte, zwangen mich zu der allgemeinen Schlußfolgerung, daß das politische System der parlamentarischen Demokratie nach westeuropäischem Muster sich zur Durchführung großangelegter Reformen, ja zur Erfüllung irgendeiner Aufgabe, die mehr als tagespolitische Notlösung ist, nicht mehr eignet. … Das Schlimmste, was sich über dieses System sagen läßt, ist, daß die Demokratie, die Bestimmung durch das Volk also, zur Illusion wird. Dieses Repräsentativsystem wird durchkreuzt und gefälscht durch das Eingreifen von allerlei Apparaten und Mächten, die der ursprünglichen Konzeption von der Übertragung des Volkswillens auf die gewählten Volksvertreter widersprechen.
Hendrik de Man, belgischer Politiker
Quelle: Hendrik de Man: Gegen den Strom. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1953, S. 219f
  • Wenn ein Diplomat darüber sprach, man müsse die Welt sicher machen für die Demokratie, meinte er: sicher für jenes System, und war sich der gottgewollten Aufgabe seines Landes bewußt, das System für die ganze Welt zu errichten und zu erhalten.
Upton Sinclair, US-amerikanischer Schriftsteller
Quelle: Upton Sinclair: Presidential Mission (1947). New York 1973, S. 328; zitiert nach Dieter Herms: Upton Sinclair – amerikanischer Radikaler. Jossa 1978, S. 233
  • Heute leben wir unter postdemokratischen Verhältnissen. Postdemokratie bezeichnet einen gesellschaftlichen Zustand, in dem zwar weiter Wahlen abgehalten werden. Aber die Mehrheit der Bürger spielt eine passive, schweigende, ja apathische Rolle. Die Politik wird von ökonomischen Eliten und Experten gemacht. Die Demokratie kann nur dann gedeihen, wenn die Bürger die Gelegenheit und das Interesse haben, sich aktiv an der Gestaltung des öffentlichen Lebens zu beteiligen. … Heute finden immer weniger Debatten statt. Die Debattenkultur ist wesentlich für die Demokratie. Debattenlos werden uns Notverordnungen wie Bankenrettung aufgestülpt. Ohne Debatten bildet sich aber keine Öffentlichkeit. … Das Ende der Debatte ist das Ende der Demokratie. In diesem Raum ohne Debatten und Öffentlichkeit erheben sich Terror und Mob.
Byung-Chul Han, südkoreanischer Professor für Philosophie und Kulturwissenschaft
Quelle: Handelsblatt vom 19. Januar 2015, S. 48 (Gastkommentar)
  • Der Westen kritisiert Russland nicht, weil die Demokratie sich aus dem Land zurückzieht, sondern vor allem deshalb, weil es begonnen hat, eine eigenständige Politik zu betreiben. … Durch Länder und Kontinente marschiert im Triumph die Demokratie, und es gilt nur, diesen Marsch zu unterstützen, und wenn dann die ganze Welt einheitlich ist, verschwinden sogar die nationalen Namen der Staaten, und sie werden, wie die Gefangenen eines Konzentrationslagers, nach Nummern gezählt.
– Michail Margelow, Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses des russischen Oberhauses, über die von den USA und den westlichen Staaten propagierte Form der Demokratie
Quelle: Artikel „Warnungen vor neuem Kalten Krieg“ in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. Mai 2006

Der Übergang zur Tyrannis

  • Wird nun auch für die Demokratie die unersättliche Gier nach dem, was sie als das erstrebenswerte Gut hinstellt, der Grund ihrer Auflösung sein? Die Freiheit. Denn daß dies ihr schönster Besitz ist und daß eben deshalb es sich für einen, der von Natur der Freiheit ergeben ist, nur in ihr zu wohnen lohne, das wirst du in einem demokratischen Staat gewiß zu hören bekommen. ... Wird nicht in einem solchen Staat notwendig die Freiheit jedes Maß verlieren? … Und in der Tat: jedes Übermaß pflegt einen heftigen Umschlag ins Gegenteil zur Folge zu haben. … Denn das Übermaß von Freiheit, scheint es, führt zu nichts anderem für den Einzelnen wie für den Staat als zum Umschlag in ein Übermaß von Knechtschaft. Begreiflicherweise entwickelt sich also die Tyrannis aus keiner anderen Verfassung als der Demokratie. Aus der äußersten Freiheit entsteht, wie ich glaube, die größte und erbarmungsloseste Knechtschaft.
Sokrates, griechischer Philosoph
Quelle: Platon: Der Staat (Hamburg, 1989), S. 338ff
  • Wer in einer westeuropäischen Demokratie versucht, in der Regierungsarbeit etwas zum Wohle des Volkes zustande zu bringen und immer wieder durch die Unzulänglichkeiten des parlamentarischen Systems daran verhindert wird, gerät dann und wann in Versuchung, zu sagen: „In einem totalitären Staat wäre das längst gemacht…“
Hendrik de Man, belgischer Politiker
Quelle: Hendrik de Man: Gegen den Strom. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1953, S. 260

