Werner Haas (Pianist)
Werner Haas (* 3. März 1931 in Stuttgart; † 11. Oktober 1976 in Nancy) war ein deutscher Pianist.
Leben
Werner Haas wuchs in Stuttgart-Feuerbach auf und studierte von 1947 bis 1954 an der Musikhochschule Stuttgart bei Lilly Kröber-Asche und ab 1954 in der Meisterklasse von Walter Gieseking am Staatlichen Konservatorium Saarbrücken (Conservatoire de Sarrebruck). Nach großem Erfolg seiner Debütkonzerte in Stuttgart mit unter anderem dem 1. Klavierkonzert von Tschaikowski und dem 5. Klavierkonzert von Beethoven erhielt er nach einem Konzert in Paris einen exklusiven Schallplattenaufnahmevertrag bei Philips.
Neben seiner Schallplattenkarriere war er ein international erfolgreicher Konzertpianist und Orchestersolist. Sein Bekanntheitsgrad in Frankreich und Großbritannien übertraf seine Bekanntheit in Deutschland. Jedoch spielte er auch mit dem Bodensee-Sinfonie-Orchester (heute Süd-Westdeutsche Philharmonie) in Konstanz unter Heinz Hofmann, und dem Stuttgarter Kammerorchester unter Karl Münchinger das Klavierkonzert Nr. 14 (KV 449) von Mozart unter anderem bei der Deutschen Funkausstellung in Stuttgart 1965 und trat mehrfach in Rundfunk und Fernsehen auf.
Für seine Gesamteinspielung des Klavierwerkes von Claude Debussy erhielt Werner Haas 1961 den Grand Prix du Disque und für das Gesamtwerk von Maurice Ravel 1970 den Amsterdamer Edison-Preis. Haas war einer der ersten Pianisten, die (im Jahre 1964) Werke für Klavier und Orchester von George Gershwin in Deutschland im Konzert spielten. Gegen Ende seiner Karriere spielte er die Klavierkonzerte von Rachmaninow, unter anderem auch in Teheran. Auf der Rückfahrt von einer Konzerttournee durch Skandinavien und Frankreich verunglückte er bei einem Autounfall am 11. Oktober 1976 in der Ortschaft Lay-Saint-Remy in der Nähe von Foug bei Toul und verstarb noch im Notfallwagen auf dem Weg zum Hôpital Central (Zentralkrankenhaus) in Nancy.
Werner Haas wurde auf Friedhof Stuttgart-Feuerbach beigesetzt.[1]
Tondokumente
- Debussy, sämtliche Klavierwerke
- Ravel, sämtliche Klavierwerke
- Chopin, Etüden, Walzer
- Tschajkowski, sämtliche Werke für Klavier und Orchester
- Gershwin, sämtliche Werke für Klavier und Orchester:
- Klavierkonzert in F-Dur
- Rhapsody in Blue
- Rhapsodie Nr. 2
- Variationen über I Got Rhythm
- Toccaten aus drei Jahrhunderten
und andere Aufnahmen von Klaviermusik von Chopin, Beethoven, Schumann, Mendelssohn, Brahms, Prokoview, Rachmaninow und anderen.
Literatur
- Johannes B. Sautter: Werner Haas. Sein Spiel war Poesie; Leben und Wirken des Stuttgarter Meisterpianisten. Books on Demand, Norderstedt 2011. ISBN 978-3-8423-2208-0.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Friedhof Feuerbach: Feuerbacher-Tal-Straße 90, 70469 Stuttgart, Abteilung 7, 6. Reihe, Grab 14/15.
- ↑ Johannes B. Sautter (1930–2011) war der Schwager von Werner Haas.
Weblinks
- Tonträger von Werner Haas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- offizielle Website über Werner Haas
- Werner Haas bei AllMusic (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Haas, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pianist |
GEBURTSDATUM | 3. März 1931 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 11. Oktober 1976 |
STERBEORT | Nancy |