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Udo von Gleichen-Reinhausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Udo von Gleichen-Rheinhausen (Bischof Udo von Hildesheim); (* um 1045; † 19. August 1114) war 1079-1114 Bischof von Hildesheim und Graf von Reinhausen (heutiger Ortsteil von Gleichen im Landkreis Göttingen).

Er war der vierte und jüngste Sohn des Grafen im Leinegau , Elli II. von Reinhausen (* um 1010). Der Leinegau, das Gebiet der Leine, wurde nach dem Tod von Elli I. im Jahre 965 mit dem Hessengau vereinigt und aus dem Geschlecht der Esikonen wurden die Grafen von Rheinhausen, später Winzenberg-Rheinhausen.

Sein Geschwister sind Graf Konrad von Reinhausen († 28. August 1086 ), Heinrich I., Hermann III., und ihre Schwester Mathilde (∞ Meginhard V. Graf von Formbach)

Udo wählte den geistlichen Standund wurde Domherr zu Hildesheim.

Sein Bruder Konrad gehörte vermutlich zu den Sachsen, die im Sommer 1073 in Wormsleben beschlossen, gegen die Willkür des Königs Heinrich IV. (ab 1084 auch Kaiser) die Waffen zu erheben.

1075 beginnt der Investiturstreit.

Vor 1079 gründeten er und seinen Geschwister in Reinhausen südsüdöstlich von Göttingen ein kleines Chorherrenstift.

1079 wurde er durch den Willen des Königs der Nachfolger Hezilos auf dem Bischofsstuhl zu Hildesheim.

Am 21. Januar 1085, in der Zeit der Gegenkönige, wurde er zusammen mit seinem Bruder Konrad und dem Graf Dietrich II. von Katlenburg von den Sachsen angeklagt mit dem Kaiser unterhandelt zu haben.

Um 1100 hat er zur Hagenkolonisation, also der Urbarmachung noch wilder Landschaften, holländische (oder flämische) Spezialisten ins Land gerufen. Sein Nachfolger, Bischof Bernhard von Hildesheim beschreibt in dem so genannten "Eschershäuser Vertrag" den rechtlichen Rahmen der Hagenkolonisation. Dieses "Hägerrecht" sicherte den Neusiedlern zahlreiche Privilegien, wie etwa die Erblichkeit ihres Eigentums an Grund und Boden, eine gewisse Selbstverwaltung, die niedere Gerichtsbarkeit und sogar das nur im Wildbann des Bischofs ausgeschlossene Recht zu Jagd und Fischfang, zu.

1108 stellt Udo in Jaitterem eine Urkunde für die Kirche des heiligen Petrus zu Goslar aus.


Zu Beginn des 12. Jahrhunderts belehnte er seinen Neffen Hermann von Formbach mit der Burg und dieser nannte sich dann Graf von Winzenburg. Mit dessen gleichnamigen Sohn starb das Geschlecht bereits 1152 im Mannesstamm aus.

Literatur

  • Kurd Fleige, Bischof Udo und sein künstlerisches Vermächtnis, in: Hildesheimer Jahrbuch für Stadt und Stift Hildesheim (HildesheimerJb) 72/73, 2000/2001, S. 177-188