Gesellschaftskritik

  • Der Einzelmensch bezieht seine Identität sowohl aus dem Selbstgefühl (ich bin ich) als auch aus dem Mitgefühl (ich könnte du sein) und dem Wir-Gefühl (ich gehöre dazu). … Eine Überdosis an Wettbewerb hemmt viele begabte Leute, statt sie zu beflügeln. Unter einem ständigen Konkurrenzdruck entfalten sich nicht unbedingt die Fähigsten und die richtigen Fähigkeiten. … Der Kapitalismus scheitert, wenn er sich zu sehr auf diesen homo oeconomicus – etwa auf den Bonus-Banker – stützt und ihn sogar heranzüchtet. Ungemach wird programmiert, wenn in der Hackordnung mancher Banken die selbstsüchtigsten Mitarbeiter als die besten gelten. … Viele ignorieren elementare Voraussetzungen des Zusammenlebens: Anstand, Verantwortung, Solidarität und Gerechtigkeitssinn – mit einem Wort: Empathie.
Roger de Weck, Schweizer Publizist und Manager
Quelle: Artikel „Liebe in Zeiten des Marktes“ (Untertitel: Nicht nur Konkurrenz fördert Leistung. Auch Solidarität und Gemeinschaft bringen den Menschen voran) in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 8. November 2009
  • Entwicklungshilfe ist nichts anderes als der Transfer von Geldern oder Mitteln aus den Taschen armer Menschen in reichen Ländern in die Taschen reicher Menschen in armen Ländern.
Peter Thomas Bauer, britischer Entwicklungsökonomie Entwicklungsökonom ungarischer Abstammung
Quelle: Vera F. Birkenbihl: Was Sie unbedingt über China/Asien wissen müssen. mvg Verlag, München 2013, S. 116
  • Wir haben kein Recht mehr, das zu denken, was wir wollen, sondern nur noch das aufzusagen, was uns die Mächtigen diktieren.
Martin Niemöller, evangelischer Theologe und führender Vertreter der Bekennenden Kirche
Quelle: Oeffler u.a. (Hrsg.): Martin Niemöller – ein Lesebuch (Köln, 1987), S. 277
  • Eine Frage ist, ob der Terrorismus in seinen Erscheinungsformen … ein Produkt der Hirne der Täter ist,… Oder ob der Terrorismus eine Widerspiegelung gewisser gesellschaftlicher Situationen der westlichen Welt ist, daß der Terrorismus gewissermaßen die Probleme reflektiert, die objektiv bestehen...
Horst Herold, ehemaliger Präsident des BKA
Quelle: Stefan Aust: Der Baader Meinhof Komplex (Hamburg, 1986), S. 198
  • Eine Kriegshetzerkampagne wird nach ganz ähnlichen Grundsätzen wie jede andere Kampagne geführt. … Durch allerlei schlaue Geschichten wird das Volk gegen die Nation, mit der man Krieg zu führen wünscht, argwöhnisch gemacht. Dazu ist nichts weiter nötig als … eine Presse, deren Interessen mit denen, die durch den Krieg profitieren werden, verknüpft sind.
Henry Ford, Automobilkonstrukteur und Publizist
Quelle: Johannes Rothkranz: Die kommende „Diktatur der Humanität“ (Durach, 1992), S. 21
  • Eine Regierung kann Kriege immer auf solche Weise rechtfertigen, dass das Volk glaubt, das Vaterland gegen einen wirklichen oder möglichen Angreifer verteidigen zu müssen. Wir müssen uns vornehmen, Kriege auf keinen Fall zu unterstützen.
Albert Einstein, theoretischer Physiker
Quelle: Albert Einstein: Über den Frieden (Bern, 1975), S. 156
  • … die Presse gehört zu neun Zehnteln privaten Gruppen, Verbänden und Lobbies, und dies stellt absolut kein Gleichgewicht der Kräfte in der Öffentlichkeit her.
Roger Garaudy, französischer Politiker und Philosoph
Quelle: Roger Garaudy: Aufruf an die Lebenden (Darmstadt, 1991), S. 370
  • In Amerika werden die Waffenindustrie, die Ölindustrie, die großen Medien-Konglomerate und selbst die US-Außenpolitik sämtlich von den gleichen Kartellen kontrolliert. Daher kann man kaum erwarten, dass ein Diskurs über Gewehre und Öl und Verteidigungsabkommen ernsthaft in den Medien behandelt wird.
Arundhati Roy, indische Schriftstellerin und Globalisierungskritikerin
Quelle: Spiegel Online vom 31. Oktober 2001
  • Ich habe bereits viel an deutscher Medienmanipulation und russischer Desinformation erlebt. Dass aber Politiker und Medien „Hetzjagden“ frei erfinden oder zumindest ungeprüft diese Falschinformation verbreiten, war für mich eine neue Qualität von Falschberichterstattung in Deutschland.
Hans-Georg Maaßen, deutscher Jurist und politischer Beamter (nach seiner Absetzung als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz aufgrund seiner Bewertung der Ausschreitungen in Chemnitz 2018).
Quelle: Die Abschiedsrede im Wortlaut (Artikel vom 5. November 2018)

