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Decisio Saxonica

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Die Decisio Saxonica bezeichnet den Versuch kursächsischer Theologen, unter Führung des Dresdner Oberhofpredigers Matthias Hoë von Hoënegg 1624 im sogenannten Kenosis-Krypsis-Streit zu einer vermittelnden Entscheidung zu gelangen.

Zwischen der Tübinger und der Gießener theologischen Fakultät hatte sich ein christologischer Streit um die Frage des Verhältnisses von göttlicher und menschlicher Natur Christi entwickelt, der auf den Gegensatz zwischen der Ubiquitätslehre von Johann Brenz und Jakob Andrae und der Multivolipräsenzlehre von Martin Chemnitz zurückging.[1] Dabei stellten die Gießener die These auf, dass die göttliche Natur lediglich auf den Gebrauch der göttlichen Eigenschaften verzichtet habe (Kenosis), während die Tübinger einen verhüllten Gebrauch (Krypsis) annahmen.

Die sächsische Entscheidung fiel weitgehend zugunsten der Gießener Position aus, wurde jedoch kaum rezipiert.

Literatur

  • Jörg Baur: Luther und seine klassischen Erben: theologische Aufsätze und Forschungen. Mohr Siebeck, Tübingen 1993, S. 171, 226.
  • Johannes Wallmann: Theologie und Frömmigkeit im Zeitalter des Barock. Mohr Siebeck, Tübingen 1995, S.50.
  • Artikel in der Christian Cyclopedia
  1. Wallmann, Johannes.: Theologie und Frömmigkeit im Zeitalter des Barock : gesammelte Aufsätze. Mohr, Tübingen 1995, ISBN 978-3-16-146351-8, S. 50.