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Toggenburger Hausorgel

Toggenburger Hausorgel bezeichnet Hausorgeln in der im Toggenburg typischen Ausbildungsform. Der Toggenburger Hausorgelbau umfasst mehr als 100 Instrumente und umfasst mit Datierungen von 1754 bis 1821 eine Zeitspanne von ungefähr 70 Jahren.
Vorläuferinnen
In mehreren europäischen Ländern und besonders im Elsass, wo die Orgelbaukunst im grossen Stil ausgeübt wurde, entwickelten sich neben den mächtigen Kirchenorgeln besonders im 17. und 18. Jahrhundert die für die Pflege der Hausmusik beliebten Hausorgeln. Die in der Regel mit Lippenpfeifen ausgestatteten, freistehenden Instrumente wurden Positive, Haus-, Zimmer- oder Stubenorgeln genannt.
In der Schweiz wurde der Instrumentenbau ursprünglich von Schreinern betrieben, bis sich um 1700 einzelne Spezialisten ausbildeten. Nachdem das Orgelspiel durch die Reformation aus der Kirche verbannt worden war, wurde im Zürichbiet – wo der Orgelbau gut dokumentiert ist – das Orgelspiel von Musikgesellschaften gepflegt. Ab den 1640er Jahren sind dort mehrere Orgelbauer bekannt.
Toggenburger Orgelbauer
Wendelin Looser
Wendelin Looser (* 14. April 1720 in Kappel, † 25. Februar 1790) ist der älteste der Toggenburger Orgelbauer. Sein Verdienst dürfte es sein, die Orgelbaukunst im Tal begründet zu haben. Er stammt aus dem im oberen Toggenburg sehr verbreiteten evangelischen Geschlecht Looser. Seine bekannten Orgeln datieren von 1754 bis 1781, doch hat er vermutlich schon vorher Orgeln gebaut.
Wo Wendelin Looser, der erste bekannte Toggenburger Orgelbauer, seine Kunst gelernt hat, ist nicht bekannt. Aufschluss könnte die Kenntnis der Herkunft der bei allen seinen Orgeln verwendeten Papier-Tastenblättchen geben, die die (Jahres-) Zahl 1710 tragen. Sie stammen vermutlich aus dem Vorrat seines Lehrmeisters.
Joseph Looser
Joseph Looser (* 26. Oktober 1749 in Kappel, † 7. März 1822) ist Sohn des Orgelbauers Wendelin Looser. Er wurde von seinem Vater schon früh in den Orgelbau eingeführt und arbeitete an dessen letzten Werken mit. Aus Joseph Loosers Orgelbauwerkstatt gingen rund 50 Hausorgeln hervor. Joseph Looser bekleidete eine Reihe von Ämtern, unter anderen jenes des Gemeindeammanns.
Johann Melchior Grob
Von Johann oder Hans Melchior Grob (* 16. Januar 1754 im Hemberg) ist nur sehr wenig bekannt. Er verlegte seine Werkstatt vom Hemberg nach Ebnat, wo er das Bürgerrecht erwarb und am 8. Juli 1832 starb. Grob können in der Zeitspanne von 1781 bis 1813 momentan drei Kirchenorgeln in Gränichen, Lützelflüh und Payerne sowie 4 Hausorgeln zugeordnet werden.[1] Er verzichtete auf Flügeltüren und die in Blautönen gehaltenen ornamentalen Bemalungen. Die Gehäuseformen seiner Orgeln sind sehr unterschiedlich. Er scheint keinen Schematismen verfallen zu sein, wie sie sonst im Toggenburger Hausorgelbau zu finden sind.[2]
Ulrich Ammann

Ulrich Ammann (* 13. Februar 1766 in Alt St. Johann, † 27. April 1842) hat er als Orgelbauer nur geringe Bedeutung. Nachdem er von Johann Melchior Grob als Lehrling abgewiesen worden war, baute er in vierjähriger Arbeit 1780 bis 1784 selbst eine Hausorgel, die sein einziges Orgelwerk blieb. Ulrich Ammann wurde später durch seine «Stock-Flöten» und «Stock-Klarinetten» berühmt, die als Bergstock verwendbar in der napoleonischen Zeit durch französische Offiziere bekannt wurden und als Kuriositäten geschätzt waren. Testamentarisch bedeckte er die Sekundarschule Nesslau und der Primarschule Unterwasser mit Legaten.