Armut und Reichtum

  • Die Armen werden immer ärmer, während die Reichen in ihrem Reichtum ersticken.
Martin Niemöller, evangelischer Theologe und führender Vertreter der Bekennenden Kirche
Quelle: Oeffler u.a. (Hrsg.): Martin Niemöller – ein Lesebuch (Köln, 1987), S. 236
  • Wollet ihr nun den Zustand allgemeinen Glücks herbeiführen, so trachtet darnach, daß Jeder so viel und Keiner mehr habe und genieße als er braucht.
Wilhelm Weitling, Frühsozialist mit christlichen Überzeugungen
Quelle: Wilhelm Weitling: Die Menschheit, wie sie ist und wie sie sein sollte
  • Das sicherste Mittel, arm zu bleiben, ist ein ehrlicher Mensch zu sein.
Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen (Napoleon I.)
Quelle: aphorismen.de
  • Wenn also Reichtum und reiche Leute in einem Staat hoch angesehen werden, dann werden die Tüchtigkeit und die Guten weniger hoch geachtet.
Sokrates, griechischer Philosoph
Quelle: Platon: Der Staat (Hamburg, 1989), S. 320
  • Das heutige Ausmaß an Ungleichheit ist beispiellos. … Aber sieht man genauer hin, ist die Ungleichheit ein Resultat des extremen Wohlstands eines winzigen Teils der Bevölkerung vom Bruchteil eines Prozents. … Denn sieht man sich die Verteilung des Wohlstands an, ist die Ungleichheit größtenteils das Resultat von Superreichtum. Tatsächlich ist nur das oberste Zehntel eines Prozents der Bevölkerung superreich. Es ist nicht nur an sich extrem ungerecht, diese Ungleichheit hat extrem negative Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes. Denn allein ihre Existenz hat schädliche, zerstörerische Auswirkungen auf die Demokratie.
Die Konzentration von Wohlstand bringt die Konzentration von Macht mit sich. Die Kosten für Wahlkämpfe schnellen in die Höhe. Das wiederum macht die politischen Parteien abhängig von großen Unternehmen. Diese politische Macht führt zu einer Gesetzgebung, die die Konzentration von Wohlstand fördert. Die Finanzpolitik … ist also so gestaltet, dass sie die Konzentration von Reichtum und Macht fördert, was wiederum mehr politische Macht zum selben Zweck hervorbringt. Und genau das können wir beobachten. Es ist also ein Teufelskreis. Und das hat eine lange Tradition. Schon Adam Smith schrieb darüber 1776 in seinem Werk Der Wohlstand der Nationen. Er sagt, dass in England die wesentlichen Architekten der Politik jene Personen sind, die die Gesellschaft besitzen. Damals Kaufleute und Fabrikbesitzer. Sie sorgen dafür, dass man sich um ihre eigenen Interessen gut kümmert; egal, welche schwerwiegenden Konsequenzen das für die Bevölkerung Englands hat. Heute sind es nicht mehr Kaufleute und Fabrikbesitzer, sondern Finanzinstitutionen und multinationale Konzerne; jene Menschen, die Adam Smith Herren der Welt nannte. Und sie folgen einem abscheulichen Grundsatz: alles für uns und nichts für die anderen. Sie verfolgen eine Politik, die ihnen nützt und allen anderen schadet. Und nachdem die Reaktion der Allgemeinbevölkerung ausbleibt, haben wir den Zustand, der zu erwarten war.
Noam Chomsky, Sprachwissenschaftler
Quelle: Noam Chomsky: „Requiem für den amerikanischen Traum“ (Dokumentarfilm)
  • Tatsächlich wird die Masse der Erwerbstätigen weiter ausgeplündert, während auf bestehende Vermögen nur zaghaft zugegriffen wird. Auch die sozialistischen Gedankenguts unverdächtige Industrieländerorganisation OECD hält die Vermögensbesteuerung hierzulande für zu niedrig. Der gern angeführte Tatbestand, dass 10% der Steuerzahler immerhin die Hälfte des Steueraufkommens beisteuerten, ist zwar richtig, doch wird dabei die gigantische Umverteilung in den Sozialsystemen ausgeblendet, die das in den Schatten stellt. Dort finanziert die Mittelschicht die Unterschicht – die vermögende Oberschicht ist weitgehend außen vor.
– Stephan Lorz in seinem Kommentar „Hilferuf aus der Mittelschicht“
Quelle: Börsen-Zeitung vom 16. Juni 2010

