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Landkreis Litzmannstadt

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Der deutsche Landkreis Litzmannstadt (früher: Lodsch) bestand in der Zeit zwischen 1939 und 1945.

Der Landkreis Litzmannstadt umfasste am 1. Januar 1945:

  • 4 Städte,
  • 11 Amtsbezirke mit der entsprechenden Anzahl Gemeinden.

Verwaltungsgeschichte

Polen

Die Landkreise Brzeziny und Łódź gehörten bei Beginn des Zweiten Weltkrieges zu Polen und zwar zur Woiwodschaft Łódź.

Deutsches Reich/Großdeutsches Reich

Im Vorgriff auf die endgültige Abgrenzung des Deutschen Reiches zum Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete wurde bereits am 9. November 1939 der Landkreis Łódź als „Lodsch“ in den neugebildeten Reichsgau Posen – später Wartheland – im neuen Regierungsbezirk Kalisch eingeliedert. Zum 20. November 1939 wurden noch Teile der polnischen Landkreises Brzeziny dem Landkreis Lodsch einverleibt.

Das Landratsamt war in Lodsch.

Zum 1. April 1940 traten umfangreiche Eingemeindungen in den Stadtkreis Lodsch in Kraft. Die Stadt Ruda Pabjanicka und die umliegenden Landgemeinden Bruss, Chojny und Radogoszcz, die bereits seit dem 1. Januar 1940 vorläufig unter die Verwaltung des Oberbürgermeisters in Lodsch gestellt waren, wurden nunmehr auch formell nach Lodsch eingegliedert.

Am 11. April 1940 wurde diese Stadt zu Ehren des deutschen Generals Karl Litzmann (1850-1936), dessen 3. Garde-Infanterie-Division in der Kesselschlacht bei Lodz im ersten Winter des Ersten Weltkriegs siegreich gekämpft hatte, in Litzmannstadt umbenannt; das gleiche galt für den Landkreis.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und trat danach unter polnische Verwaltung.

Kommunalverfassung

Nach der Eingliederung in das Deutsche Reich wurden bis 1945 allein den Städten Görnau (bisher: Zgierz), Tuchingen (bisher: Konstantynów) und Wirkheim (bisher: Alexandrów/Alexanderhof ) das Recht der im Altreich gültigen Deutsche Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 verliehen. Alle übrigen Städte und Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst und wurden durch Amtskommissare verwaltet.

Ortsnamen

Durch unveröffentlichten Erlass vom 29. Dezember 1939 galten vorläufig die bisher polnischen Ortsnamen weiter.

Mit der Anordnung über Ortsnamenänderung im Reichsgau Wartheland des Reichstatthalters im Warthegau (so die offizielle Behördenbezeichnung) vom 18. Mai 1943 legte dieser im Einverständnis des Reichsministers des Innern alle Namen von Orten mit Postdienststellen, Bahnhöfen, Haltepunkten und Güterladestellen endgültig in einer deutschen Form fest. Dieses waren lautliche Angleichungen, Übersetzungen, Neuschöpfungen oder Verbesserungen der 1939 vorläufig eingeführten Verdeutschungen, zum Beispiel:

  • Aleksandrów: 1939: Alexenderhof, 1943: Wirkheim,
  • Biała: Billheim;
  • Brzeziny: Löwenstadt (Nach General Karl Litzmann, dem „Löwen von Brzeziny“!),
  • Galków: Galkau,
  • Glinnik: Lehmfeld,
  • Kazimierz: Nerhausen,
  • Konstantynów: Tuchingen,
  • Rzgów: Lancellenstätt,
  • Zgierz: Görnau.