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Reichsbund deutscher Kürschner
Der Reichsbund deutscher Kürschner wurde 1882 mit Sitz in Leipzig gegründet. Er umfasste etwa 14 Bezirksverbände mit Mitgliedsbetrieben des Kürschnerhandwerks.[1] Die Geschäftsstelle befand sich 1938 in Berlin-Moabit, Helgoländer Ufer 5.
Historie
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Der erste Vorsitzende des Reichsbunds deutscher Kürschner war Johann Gottlieb Friedrich Erler, dessen spätere Rauchwarenhandlung Friedrich Erler aus seinem im Jahr 1847 begründeten Kürschnergeschäft hervorgegangen war. Der am 8. April 1880 gegründete Verein deutscher Kürschner, dessen Vorsitzender seit seiner Gründung der Leipziger Obermeister und Stadtrat (ab 1882) Hermann Pfeiffer (*1817: † 1912) war, ging in der neuen Vereinigung mit auf.[2][3]
Von 1919 bis 1925 fatte der Kürschnerehrenobermeister hatte Oskar Wenke bereits den Vorsitz des Vereins deutscher Kürschner inne.[3] Wenke war Inhaber der Firma Carl Hülsse. Seine freie Zeit widmete er später dem neugegründeten Reichsbund. Er erwarb er sich sowohl um die Messeveranstaltungen wie um das Handwerk allgemein große Verdienste. Philipp Manes meinte, er vielleicht Nachfolger des Vorsitzenden Hermann Pfeiffer geworden, wenn er nicht mit einer ständig zunehmenden Schwerhörigkeit zu kämpfen gehabt hätte.[1]
Richard Herbst, Stadtrat in Braunschweig, war viele Jahre erster Vorsitzender des Reichsbundes deutscher Kürschner. Philipp Manes schrieb über seine Arbeit im Reichsbund: „Ein Mann, der sein schwieriges und schweres Amt mit heissem Bemühen anfasste, sich ihm mit grossem Ernst und nie versagender Eingabe widmete. Die 13 Bezirksverbände unter einen Hut zu bringen, die so verschieden gearteten Männer der deutschen Gaue für ein gemeinsames Handeln zu gewinnen, ist ihm nur selten gelungen. Jeder Bezirksverband wollte die eigenen Belange gewahrt wissen und wachte eifersüchtig über seinen Separatsrechten. Deshalb kam man nie zu weitreichenden, fruchtbaren Entschlüssen, und jede Aktion, grosszügig geplant, verlief im Sande. [„“] Richard Herbst litt als Vorsitzender des grossen Verbandes darunter, dass sein Wohnsitz nicht in Berlin war. Es fehlte ihm der befruchtende Quell, und er blieb in Braunschweig zur Untätigkeit verurteilt. Doch sein Wollen war immer rein, und er hat ehrlich versucht, aus dem schwerfälligen Reichsbund eine aktionsfähige und vorwärtswollende Körperschaft zu formen. Es gelang ihm ebenso wenig wie seinem Nachfolger im Amte Adolf Doll.“[1]
War Frankreich auch für die Pelzbranche führend in der Weltmode, so waren die USA Vorreiter in der Rationalisierung der Kürschnerei. Während in Europa noch die meisten Kürschner den gesamten Herstellungsprozess von Pelzprodukten erlernen - vor allem die Pelznäher aus dem griechischen Kastoria einmal ausgenommen - waren in den USA bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in größeren Betrieben die unterschiedlichen Arbeitsgänge auf darauf spezialisierte Arbeitskräfte verteilt. Im Frühjahr 1925 reiste eine Anzahl deutscher Kürschner unter Leitung des Berliner Pelzverbands als Studienkommission nach New York, um die Arbeits- und Verkaufsmethoden an Ort und Stelle zu studieren.[4][5]
Nach dem Ersten Weltkrieg sah man in der Pelzbranche das erste Treffen zwischen französischen und deutschen Fachleuten als „für die deutsche und französische Pelzbranche von historischer Bedeutung“ an. Man traf sich am 12. Mai 1929 zur Begrüßung im Haus der Fédération de la Fourrure in der Pariser Rue Montesquieu, bevor das eigentliche Programm mit Besichtigung führender französischer Pelzfirmen begann. Da der Vorsitzende des Reichsbunds deutscher Kürschner, Stadtrat Herbst, verhindert war, hielt der Berliner Kürschnermeister Adolf Doll die Dankesrede für die Einladung. Sein Berliner Kollege Paul Larisch dankte anschließend noch einmal in französischer Sprache.[6]
Die Firma Adolf Doll & Söhne gehörte in der Pelzmodellkonfektion zu den führenden Firmen mit einem bemerkenswert hohem Exportanteil.[1]
Im Jahr 1931 wurde Adolf Doll zum Vorsitzenden gewählt. Im Jahr 1933 wurde der Reichsbund gleichgeschaltet, die Leitung ging von Adolf Doll und Arnold Bisegger an das Reichstagsmitglied Adolf Heincke, Lüneburg, über. Im selben Jahr wurde auch der Reichsbund der Kürschner und Mützenmacher Deutschlands gleichgeschaltet, sein Begründer und Vorsitzender Adolf Feldmann legte sein Amt nieder.[7][4]
Weitere Kürschnervereinigungen
- Arbeitnehmerzentralverband deutscher Kürschner; Rechtsnachfolger wurde im Jahr 1922 der Reichsbund deutscher Kürschner e. V. Leipzig, eine Arbeitnehmervereinigung.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Philipp Manes: Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940, Versuch einer Geschichte. Berlin 1941 Band 4. Durchschrift des Originalmanuskripts, S. 169, 327, 343-344, 360 (→ Inhaltsverzeichnis).
- ↑ Paul Schöps: Leipzig - Der Weg zur Pelzstadt. In: Die Pelzwirtschaft Nr. 1, Januar 1965, , S. 24, 34.
- ↑ a b Walter Fellmann: Der Leipziger Brühl. VEB Fachbuchverlag, Leipzig 1989, S. 211, 212.
- ↑ a b Philipp Manes: Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940, Versuch einer Geschichte. Berlin 1941 Band 3. Durchschrift des Originalmanuskripts, S. 49, 99, 128-129 (→ Inhaltsverzeichnis).
- ↑ Max Nasse: Amerikas Pelzindustrie - Ergebnisse einer Studienreise deutscher Kürschner und Pelzwarenfabrikanten. Berlin 1925, S. 5.
- ↑ Philipp Manes: Die deutsche Pelzindustrie und ihre Verbände 1900-1940, Versuch einer Geschichte. Berlin 1941 Band 2. Durchschrift des Originalmanuskripts, S. 206-211.
- ↑ Führer durch den Brühl und die Berliner Pelzbranche, Werner Kuhwald Verlag, Leipzig 1938, S. 134.
- ↑ Otto Feistle: Rauchwarenmarkt und Rauchwarenhandel. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1931, S. 71 I(→ Inhaltsverzeichnis).
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