Rechtsprechung

  • In der Ungewißheit, ob und wann auf ein Verbrechen die Strafe folgt, liegt die Schwäche unserer unschlüssigen Justiz.
  • Während der 20 Jahre, in denen ich mich hier für die Anwendung des Gesetzes eingesetzt habe, ging es um den Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei; die Barbarei wurde repräsentiert von der eindringenden Klasse der Kriminellen.
Isaac Charles Parker, Richter mit dem Beinamen „The Hanging Judge“
Quelle: Paul Trachtman: Die Revolverhelden. Time Life 1977, S. 157, 163
  • Jedem Terroristen eine Schutzverheißung zu Gute kommen zu lassen, liefe aber darauf hinaus, alle Terroristen weltweit in Deutschland zu sammeln mit den Folgen, die auf der Hand liegen.
Verwaltungsgericht Gießen (Az. 4 L 6810/17.GI.A); Reaktion auf die Aufhebung eines Abschiebeurteils des VG Gießen durch das Bundesverfassungsgericht. Die Journalistin Helene Bubrowski kommentiert den Vorgang wie folgt: „Das Gießener Gericht ärgert sich erkennbar auch darüber, dass nach der Logik aus Karlsruhe die Gefährdung von Menschen hierzulande in Kauf genommen wird, um die Grundrechte eines Terroristen zu schützen.“
Quelle: Artikel „Schutzverheißung für Terroristen?“ in FAZ vom 13. Juni 2018

Kapitalismuskritik

  • Wer ... auch nur den Versuch macht, ... das verabscheuungswürdige Privateigentum wieder einzuschmuggeln, wird ... als ein Feind der Menschheit angesehen ... Sein Name wird für immer aus den Listen der Bürger gestrichen.
Étienne-Gabriel Morelly, Philosoph; in Artikel 1 des Strafgesetzes seines „Gesetzbuch der Natur“ (Code de la Nature)
Quelle: Helmut Swoboda (Herausgeber): Der Traum vom besten Staat. Texte aus Utopien von Platon bis Morris. (München 1987, 3. Auflage), S. 241
  • Sollte es in diesem Land jemals wieder einen Krieg geben, wird es ein Krieg zwischen Kapital und Arbeit, zwischen Besitzgier und Brüderlichkeit sein. Und ich bin heute heute genauso bereit, für Brüderlichkeit in Amerika einzutreten, wie ich in meiner Jugend für die Verteidigung der Südstaaten eingetreten bin.
Frank James, Bandit (Zitat von 1897)
Quelle: Paul Trachtman: Die Revolverhelden. Time Life International (Nederland) B.V., 1977, S. 87
  • Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt, Kabarettist

Finanzmärkte

  • Nein zu dem geplanten Euro, weil er europaweit zu noch mehr Lohndumping führen würde.
Gregor Gysi, deutscher Rechtsanwalt und Politiker
Quelle: Gregor Gysi: Nicht nur freche Sprüche (Berlin, 1998), S. 267. ISBN 3-89602-141-9
  • Die Wall Street benutzt verwirrende Begriffe. Wenn Sie „Subprime“ hören, denken Sie „Scheisse“.
  • Die Banken werten die Papiere nicht ab, bis sie sie an ahnungslose Kunden verkauft haben.
  • Was sind Sie? Ein Drogendealer oder ein Banker? Wenn Sie ein Banker sind, können Sie sich gleich verpissen.
– Zitate aus dem Film The Big Short

