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Baselland Transport

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Die Baselland Transport AG (BLT) ist eine schweizerische Transportunternehmung, welche Linien des öffentlichen Verkehrs im Kanton Basel-Landschaft und in den angrenzenden Gebieten betreibt.

BLT Linie 10 in Flüh

Einleitung

Die BLT entstand 1974 durch die Fusion der vier meterspurigen Vorortslinien Birsigtalbahn (BTB), Birseckbahn (BEB), Trambahn Basel - Aesch (TBA) und Basellandschaftliche Ueberlandbahn (BUeB). In der Zwischenzeit sind etliche Buslinien dazu gekommen. Die BLT arbeitet eng mit den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) zusammen. Die beiden Unternehmen waren 1984 Initianten des erfolgreichen Umweltschutzabonnements und 1987 des Tarifverbunds Nordwestschweiz (TNW).

Daten

  • Betriebslänge 2002: Bus: 115,940 km; Tram: 65,162 km
  • Personalbestand 2002: 280 (ohne Vertragspartner)
  • Anzahl Fahrzeuge 2002: 30 Busse; 100 Trams
  • Anzahl Fahrgäste 2002: 39'782'620 Fahrgäste
  • Wagenleistung 2002: 8'683'633 km
  • Spurweite der Tram: 1000 mm

Birsigtalbahn (BTB)

Die älteste Linie der BLT ist die ehemalige Birsigtalbahn (BTB), deren erster Abschnitt Basel Heuwaage – Therwil 1887 eröffnet wurde. Schon ein Jahr später konnte die Strecke durchs Leimental bis Flüh verlängert werden. 1905 wurde der Dampfbetrieb durch die elektrische Traktion mit 750 Volt Gleichstrom abgelöst. Durch die 1910 fertiggestellte Verlängerung bis Rodersdorf erhielt die Bahn sogar einen internationalen Hauch, da sie auf knapp 3 km über elsässisches Gebiet (Frankreich) verläuft und in Leymen eine Station bedient.

1966 wurde das Rollmaterial durch modernere Pendelzüge bestehend aus sechs Motorwagen (11–16), sieben Steuerwagen (21–27) und zwei Mittelwagen (61–62) ersetzt. Die noch vorhandenen alten Motorwagen wurden an die Biel-Täuffelen-Ins-Bahn (BTI) verkauft.

Von 1982 bis 1984 wurde die Strecke von Basel bis Ettingen doppelspurig ausgebaut. In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 1984 auf wurden die blau-weissen "Bähnli" durch moderne Tramfahrzeuge ersetzt. In jener Nacht waren viele Firmen mit der Umstellung auf Trambetrieb beschäftigt: ersetzt werden mussten unter anderem die Herzstücke aller Weichen und die Spannung musste von (inzwischen) 860 Volt auf 600 Volt herabgesetzt werden; die Rangiergeleise im Depot Oberwil wurden abgehängt, beim neuen Depot Hüslimatt mussten dagegen zahlreiche neue Weichen eingebaut werden.

Die neuen gelben Tramfahrzeuge wurden im Depot Hüslimatt stationiert, welches zeitgleich mit der Umstellung auf Trambetrieb in Betrieb ging. Die Strecke wurde 1986 bei der Heuwaage endgültig mit dem Tramnetz der Basler Verkehrs-Betriebe verbunden.

Birseckbahn (BEB)

1902 eröffnete die Birseckbahn ihre Linie vom Basler Aeschenplatz nach Dornach. Sie war von Anfang an als elektrische Tramlinie gebaut. Vom Aeschenplatz bis zur Kantonsgrenze beim Dreispitz wurde die Linie durch die Basler Strassenbahnen (BStB) gebaut, die zuerst auch die ganze Betriebsführung der BEB übernahm. Die Birseckbahn bildet zusammen mit der Birsigtalbahn die heutige BLT Linie 10.

Trambahn Basel-Aesch (TBA)

1907 nahm die TBA ihren Betrieb auf der Strecke Basel Aeschenplatz - Aesch auf. Bis in die 1990er-Jahre wurde die Strecke als Linie 11 durch die Basler Strassenbahnen (heute Basler Verkehrs-Betriebe (BVB)) weiter betrieben. Heute gehört die Linie 11 zum Streckennetz der BLT. Die Linienführung wurde ab Aeschenplatz weiter via die Innerstadt nach St. Louis Grenze verlängert.

Basellandschaftliche Ueberlandbahn (BUeB)

1921 wurde die Basellandschaftliche Ueberlandbahn von Basel Aeschenplatz bis Pratteln eröffnet. Eigentlich sollte diese Strecke bis Liestal, dem Hauptort des Kantons Basel-Landschaft, führen; dieser Plan wurde jedoch 1937 endgültig aufgegeben. Heute ist diese Strecke ein Bestandteil der Tramlinie 14, die von den BVB im Auftrag der BLT betrieben wird. Früher wurden Kurse, die nicht die ganze Strecke befuhren mit den Nummern 12 (wenden in Muttenz) und 22 (wenden am Schänzli) bezeichnet. Als jedoch der billeteurlose (in Basel heisst der Kondukteur oder Schaffner Billeteur) Betrieb eingeführt wurde, war keine Zeit mehr zum Wechseln der Schilder und die Linienbezeichnungen 12 und 22 verschwanden in der Folge. Die Information, bis wohin der Kurs fährt, entnehmen die Fahrgäste heute der Endzielanzeige.

