Adalbert-Stiftung
Die Adalbert-Stiftung-Krefeld wurde unter dem Eindruck der friedlichen Revolutionen in Ostmitteleuropa 1989 von dem Krefelder Industriellen Senator Paul Kleinewefers (1905-2001) als Kleinewefers-Stiftung gegründet. Aufgrund der umstrittenen Vergangenheit des Stifters erfolgte später die Umbenennung zur Adalbert-Stiftung-Krefeld.
Die Stiftung will einen Beitrag zum geistig-kulturellen Zusammenwachsen ganz Europas leisten. Hierzu zählen insbesondere die Perspektiven einer gesamteuropäischen Gemeinsamkeit mit besonderer Blickrichtung auf Mittel- und Osteuropa. An einem dauerhaften Zusammenwachsen ganz Europas will die Stiftung mitwirken.
Vertreten wird die Stiftung durch den Vorstand, dem Hans Süssmuth, H. Dieter Gobbers und Hans Herman Henrix angehören. Der Vorstand wird beraten durch das Kuratorium das aus folgenden Mitgliedern besteht: Hans Friedrich Dickel, Hans Hecker, Armin Laschet MdEP (Generationenminister NRW), Kreisdezernent Leo Peters und Eberhard Roos.
Die Ziele der Stiftung verfolgt sie durch:
- Internationale Foren
- Politische Dialoge
- Seminarwochen
- Adalbert-Preis
Internationaler Adalbertpreis
Namenspatron des Preises ist der Heilige Adalbert (956–997), der als Missionsbischof auf den heutigen Territorien der Republiken Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn gewirkt hat. Der Internationale Adalbertpreis wird jeweils an eine Persönlichkeit vergeben, die sich im Sinne des Stiftungszwecks hervorragend verdient gemacht hat. Der jeweiligen Preisträger wird von dem aus Repräsentanten der „Adalbert-Ländern“ bestehenden internationalen Preiskomitee ausgewählt. Derzeit gehören dem Preiskomitee an:
- Władysław Bartoszewski, Polen
- Andrzej Byrt, Botschafter, Polen
- Jan Čarnogurský, Slowakei
- Gábor Erdődy, Ungarn
- Ivan Korcok, Botschafter, Slowakei
- Boris Lazar, Botschafter, Tschechien
- František Mikloško, Politiker, Slowakei
- Sándor Peisch, Botschafter, Ungarn
- Henryk Muszyński, Erzbischof, Polen
- Karl Fürst zu Schwarzenberg, Tschechien
- Miloslav Kardinal Vlk, Tschechien
Der Preis ist zur Zeit mit € 10.000 dotiert. Die Preisverleihung findet jeweils in einem anderen der Adalbert-Länder statt. Im Regelfall wird der Preis vom jeweiligen Staats- oder Bundespräsidenten an den Preisträger überreicht.
Preisträger
| Jahr | Ort | Preisträger | überreicht durch | Laudator | |
|---|---|---|---|---|---|
| 1995 | Prag | Tadeusz Mazowiecki, Ministerpräsident a. D., Polen | Václav Havel, Staatspräsident, Tschechien | Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a. D., Deutschland | |
| 1996 | Gnesen | József Antall, Ministerpräsident, Ungarn | Aleksander Kwaśniewski, Staatspräsident, Polen | Hans-Dietrich Genscher, Außenminister, Deutschland | |
| 1997 | Budapest | František Kardinal Tomášek, Prag | Árpád Göncz, Staatspräsident, Ungarn | Michal Kováč, Staatspräsident, Slowakei | |
| 1998 | Magdeburg | Franz Kardinal König, Wien | Roman Herzog, Bundespräsident, Deutschland | Miloslav Kardinal Vlk, Prag | |
| 1999 | Bratislava | Václav Havel, Staatspräsident, Tschechien | Rudolf Schuster, Staatspräsident, Slowakei | Kurt Biedenkopf, Ministerpräsident Sachsens | |
| 2004 | Warschau | Helmut Kohl, Bundeskanzler a. D., Deutschland | Aleksander Kwaśniewski, Staatspräsident, Polen | Władysław Bartoszewski, Außenminister a. D., Polen | |
| 2005 | Budapest | František Mikloško | Ferenc Mádl | Katalin Szili |
Preisträger 2005
Der Internationale Adalbert Preis wurde 2005 zum siebten Mal verliehen. Überreicht wurde der Preis am 11. Juni 2005 durch den ungarischen Staatspräsidenten Ferenc Mádl in Budapest. Preisträger des Jahres 2005 ist František Mikloško, der ehemalige Präsident des Slowakischen Nationalrats. Der Preisträger, der bis heute für die Rechte der Minderheiten eintritt, hat sich langjährig in der "Kirche im Untergrund" und in der Bürgerrechtsbewegung engagiert.
Die Laudatio hielt Katalin Szili, Präsidentin der Ungarischen Nationalversammlung. Die Rede des Preisträgers anlässlich der Preisübergabe fand insbesondere in den Ländern Ungarn und Slowakei sehr große Beachtung.
Die Preisverleihung fand im Kuppelsaal des ungarischen Parlaments statt.