Außenpolitische Konflikte

Migrations- und Flüchtlingspolitik

  • Vor eins, zwei Jahren gab es die große Flüchtlingskrise, die ja jetzt ein bißchen ausgeblendet werden soll seitens der Regierung, und da kamen ja schon erste Strafanzeigen gegen die Bundesregierung, allen voran Angela Merkel, weil man gesagt hat: „Es kann doch nicht sein, dass man eigentlich Ausweispapiere braucht, um in ein Land zu reisen, ohne Ausweispapiere es aber strafbar ist, aber Frau Merkel sagt: „Kommt doch alle rein.“
Alexander Stevens, Strafrechtler
Quelle: Interview mit Alexander Stevens (0:30 bis 0:50)
  • Die Deutschen haben Millionen von Juden umgebracht, und da schämen wir uns doch heute noch für. Und jetzt lässt Angela Merkel eine Million ihrer Erzfeinde ins Land.
Karl Lagerfeld, Modeschöpfer (über Flüchtlinge aus dem arabischen Raum)
Quelle: Karl Lagerfeld – Das Interview (ein Review eines Interviews vom Dezember 2017, neu publiziert anlässlich seines Todes am 19. Februar 2019)
  • Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung.
Helmut Schmidt, deutscher Politiker (SPD) und Kanzler von 1974 bis 1982
Quelle: Helmut Schmidt im Interview mit Sandra Maischberger (ca. 4:04)
  • Wer die Zahlen der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf.
– Helmut Schmidt
Quelle: wie zuvor (ca. 4:20)
  • Ich bleibe bei meiner Linie: Die Rettung aus der Seenot darf nicht mit einem Ticket nach Mitteleuropa verbunden sein. … Es ist vielmehr das Gebot der Stunde, den skrupellosen Schleppern die Geschäftsgrundlage zu entziehen, Menschen nach der Seenotrettung zurück in ihre Herkunfts- oder Transitländer zu bringen sowie Initiativen für Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung in Afrika zu setzen. Wir dürfen keine falschen Signale aussenden und müssen es unbedingt verhindern, dass weitere Menschen ihr Leben bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer aufs Spiel setzen. … Damit würden wir auch das Geschäftsmodell der Schlepper zerstören, viel weniger würden sich folglich auf den Weg nach Libyen machen und wir würden das Ertrinken im Mittelmeer beenden.
Sebastian Kurz, österreichischer Politiker
Quelle: Verteilung von Flüchtlingen: Österreichs Ex-Kanzler Kurz kontert Maas (Artikel vom 13. Juli 2019)
  • Warum kommt ihr nicht gleich mit dem Flugzeug und holt sie ab? Oder kommt doch gleich mit euren Booten an Land.
– Reda Essa, libyscher Oberst (über die Hilfsorganisationen vor der Küste Libyens)
  • Die Europäer haben Grund, Angst zu haben. Wenn das so weitergeht, dann siedelt ganz Afrika über.
– Reda Essa, libyscher Oberst
Quelle: Artikel „Das beste Geschäft ist immer noch das Schleusergeschäft“ in FAZ vom 13. Februar 2018

Russland

  • Russland ist seit seiner Existenz durch Autokraten regiert worden und es hat einen Versuch der Demokratie gegeben unter Gorbatschow; das war die Perestroika und Glasnost, … und Russland ist es nie so schlecht gegangen, aber wirklich erbärmlich schlecht gegangen, wie in der Zeit, als die da herumgewurschtelt haben.
Peter Scholl-Latour, Journalist und Publizist
Quelle: Maischberger - Angst vor dem Kalten Krieg. Versagt Deutschlands Diplomatie? (Sendung vom 18. März 2014; ab 19:30 Min.)
  • Da müssen Sie mal sehen, wie die Krim ukrainisch geworden ist. Das war im Jahre 1954, glaube ich, und da hat der Herr Chruschtschow, der selber Ukrainer ist, … der hat in einer Wodka-Laune gesagt: „Jetzt wird die Krim ukrainisch“ und so ist das zustande gekommen. Ich sehe da nicht, welche völkerrechtlichen Grenzen da hinterher überschritten wurden.
- Peter Scholl-Latour (in derselben Sendung, ab 2:05 Min.)
  • Die USA haben in der Ukraine 5 Milliarden Dollar in einen Regimechange investiert. Das Ergebnis ist ein zerrissenes Land mit marodierenden faschistischen Banden und, ja, die russische Annexion der Krim, die jetzt immer als Beweis für die Aggressivität der russischen Außenpolitik herhalten muss. Und auch die neue Aufrüstungsspirale dient ja angeblich immer nur dazu, den russischen Bären im Zaum zu halten. Ich glaube, eine dümmere Begründung kann man sich wirklich nicht ausdenken.
Sahra Wagenknecht, Politikerin (Die Linke)
Quelle: Rede vor dem Deutschen Bundestag (ab 1:28 Min.)

