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Groß-Basenach

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Groß-Basenach ist die Bezeichnung für einen Luftschiff-Typ, der nach den beiden Konstrukteuren Major Hans Groß vom Luftschiffer-Bataillon Nr. 1 in Berlin sowie dem bekannten Ballonfahrer Nikolaus Basenach benannt wurde.

Es wurden ein Versuchsluftschiff und vier so genannte „Militär-Groß-Basenach“-Typen, die mehrfach umgebaut wurden, gefertigt. Sie folgten dem Konstruktionsprinzip des halbstarren Luftschiffes. Sie waren insgesamt gesehen jedoch nicht so erfolgreich, wie es sich der dynamische Major Groß gewünscht hätte. Er galt als einer der schärfsten Kritiker des Prinzip des Zeppelin-Luftschiffes. Letzten Endes erlaubten ihm offenbar seine Beziehungen in Berlin den Bau seiner Luftschiffe.

Der Krieg und die immens gestiegenen Ansprüche an die technischen Möglichkeiten der Luftschiffe ließen dieses System jedoch bald in Vergessenheit geraten. Auch seinen direkten Konkurrenten Parseval und dem Starrluftschiffhersteller Schütte-Lanz sollte es am Ende des Ersten Weltkrieges, wenn auch aus anderen Gründen, nicht anders ergehen.

Schiffe

Versuchsluftschiff

Das Versuchluftschiff hatte ein Volumen von 1.800 Kubikmetern und Verfügt über einen Kiel direkt unter der Ballonhülle. Es war größtenteils bei der Siemens-Schuckert Werke GmbH gebaut worden.

Die erste Fahrt fand am 7. Mai 1907 statt. Der Antrieb bestand aus einem 25-PS-Antoinette-Motor und ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von 29 km/h.

Später wurde das Schiff umgebaut. Dabei wurden unter anderem Heckflossen nachgerüstet.

M I

Groß-Basenach M I
  • 5.000 m³ Volumen
  • Länge der Gashülle 65,5 m, Durchmesser 11,1 m
  • gebaut vom Luftschiffer-Bataillon in Berlin Tegel
  • erste Fahrt: 30. Juni 1908
  • Antrieb: zwei Körting-Motoren mit je 75 PS

1913 wurde die Hülle auf 71,8 m verlängert. In dieser Konfiguration fuhr das Schiff zum ersten Mal am 26. März 1913. Der Kiel wurde dreimal verändert, das Volumen stieg auf 5600 m³. Die Höchstgeschwindigkeit blieb trotz der Umbauten bei 47 km/h

M II

M II wurde 1909 gebaut und 1911 noch einmal vergrößert.

M III

M III wurde 1909 gebaut und unternahm seine erste Fahrt am 31. Dezember.

  • Volumen: 7.800 m³
  • Länge: 81,5 m
  • vergrößert 1912 auf ein Volumen von 9.000 m³ eine Länge von 83,3 m
  • Antrieb: zwei Körting-Motoren mit je 75 PS

M III war mit einer Höchstgeschwindigkeit von 59 km/h (68 km/h nach Umbau) das schnellste Luftschiff seiner Zeit.

M IV

  • 19.000 Kubikmeter Volumen in einer Hülle
  • mit Ballonett zur Druckregelung ausgestattet
  • Umbau 1913, Ausrüstung mit 100-kg-Bomben
  • 1914 vergrößert
  • Antrieb: drei Maybach-Motoren mit insgesamt 480 PS

M IV unternahm vom 28. Dezember 1914 bis zum 3. November 1915 insgesamt 24 Aufklärungsfahrten über der Ostsee. Am 10. September 1915 griff es mit 100-kg-Bomben ein U-Boot an.