Heinrich Ammann
Heinrich Ammann (* 18. September 1763 in Wildhaus) baute einige Hausorgeln. Neben der Orgel im Toggenburger Museum ist je eine in der Kapelle von Obermutten, in der Kirche von Tschiertschen und im Museum Ackerhus in Ebnat-Kappel bekannt.[3] Ammann war 1814 noch als Schreinermeister in Wildhaus nachweisbar. Später zog er nach Grabs, wo er am 2. Januar 1836 starb.
Konstruktion
Die Toggenburger Hausorgeln sind im Wesentlichen nach einem einheitlichen Schema angefertigt. Es sind verhältnismässig einfache Positive, bei deren Bau die geringe Höhe der Wohnräume berücksichtigt werden musste. Im meist aus Tannenholz gefertigten Orgelgehäuse befindet sich unten das Gebläse und darüber der Windkasten mit der Schleiflade. Die Schleiflade ist ein Holzrahmen, der in so viele Kammern geteilt wie Tasten vorhanden sind. Das ganze Orgelgehäuse ist ähnlich wie die Schränke und Truhen der damaligen Zeit mit Ornamenten bemalt.
In der Mitte vor dem Spieler ist das Manual, das mit einem Schiebedeckel verschlossen wird. Es erstreckt sich über vier Oktaven und besteht aus 49 wie beim Klavier angeordneten Tasten. Oben geben die Flügeltüren nach dem Öffnen den Blick auf den Prospekt frei, der aus den in der Grösse nach in verschiedener Weise geordneten Metallpfeifen besteht. Die der Tonleiter aufeinander folgenden Pfeifen sind, um ein Mitklingen zu vermeiden, abwechslungsweise rechts und links angeordnet.
Bild wie in Vorlage
Klang
Die Labialpfeifen sind offene und gedeckte Holzpfeifen und offene Metallpfeifen. Die Mensur, das Verhältnis der Pfeifenlänge zum Durchmesser oder zur Breite und Tiefe, ist massgebend ist für die Klangfarbe und unterscheidet sich für die einzelnen Register. Die Toggenburger Hausorgeln sind mit zwei bis acht Registern ausgestattet. Sie wurden nicht auf «Kammerton» gestimmt, sondern auf den früher üblichen, um einen halben bis ganzen Ton tieferen «Chorton» von z. B. 415 statt 435 Schwingungen für a<up>1</up>.
Bei Anwendung aller Register zeigen Toggenburger Hausorgeln einen raumfüllenden, warmen Ton. Sie sind somit nicht nur historisch bedeutsame, sondern auch musikalisch wertvolle Instrumente und eignen sich zum Vortrag von Orgelkompositionen der älteren deutschen Meister bis zu Johann Sebastian Bach.
Verbreitung
Im Toggenburg handelt es sich um einen räumlich und zeitlich begrenzten Ableger der Orgelbaukunst, die durch zwei Generationen gepflegt wurde. Diese Entwicklung war durch einen besonderen Umstand bedingt, den Pietismus.[4] Er war eine Strömung, die im 17. Jahrhundert innerhalb des Protestantismus entstand[5] und im Toggenburg recht weite Verbreitung fand.[6] Der pietistische Glaube entzündete sich mehr in der persönlichen Erweckung als in wissenschaftlicher Gelehrsamkeit. Damit konnte der Hausvater des Predigens so würdig sein wie ein gebildeter Theologe.[7] Mit den Firstkammern in den Toggenburger Häusern bot sich ein idealer Raum für Versammlungen, die man im Schatten der eigenen Kirche abhielt.[8] Die Käufer der von einheimischen Kunsthandwerkern hergestellten Hausorgeln, evangelische Familien im paritätischen Toggenburg, stellten die Instrumente in der Firstkammer auf und nutzten sie zur Pflege feierlicher geistlicher und weltlicher Musik in den Feierstunden. Dies geschah während einer um die Mitte des 18. Jahrhunderts einsetzenden Periode durch die aufblühende Heimindustrie herbeigeführten Wohlstandes.
Zum grössten Teil wurden die Toggenburger Hausorgeln in das Ober- und Neutoggenburg geliefert. Ähnliche Instrumente kommen – allerdings nur vereinzelt – auch anderorts vor, z. B. in der übrigen Ostschweiz, im Wallis, in Sumiswald oder im Elsass.
Nicht aufrechterhalten lässt sich die These, dass sich die Hausorgel im Toggenburg verbreitet hätte zur Umgehung des Zwinglischen Verbots der Kirchenmusik.[9] Noch im 17. Jahrhundert war in keiner reformierten Kirche der Ostschweiz gottesdienstliche Musik zu hören. Nach etwa 1750 – im Vergleich zur Nachbarschaft sehr früh – ist die Orgel allmählich in die Toggenburger Kirchen zurückgekehrt.[10] Die erste bekannte Toggenburger Hausorgeln stammt aus dem Jahr 1754. Die Blütezeit der Hausorgeln fällt in das letzte Drittel des Jahrhunderts und dauert bis kurz nach 1810. Zu dieser Zeit waren in Kappel, Krummenau, Nesslau und seit 1788 in Alt St. Johann bereits Kirchenorgel vorhanden.[9]
Literatur
- Otmar Widmer: Hausorgelbau im Toggenburg. In: Anzeiger für schweizerische Altertumskunde: Neue Folge. (archiviert in E-Periodica.ch der ETH-Bibliothek)
- Text. Band 39 (1937), Heft 2, S. 135–154 (PDF; 11,9 MB)
- Beilage I und II. Band 39 (1937), Heft 3, S. 237–250 (PDF; 6,3 MB)
- Beilage III. Band 39 (1937), Heft 4, S. 309–322 (PDF; 8,9 MB)
Fürstentum Liechtenstein
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Bahnhof Vallorbe
Die Strecke der JE ist, zusammen mit der damals im Wallis endenden Simplonstrecke, die kürzeste Transitverbindung von Paris nach Italien. Solange der Simplontunnel nicht durchbohrt war, bot sie indes keinen Vorteil gegenüber den Linien Paris–Lyon –Genève und Pontarlier–Les Verrieres–Neuchâtel. Der Regionalverkehr in der dünn besiedelten Gegend war gering und die JE warf keinen Ertrag ab.
Stationen und Stationen, Wachhäuser usw. - Die Stationen sind vier: La Sarraz, Arnex, Croy und Vallorbes; sie alle enthalten ein Durchfahrgleis, ein Abstellgleis, ein Passagiergebäude mit Wohnungen, ein Wartsaal und einen Freiverlad und zwei Bahnsteige. In Vallorbes haben diese Anlagen größere Proportionen und es gibt auch ein kleines Depot mit Drehscheibe und Wasserversorgung und die notwendigen Einrichtungen für eine Zollstation: Dienstgleis, Halle für Gepäckkontrolle, Umschlaghalle, Büros, Ladekran, Brückenwaage, etc.
M. Perey: e-periodica Le chemin de fer de Jougne à Eclépens. Im: Bulletin de la Société vaudoise des ingénieurs et des architectes. Band 3 (1877), Heft Nr. 3 (französisch, archiviert in E-Periodica.ch der ETH-Bibliothek, PDF; 6,3 MB).
Div.
- Kandidatur UNESCO-Weltkulturerbe: Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina. 3. Begründung der Eintragung. S. 380
- amigosdeltren
- Die transandinische Eisenbahn zwischen Buenos Aires und Valparaiso
- Signale der Schweizerischen Bundesbahn: www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjxhqmJ_6zWAhUElxoKHdDLAYcQFgg3MAM&url=http%3A%2F%2Fs0fd4f19a616b61d7.jimcontent.com%2Fdownload%2Fversion%2F1250445109%2Fmodule%2F2351631817%2Fname%2FSignale%2520der%2520SBB.pdf&usg=AFQjCNFauHTyTdYOwAHPOoOd-no9CXrxGw
- Neue Zahnradlokomotiven von A. Borsig, Berlin. In: Die Lokomotive, 1907, S. 194–199 (ANNO – AustriaN Newspapers Online): Preussische Staatsbahn, Transandinobahn FCTC, Villa-Nuovabahn Beo Oporta in Portugal, Werkbahn mit 85 cm Spurweite
- Zahnradbahnen nach der Bauart Abt. In: Die Lokomotive, 1907, S. 222 (ANNO – AustriaN Newspapers Online): fast analog 1919, S. 66
- Die Lokomotive 1907, S. 235 (wie SBZ)
- C Vierzylinder-Verbund-Zahnrad- und Adhäsions-Tenderlokomotive Gruppe 980 der kgl. Ital. St.-B. In: Die Lokomotive, 1913, S. 34–37 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
- An Zahnradbahnen, Bauart Roman Abt, ... In: Die Lokomotive, 1919, S. 14 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
- Zahnradbahnen System Abt. In: Die Lokomotive, 1919, S. 66 (ANNO – AustriaN Newspapers Online): Nachtrag Transandenbahn und Bahnen in Bosnien
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- 1Bo1Bo+1Bo1Bo Elektro-Schnellzuglokomotive der Gotthardbahn. In: Die Lokomotive, 1933, S. 5–7 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
- Die Zahnstange des Mechanikers Riggenbach NZZ
- Roman Liechty: Die Triebfahrzeuge der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich. In: Die Lokomotive, 1939, S. 153–158 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
- Roman Liechty: Die Triebfahrzeuge der Furka-Oberalp-Bahn. In: Die Lokomotive, 1943, S. 150–152 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
Die Eisenbahnen von Java sind verhältnismäßig billig gebaut worden; eine Ausnahme macht nur die Strecke Yogyakarta-Magelang-Willen I, bei der eine Zahnradstrecke, Bauart Riggenbach, von erheblicher Länge eingelegt werden mußte.
Zahnradlokomotiven aus Esslingen
Weblinks
- ↑ [ https://www.windblaess.org/orgeln/hans-melchior-grob/ Hans Melchior Grob.] Auf der Website von Windbläss – Verein Toggenburger Hausorgel, abgerufen am 25. Juli 2019
- ↑ Markus Meier: [https://www.windblaess.org/site/assets/files/1039/tj_2014_melchior_grob.pdf Johann Melchior Grob – Toggenburger Orgelbauer. In: Toggenburger Jahrbuch 2014, online auf der Website von Windbläss – Verein Toggenburger Hausorgel, abgerufen am 25. Juli 2019
- ↑ Beschriftung an der Ammann-Orgel im Toggenburger Museum Lichtensteig
- ↑ Kirchgraber, S. 66
- ↑ Kirchgraber, S. 60
- ↑ Kirchgraber, S. 62–63
- ↑ Kirchgraber, S. 60
- ↑ Kirchgraber, S. 60
- ↑ a b Kirchgraber, S. 65
- ↑ Kirchgraber, S. 65
- ↑ Jens Gassmann, Fabian Frommelt, Ulrike Mayr: Jens Gassmann, Fabian Frommelt, Ulrike Mayr. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein. 31. Dezember 2011