Islamismus

Molenbeeks verlorene Generation

Diverse Zitate aus dem Dokumentarfilm Molenbeeks verlorene Generation:

  • Heute gibt es gegenüber dem Molenbeek, das ich Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre erlebt habe, überhaupt keine soziale Durchmischung mehr, kein bisschen. Damals war alles viel stärker gemischt. Es gab die waschechten Belgier und die Menschen mit Migrationshintergrund. Heute muss man richtig suchen, um einen Belgier zu finden.
  • Seltsam fanden wir zum Beispiel, dass es in Molenbeek 22 Moscheen gibt, mehr als irgendwo in Marokko. Wir fanden das völlig abstrus. Wozu so viele Moscheen? Die Moscheen wurden nicht überwacht. Die Predigten wurden auf Arabisch gehalten. Das ist, als würde man eine Messe auf Latein hören. Die meisten Jugendlichen verstanden weder die Sprache noch die Rede. Jeder weiß außerdem, welche Rolle Saudi-Arabien dabei gespielt hat. Die Wahhabiten hatten sich in den meisten Moscheen gut etabliert.
  • Was hier gerade passiert, wird irgendwann ganz Europa betreffen. Das ist ein Schema, das sich durch alle Brennpunktviertel der Großstädte Europas zieht.
  • Als sich die Frauen im Viertel mit Niqab oder immer längeren Kopftüchern zu kleiden begannen, äußerte sich dadurch schon die Radikalisierung der Kleiderordnung. … Uns war sofort klar, dass das ein Rückschritt war. Mangelnde Durchmischung führt unweigerlich zu Intoleranz, zum Faschismus, zum Islamismus. Das kommt hier manchmal auf ganz simple Weise zum Ausdruck, indem z.B. unverschleierte Frauen beschimpft werden. Es kommt während des Ramadan zum Ausdruck, wenn jemand etwas isst und dafür angespuckt oder bedroht wird. Es beginnt mit solchen einfachen Dingen und endet bedeutend schlimmer.
– Ben Hamidou, Schauspieler und Regisseur

Kyai Haji Yahya Cholil Staquf

Zitate von Kyai Haji Yahya Cholil Staquf, dem Generalsekretär des Obersten Rats von Nahdlatul Ulama (vgl. FAZ-Artikel Terrorismus und Islam hängen zusammen):

  • In der klassischen Tradition ist das Verhältnis von Muslimen zu Nichtmuslimen eines von Segregation und Feindschaft. … Sie macht ein friedliches Leben von Muslimen in den multikulturellen, den Gesellschaften des 21. Jahrhunderts tendenziell unmöglich.
  • Zu viele Muslime sehen die Zivilisation, das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedenen Glaubens, als etwas an, das bekämpft werden muss.
  • Wissen Sie, ich bewundere westliche, insbesondere europäische Politiker. Sie denken so wunderbar humanitär. Aber das allein reicht nicht. Wir leben in einer Zeit, in der man realistisch denken und handeln muss.
  • Europa hat aus seinen Fehlern in der Vergangenheit immer noch nicht gelernt. Als ich zuletzt in Brüssel war, habe ich gesehen, wie eine Gruppe arabischer, vielleicht auch nordafrikanischer Jugendlicher Polizisten bedrängt hat. Meine belgischen Freunde haben gesagt, das sei schon fast alltäglich in Belgien. Warum lässt man das zu? Was macht das für einen Eindruck? Jetzt nimmt Europa, nimmt Deutschland massenhaft Flüchtlinge auf — verstehen Sie mich nicht falsch, natürlich darf man die Augen nicht vor Not verschließen. Aber man nimmt Flüchtlinge auf, über die man nichts weiß, die aus sehr problematischen Gegenden stammen.
  • Es gibt einen harten linksliberalen Rand im Westen, der jedes Nachdenken über die Zusammenhänge zwischen traditionellem Islam, Fundamentalismus und Gewalt als islamophob denunziert. Das muss endlich aufhören. … Ein Problem, das geleugnet wird, kann nicht gelöst werden.

