Ignaz Cornova
Ignác Cornova (* 25. Juli 1740 in Prag; † 25. Juli 1822 ebenda), war italienischer Priester, Historiker, Pädagoge und Dichter.
Leben
Am 27. Oktober 1756 tritt er dem Jesuitenorden bei und besucht deren Gymnasium in der Prager Altstadt, es folgen Studium Aufenthalte von 1759 – 1760 in Bresnitz, 1760 – 1764 in Olmütz, wo er Philosophie und Theologie studiert und widmet sich der Forschung der alten und neuen Sprachen.
Seit 1762 lehrt er am Gymnasium des Jesuitenordens in Brünn, unterbricht seine Lehrtätigkeit 1770 bis 1771 wegen eines Predigeramts, unterrichtet von 1771 bis 1773 als Gymnasialprofessor in Komotau und Klattau, anschließend bis 1784 am akademischen Gymnasium in Prag: Von 1784 bis 1795 hält er Vorlesungen über allgemeine Geschichte an der Prager Karls-Universität.
Nach 1795 ist er nur als Forscher, Privatlehrer und Erzieher tätig, beginnt zu dichten und wird Freimaurer.
Werke
Cornova widmete sich vornehmlich der Geschichte. Er übersetzte ins Deutsche Res publica Bojema, welches er auch mit zahlreichen Vermerken ergänzte. Er verfasste eine Monografie über das Leben von Bohuslaus Lobkowicz von Hassenstein. Von den philosophischen Werken blieben seine handschriftlichen Vorträge über Methodologie der Geschichte an der Universität erhalten.
Er war stark durch Voltaire beeinflusst, kannte aber auch schon Johann Gottfried Herder, von dem er seine Auffassung über die Rolle slawischer Nationen übernahm. Die geschichtlichen Gesetze sah er auf der einen Seite als Folge historischer Entwicklung auf der anderen Seite schrieb er sie aber auch den Naturgesetzmäßigkeiten zu. Er sah auch, dass das Wohl des Staates vom Wohl seiner Bürger abhängig ist, von deren hohen moralischen Verständnis.
- Rede bei der Einweihungsfeier des von unserers verklär. Landesmutter dem Waiseninstitute zum heiligen Johann der Täufer geschenkten Hauses, 1781
- Als die Hoffnung Böhmens verschwand, Vater Joseph zu sehen, 1782
- An Böhmens junge Bürger, 1783
- Über die wichtigste Kirchenstrafe, die Excommunication, 1875
- Oratio funebris, 1778
- Geschichte des Waiseninstitutes zum hl. Johann der Täufer in Prag, 1785
- Kurze Übersicht der merkwürdigsten Empörungen in Böhmen und ihre Folgen, 1893
- Briefe an einen kleinen Liebhaber der Vaterländischen Geschichte I–III, 1796–97
- Unterhaltungen mit jungen Freunden der Vaterlandsgeschichte I–IV, 1799–1803
- Der Fest der Fürstenliebe (Theaterspiel), 1800
- Leben Josephs des Zweiten, 1801
- Stránský, Res publica Bojema, 1793–1803
- O metodologii historiografie (Handschriften seiner Vorträge) (1793–95)
- Die Jesuiten als Gymnasiallehrer, 1804
- Die Erbverbrüderung der Häuser Böhmisch Lützelburg und Oesterreichhabsburg, 1805
- Jaroslav von Sternberg, der Sieger des Tartarn, 1813
- Das Nötigste aus der alten Geschichte für junge Leser I–VIII, 1814–15
- Lebensgeschichte Johann Karl Grafen Krakowsky von Kolowrat, 1818
- O výchově sirotků zednářských, 1923.
Literatur
- František Kutnar: Život a dílo Ignáce Cornova, 1930
Personendaten | |
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NAME | Cornova, Ignac |
ALTERNATIVNAMEN | Cornova, Ignác |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Priester, Historiker, Pädagoge und Dichter |
GEBURTSDATUM | 25. Juli 1740 |
GEBURTSORT | Prag |
STERBEDATUM | 25. Juli 1822 |
STERBEORT | Prag |