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Pochen

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Pochbrett (aus einem Nürnberger Spielzeug-Musterbuch des 19. Jahrhunderts)
Pochbrett (aus einem Nürnberger Spielzeug-Musterbuch des 19. Jahrhunderts)

Pochen ist ein mehr als sechs Jahrhunderte altes deutsches Karten- und Brettspiel. Es wird auch als Pochspiel oder einfach Poch bezeichnet und von drei bis sechs (am besten vier) Spielern mit einem Blatt von 32 Spielkarten sowie dem Pochbrett gespielt.

Für jede Spielrunde setzt zunächst jeder Spieler einen Grundeinsatz, dann wird die Runde in drei Phasen ausgespielt: Trumpf kassieren, Pochen, Ausspielen.

Poch wurde in Frankreich unter dem Namen Poque gespielt und soll Einfluss auf die Entwicklung des Pokerspiels in den USA gehabt haben.

Die folgende Darstellung der Regeln stützt sich auf Meyers Konversationslexikon von 1908:

Poch, oder Pochen ist ein Glücksspiel für drei bis sechs Personen. Man verwendet dazu ein sogenanntes Pochbrett, welches die Einsätze für Ass, König, Dame, Bube, Zehn, Mariage, Sequenz und Poch aufnimmt.

Vor Beginn des Spiels setzt jeder Teilnehmer in jedes Feld des Brettes, den Poch ausgenommen, eine Marke. Dann erhält jeder fünf Karten, und vom Talon wird Trumpf geschlagen.

Hierauf sagt man an: Wer Ass, König etc. in Atout hat, zieht ein, was auf dem betreffenden Felde des Brettes steht. Bei Sequenz schlägt die höhere die niedere und Atout die andern Farben; bei gleichen Sequenzen gewinnt die Vorhand. Wer König und Dame in Atout hat, zieht die Mariage ein. Ist eine Karte, bzw. Kartenfolge, für die gesetzt wurde, nicht heraus, so bleibt der alte Satz stehen, und der neue kommt beim nächsten Spiel hinzu.

Nach dem Ansagen kommt das Pochen. Wer ein "Kunststück" (zwei oder mehr gleiche Blätter) hat, darf sagen: "Ich poche!" und dabei eine beliebige Zahl Marken in die Pochrubrik des Brettes setzen. Wer den Pocher mit einem bessern Kunststück überbieten zu können glaubt, sagt: "Ich halte es!" und setzt die gleiche Markenzahl. Dann darf ein Dritter, Vierter etc. auch halten, und unter Erhöhung des Einsatzes darf jeder, vom Ersten angefangen, wieder "nachpochen". Wer dann nicht weiter halten will, gibt seinen ersten Satz verloren.