Tierschutz

  • Sei gerecht gegen die Thiere, und betrage dich so gegen sie, wie du wünschest, daß ein höheres Geschöpf, als der Mensch, dich behandeln möchte.
Restif de la Bretonne, französischer Romancier (in Der fliegende Mensch)
Quelle: Helmut Swoboda (Herausgeber): Der Traum vom besten Staat. Texte aus Utopien von Platon bis Morris. (München 1987, 3. Auflage), S. 268
  • Die fundamentale Tatsache des Bewußtsein des Menschen lautet: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“
Albert Schweitzer, deutsch-französischer Arzt und Theologe
Quelle: Albert Schweitzer: Die Lehre von der Ehrfurcht vor dem Leben (Verlag C.H. Beck, München 1966), S. 21
  • Dem wahrhaft ethischen Menschen ist alles Leben heilig, auch das, das uns vom Menschenstandpunkt aus als tieferstehend vorkommt. Unterschiede macht er nur von Fall zu Fall und unter dem Zwange der Notwendigkeit, wenn er nämlich in die Lage kommt, entscheiden zu müssen, welches Leben er zur Erhaltung des anderen zu opfern hat.
Albert Schweitzer, deutsch-französischer Arzt und Theologe
Quelle: Albert Schweitzer: Die Lehre von der Ehrfurcht vor dem Leben (Verlag C.H. Beck, München 1966), S. 148

Fußball

  • Stadien haben für mich etwas. Andere Leute steuern vielleicht erst große Kirchen oder Paläste an, wenn sie Städtereisen machen, ich gucke mir nach Möglichkeit Stadien an.
Kevin Kühnert, Juso-Vorsitzender
Quelle: FAS-Artikel „Ich bin eine Art Groundhopper“ vom 16. Juni 2019
(in demselben Artikel verrät Kühnert außerdem, dass er seinen Vornamen erhielt, weil seine Mutter ein Fan von Kevin Keegan war)
  • In einer Gruppe, die vor allem aus einer Nationalität zusammen gesetzt ist, ist es einfacher, den Teamgeist zu entwickeln.
– Giovanni Carnevali, Generaldirektor der US Sassuolo Calcio
Quelle: Artikel „Aschenputtel auf italienisch“ in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. Oktober 2016
  • Je höher du kommst, desto mehr ähnelt Fußball Zirkus.
Kim Vilfort, dänischer Fußballnationalspieler
Quelle: FAZ-Artikel „Jeder weiß, wo er am Tag des Finals war“ vom 6. Juni 2017
  • Profifußball ist nur noch ein kapitalistisches Event.
Werner Hansch, Sportreporter
Quelle: Oliver Kahn: Ich stelle mich. (WDR-Sendung vom 25. Juni 2017)
  • Die Worte „FIFA“ und „Korruption“ sind untrennbar miteinander verwoben.
– Sir Hugh Robertson, britischer Sportminister
Quelle: Artikel „Wie wiederholte Kreuzigungen“ in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. November 2014
  • Klar ist, dass aus der Ära Wildmoser viele Probleme übernommen werden mussten, die bis heute noch nicht gelöst wurden. Die Ära Wildmoser war eine Katastrophe für diesen Verein.
Uli Hoeneß, ehemaliger Fußballspieler und Präsident eines ungenannten Vereins
Quelle: Artikel „TSV München 1860 knapp an der Insolvenz vorbei“ in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28. April 2006
  • Ein Torwart muss Ruhe ausstrahlen, er muss nur aufpassen, dass er dabei nicht einschläft.
Sepp Maier, einer der besten deutschen Fußballtorhüter aller Zeiten
Quelle: Größter Entertainer des deutschen Fußballs (Artikel zum 75. Geburtstag am 28. Februar 2019)
  • Bei einer Neueinteilung versetzte man uns in die A-Klasse Offenbach, die dortige Spielweise paßte nicht zu unserer technisch versierten Mannschaft.
– aus der Vereinsgeschichte der SpVgg Fechenheim 03 (in dem o.g. Zitat bleibt die Rivalität zwischen Frankfurt und Offenbach nicht verborgen; siehe auch: Mainderby)
Quelle: Ehemalige Website der SpVgg Fechenheim 03 aus Frankfurt am Main

