Dolgesheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 48′ N, 8° 15′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mainz-Bingen | |
Verbandsgemeinde: | Rhein-Selz | |
Höhe: | 199 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,55 km2 | |
Einwohner: | 946 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 144 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55278 | |
Vorwahl: | 06733 | |
Kfz-Kennzeichen: | MZ, BIN | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 39 013 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Sant' Ambrogio-Ring 33 55276 Oppenheim | |
Website: | www.vg-rhein-selz.de | |
Ortsbürgermeister: | Michael Schreiber (SPD) | |
Lage der Ortsgemeinde Dolgesheim im Landkreis Mainz-Bingen | ||
![]() |


Dolgesheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Selz an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Oppenheim hat.
Geographie
Die Gemeinde Dolgesheim liegt an der Gaustraße (Landesstraße 425) in der Mitte zwischen Mainz und Worms. Nächstgelegene größere Stadt ist das ca. 10 Kilometer südwestlich liegende Alzey.
Geographisch höchste Erhebung ist der Kreuzberg mit 211 m ü. NHN.
Geschichte
Der Ort „Dulgisheim“ wurde am 5. November 769 erstmals bei einer Schenkung an das Kloster Lorsch urkundlich erwähnt. Damals schenkte ein Theo und seine Gattin Unsetz dem Kloster zwei Morgen Ackerland „in pago Wormat in Dulgisheimer Mark“.[2] Im Kopialbuch sind insgesamt 7 Urkunden von Dolgesheim enthalten.
Der Vater des Minnesängers Friedrich von Hausen Walther hatte Eigenbesitz in Dolgesheim, Dienheim und Gensingen. In Worms-Ibersheim und Groß-Rohrheim war er Vogt gewesen.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Dolgesheim reichsritterschaftlicher Besitz der Grafen von Leiningen. Während der sogenannten Franzosenzeit war der Ort Sitz einer Mairie im Kanton Oppenheim, der Teil des Departements Donnersberg war. Zur Mairie Dolgesheim gehörten auch Eimsheim und Wintersheim. Aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen und einem 1816 zwischen Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrag kam die Region und damit auch die Gemeinde Dolgesheim zum Großherzogtum Hessen und wurde von diesem der Provinz Rheinhessen zugeordnet. Nach der Auflösung der rheinhessischen Kantone kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Mainz, 1852 zum Kreis Oppenheim.
Zwischen 1825 und 1931 brachte der Bau der Gaustraße zwischen Mainz und Worms gute Verbindungen zu den Städten Rheinhessens. Dolgesheim wurde daher auch früh an das Wasser- (1907) und Stromnetz (1913) angeschlossen.
Von 1972 bis 2014 gehörte Dolgesheim der Verbandsgemeinde Guntersblum und seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Rhein-Selz an.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Dolgesheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
|
|
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Dolgesheim besteht aus sechzehn Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019[veraltet] in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]
Wahl | SPD | BL | Gesamt |
---|---|---|---|
2019 | per Mehrheitswahl | 16 Sitze | |
2014 | 7 | 5 | 12 Sitze |
2009 | 7 | 5 | 12 Sitze |
2004 | 7 | 5 | 12 Sitze |
- BL = Bürgerliste Dolgesheim e. V.
Bürgermeister
- Ortsbürgermeister ist Michael Schreiber (SPD).
Wappen
![]() |
Blasonierung: „Im geteilten Schild, oben in Blau einen silbernen Adler mit Lilienzepter und Schwurstab, unten in Gold ein blauer Pflug.“ |
Wappenbegründung: Der Adler stellt die ehemalige Zugehörigkeit von Dolgesheim zur Grafschaft Leiningen dar. Das Lilienzepter symbolisiert die Reinheit, die Kirche. Der Schwurstab versinnbildlicht die Gemeinde zur Pflicht und Treue. Der Pflug zeigt die uralte Bodenbearbeitung, die Verbundenheit zur Landwirtschaft.
Das Gemeindewappen wurde 1967 vom Ministerium des Innern von Rheinland-Pfalz genehmigt. |
Verkehrsanbindung
Mit den ORN-Buslinien 663 und 668 ist Dolgesheim an die Gemeinden Oppenheim, Guntersblum und Wörrstadt angebunden.[5]
Eine Anbindung mit dem Auto besteht über die Bundesstraße 9 von Oppenheim über Dienheim, Uelversheim und Weinolsheim oder von Guntersblum über Eimsheim. Von der A 61 ist die Gemeinde von der Abfahrt Alzey über Gau-Odernheim und Hillesheim zu erreichen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die evangelische Pfarrkirche (ehem. St. Bonifatius) ist das älteste Gebäude im Ort. Die Grundmauern gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Nach ihrer Renovierung ist sie ein Kleinod unter den evangelischen Kirchen in Rheinhessen.
- Mitten im Ort, in der Gaustraße, steht das 1594 erbaute Rathaus.
- Auf dem Kreuzberg wurde in jüngerer Zeit ein Feldkreuz errichtet.
- Ehemalige Synagoge, erbaut 1852
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Dolgesheim
Literatur
- Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart, Gießen 1905, S. 107–108.
- Literatur über Dolgesheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ Karl Josef Minst: Urkunde 1394, Lorscher Codex III. Lorsch, 1979
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 30. Juli 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 30. Juli 2019.
- ↑ Linienfahrpläne des Rhein-Nahe-Verkehrsverbundes