Linien

Tramlinien

Tram der Linie 11 in der Basler Innenstadt kurz vor dem Barfüsserplatz

10 - ist fast 26 km lang. Sie verbindet das solothurnische Rodersdorf via Leymen (Frankreich) und dem Leimental mit der Stadt Basel und fährt via Neuewelt/Grün 80 ins Birseck bis nach Dornach. Die Linie 10 ist längste Tramlinie Europas die durch zwei Staaten führt.

11 - ist etwas über 14 km lang und führt von Aesch via Reinach über den Bahnhof Basel SBB und die Innenstadt bis nach St. Louis-Grenze.

E11 - ist die Entlastungslinie für die Stammlinie 11. Fährt nur während der Schulzeit, und morgends bzw. abends auf umgekehrter Strecke. Sie führt von Reinach-Süd via Theater und Dreispitz zurück nach Reinach-Süd.

14 - ist 11,5 km lang und fährt ab Pratteln Dorf über Muttenz und Stadion St. Jakob via Aeschenplatz durch die Innenstadt zum Messeplatz und weiter zur Dreirosenbrücke. Nur die Strecke Pratteln - St. Jakob gehört der BLT. Die gesamte Linie wird von den BVB betrieben (von Pratteln bis St. Jakob im Auftrag der BLT) und die Fahrzeuge sind daher nicht Gelb/Rot wie die BLT-Fahrzeuge, sondern grüne BVB-Fahrzeuge.

17 - ist 12 km lang und verkehrt nur Montag bis Freitag morgens und abends sowie Samstags am Nachmittag von Ettingen entlang der Stammlinie 10 bis zum Theater und dann via Barfüsserplatz - Claraplatz zum Wiesenplatz.

Die Birsigtalbahn blieb vorerst auch im Besitze der BLT eine eigenständige Schmalspurbahn und erhielt die Liniennummer 17. Aussergewöhnlich war das weisse BLT-Logo auf hellblauer Farbe, waren die Hausfarben schon damals Gelb und Rot. 1984 wurde die Linie auf Trambetrieb umgestellt. Dazu mussten Wendeschlaufen an der Heuwaage, Ettingen, Flüh und Rodersdorf gebaut werden. In der Hüslimatt entstand ein neues Tramdepot. Seither verkehren hier gelb-rote Gelenktriebewagen. 1986 wurde die Linie 17 an das Netz der Basler Tramlinien angeschlossen. Fortan verkehrten gelb-rote BLT-Gelenktriebwagen mit grünen BVB-Anhängern. 2 Verbindungsgeleise mussten zwischen der ehemaligen Endstation der Birsigtalbahn und der Heuwaage gebaut werden. Dann wurde die Tramlinie 10 mit bisheriger Strecke von Dornach zum Aeschenplatz bis Rodersdorf verlängert und somit zur längsten Tramlinie Europas. Die Linie 17 wurde zu einer Einsatzlinie zwischen Ettingen und dem Wiesenplatz "zurückversetzt".

Buslinien

Anlässlich des Fahrplanwechsels am 11. Dezember 2005 wurde der Abschnitt Allschwil - Schönenbuch der Buslinie 61 durch die BVB-Buslinie 33 ersetzt. Somit hat Schönenbuch eine direkte Busverbindung zur Basler Schifflände. Die Buslinie 37 wurde ab dem Jakobsberg über das Bethesda-Spital bis zum St. Jakobs-Stadion verlängert. Die vormalige BVB-Buslinie 41, Aeschenplatz-Bethesda-St. Jakob, wurde mit Kleinbussen betrieben.

Momentane Erweiterungen

Im Moment wird das Tram Depot Hüslimatt vergrösserst. Danach sollen neue zusätzliche Fahrzeuge angeschafft werden, um den stetig steigenden Passagierfluss zu bewältigen.

Demnächst sollen neue Fahrzeuge vom Typ Tango der Firma Stadler gemeinsam mit der BVB angeschafft werden. Diese sollen in einer ersten Phase ausgiebig getestet werden, um das Combino-Debakel der BVB nicht zu wiederholen.

Rollmaterial

Motorwagen
  • Be 4/6 101–108 (1971–1972), von BEB beschafft
  • Be 4/6 109–115 (1975–1976)
  • Be 4/6 (7 Fzg., Übernahme 2001), ex BVB Be 4/6 (1972)
    Nummern: 123, 133, 135, 136, 141, 143, 158 (ex 623, 633, 635, 636, 641, 643, 658)
  • Be 4/6 201–266 (1978–1981), seit 1999 noch 213, 224–230, 258, 260–266 (16 Fzg.)
  • Be 4/8 201–212, 214–223, 231–257, 259 (Umbau "Sänfte" 1987–1999, 50 Fzg.)
Anhänger
  • B 1301–1303, ex VBZ B 799–801 (1973)
  • B 1304–1305, ex BVB B 1404, 1408 (1948)
  • B 1316–1322, ex BVB B 1416–1422 (1961)
Motorwagen (Oldtimer)
  • Be 2/3 4
  • Be 2/4 12 (Bj. 1916)
  • Be 2/4 13 (Bj. 1916), ausser Betrieb
Anhänger (Oldtimer)
  • B3 25 (Bj. 1916), Hochzeitswagen
  • B3 27 (Bj. 1916)
  • B2 41 (Bj. 1916), offener Sommerwagen