Real Madrid

  • Glauben Sie, ich würde einen Vertrag mit diesem Pack abschließen? Gott im Himmel, keine Chance. Denen würde ich nicht mal einen Virus verkaufen.
Alex Ferguson, schottische Trainerlegende des MUFC (Antwort auf die Wechselgerüchte von Cristiano Ronaldo zu Real Madrid)
Quelle: Fußball-Ausraster (Artikel bei goal.com; abgerufen am 9. August 2019)
  • Zu Real Madrid ginge ich nur, wenn ich als Penner auf der Straße leben würde.
Arsène Wenger, französische Trainerlegende des FC Arsenal
Quelle: Arsène Wenger – ein Denker und Lenker (Artikel bei europapokal.de; abgerufen am 9. August 2019)

Fußballwitze

Kommt ein Mann zur Geschäftsstelle des FC Bayern München:
„Guten Tag, ich hätte gerne Tickets für das Champions-League-Viertelfinale des FC Bayern.“
„Tut mir leid, aber wir sind bereits im Achtelfinale gegen Liverpool ausgeschieden.“
Der Mann bedankt sich und geht.
Am nächsten Tag kommt er wieder:
„Guten Tag, ich hätte gerne Tickets für das Champions-League-Viertelfinale des FC Bayern.“
„Wie ich Ihnen bereits gestern sagte, sind wir bereits ausgeschieden.“
„Oh, vielen Dank.“
Auch am nächsten Tag kommt der Mann wieder:
„Guten Tag, ich hätte gerne Tickets für das Champions-League-Viertelfinale des FC Bayern.“
„Ich habe Ihnen doch bereits zweimal gesagt, dass wir bereits ausgeschieden sind.“
„Oh, vielen Dank.“
Als der Mann einen Tag später erneut kommt und dasselbe Anliegen vorträgt, reagiert der Verkäufer vom Ticketschalter etwas ungehalten und schnauzt den Mann an:
„Ich habe es Ihnen nun schon so oft gesagt. Bayern ist aus-ge-schie-den!“
„Nix für ungut, aber – ich hör‘s halt so gern.“

Humoristisches

  • Die Würde des Menschen ist unfassbar.
Dieter Hallervorden in Didi und die Rache der Enterbten
vgl. hierzu einen gleichnamigen Artikel von Reinhard Jennewein, Saarländischer Rundfunk
Max Uthoff: Na gut, ich finde, Leben in Pirmasens sollte bewusst so kurz wie möglich gehalten werden.
aus Die Anstalt: Das Spiel der Oligarchie (Sendung vom 16. Juli 2019; ab ca. 44:15)
  • Da haben neulich im Supermarkt an der Kasse vor mir ein Mann und eine Frau gestanden, mindestens so alt wie ich. Sagt er zu der Frau „Schatz“. Also, wenn in dem Alter einer zu seiner Frau noch „Schatz“ sagt, dann hat der entweder die Brillengläser mit Salamischeiben geputzt oder es ist eine Verwechslung oder, wie in den meisten Fällen, schlechte Angewohnheit.“
Gerd Dudenhöffer in Heinz Becker: Die Welt rückt näher
Quelle: Video bei YouTube (ab 3:55 Min)
  • Begeht man den Frevel und bestellt in einem Kölsch-Lokal ein Wasser, dann kann es schon mal vorkommen, dass der Köbes das mit den Worten „Sin mer hee em Schwemmbadd oder wat?“ (und nochmal auf deutsch für alle, die kein Kölsch verstehen: „Sind wir hier im Schwimmbad oder was?“) kommentiert.
Quelle: Kölsch ist die einzige Sprache, die man auch trinken kann (Artikel vom 20. Juli 2017)

Zur Kategorie schwarzer, britischer Humor gehört die nachfolgende Passage in einem Buch über den Friedhof der Hampstead Parish Church an der Church Row im Londoner Stadtteil Hampstead, in dem der Autor Bezug auf eine typische Grabinschrift nimmt:

  • ‘Her end was peace’ was applied to many an old lady, without saying who found peace, the dead or the living;
(‚Ihr Ende war Frieden‘ bezog sich auf viele alte Damen, ohne anzugeben, wer Friede gefunden hat, die Tote oder die Lebenden;)
Quelle: Buried in Hampstead, reported by Christopher Wade and published by Campden History Society 1986, Second edition 2007, S. 39, ISBN 978-0-904491-69-2

Siehe auch