Zum Inhalt springen

Potamotrygon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. August 2019 um 14:18 Uhr durch Georg Hügler (Diskussion | Beiträge) (Nachweise). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Potamotrygon

Pfauenaugen-Stechrochen (Potamotrygon motoro)

Systematik
Unterklasse: Euselachii
Teilklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
ohne Rang: Rochen (Batoidea)
Ordnung: Myliobatiformes
Familie: Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae)
Gattung: Potamotrygon
Wissenschaftlicher Name
Potamotrygon
Garman, 1877
Potamotrygon leopoldi
Potamotrygon henlei

Potamotrygon ist eine Gattung der Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae), deren Vertreter ausschließlich in südamerikanischen Flüssen wie dem Amazonas oder dem Río Paraná leben. Sie sind Gegenstand aktueller Forschung. Derzeit (Stand August 2017) sind 30 Arten bekannt, mehrere davon wurden erst in den 2010ern beschrieben. Benannt ist die Gattung nach Trygon, dem griechischen Namen für eine Stechrochenart im Mittelmeer, und griechisch potamos für Fluss.

Merkmale

Potamotrygon-Arten haben mittelkräftige Schwänze, die meist kürzer als die Körperscheibe bleiben. Die gut entwickelten Stacheln sitzen ein Stück von der Schwanzwurzel entfernt und weisen Längsrillen auf, über die Gift aus Drüsen an der Basis geleitet wird. Die Stacheln werden regelmäßig nachgebildet, bis zu vier können gleichzeitig vorhanden sein. Rücken- und Schwanzflosse fehlen, aber der Schwanz weist hinter den Stacheln auf der Ober- und Unterseite membranartige Hautlappen mit rudimentären Strahlen auf. Die Augen sind mittelgroß.[1]

Größe und Gewicht sind bei ihnen unterschiedlich stark ausgeprägt, so wird Potamotrygon brachyura fast einen Meter lang und wiegt etwa 200 kg, Potamotrygon motoro wird zwar ebenfalls bis zu einem Meter lang, wiegt aber nur etwa 15 kg und Potamotrygon ocellata wird nur 20 Zentimeter lang[2].

An verschiedenen Arten der Gattung wurde nachgewiesen, dass Süßwasserrochen über soziale Lernfähigkeit verfügen und Wasser auch als „Werkzeug“ zur Lösung von Problemen verwenden können.[3][4]

Systematik

Literatur

  • Frank Schäfer: Potamotrygon. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 804 f.

Nachweise

  1. Roberto E. Reis, Sven O. Kullander, Carl J. Ferraris: Check list of the freshwater fishes of South and Central America. EDIPUCRS, 2003, ISBN 978-85-7430-361-1, S. 22.
  2. a b Potamotrygon auf Fishbase.org (englisch)
  3. Michael J. Kuba, Ruth A. Byrne und Gordon M. Burghardt: A new method for studying problem solving and tool use in stingrays (Potamotrygon castexi). In: Animal Cognition. Band 13, Nr. 3, 2010, S. 507–513, doi:10.1007/s10071-009-0301-5
  4. Tobias Möser: Clever abgeschaut. Soziales Lernen bei Süßwasserrochen nachgewiesen. Deutschlandfunk vom 28. Mai 2013. Abgerufen 28. Mai 2013.
Commons: Potamotrygon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien