Wahrer und scheinbarer Wind

Wahrer Wind
Als wahrer Wind wird in der Seefahrt die tatsächliche Windrichtung und Windstärke bezeichnet, welche z.B. auf einem vor Anker liegenden Schiff gemessen wird.
Auf einem sich bewegenden Schiff wird durch die Überlagerung von wahrem Wind und Fahrtwind nur der scheinbare Wind wahrgenommen. Aus der Messung des scheinbaren Winds kann bei Kenntnis des Kurses über Grund und der Schiffsgeschwindigkeit, der Fahrt über Grund, der wahre Wind rechnerisch ermittelt werden.
Der wahre Wind geht in die nautische Berechnung der Versetzung durch Wind ein.
Die Einstellung der Segel erfolgt nach dem scheinbaren Wind.
Scheinbarer Wind
Der scheinbare Wind (auch relativer Wind oder Bordwind genannt) ist in der Schifffahrt und insbesondere beim Segeln von Bedeutung. Es handelt sich um den vom Schiff aus wahrgenommenen Wind, der sich aus der (vektoriellen) Addition des so genannten wahren Windes und des Fahrtwinds ergibt.
Bei einem Segelboot richtet sich die Stellung des Segels nach dem scheinbaren Wind.
Aber auch auf dem Fahrrad lässt sich der scheinbare Wind erleben. Wenn man in die Richtung fährt, in die der Wind weht und dabei genauso schnell ist wie der Wind weht, dann steht die Luft „scheinbar“ um einen herum, obwohl man den Wind durch die Bäume wehen sieht (dies ist eine Sonderstellung der oben genannten Windvektoren).