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Doris Greiner-Mai

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Doris Greiner-Mai (* 8. Juli 1945 in Ernstthal) ist eine deutsche Bauingenieurin und Fachjournalistin und war Chefredakteurin der Zeitschrift Bautechnik.

Leben

Nach dem Abitur studierte Greiner-Mai ab dem Wintersemester 1964/65 Bauingenieurwesen an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar (HAB) und erwarb 1970 das Diplom. Am von Erhard Hampe geleiteten Institut für Beton- und Spannbetonbau wirkte Greiner-Mai als wissenschaftliche Assistentin, wo sie u. a. das umfangreiche Formelwerk der Monografien Hampes über Flächentragwerke mit erarbeitete. 1973 wurde Greiner-Mai von der HAB mit einer Untersuchung über Großkühltürme zum Dr.-Ing. promoviert. Zwei Jahre später wechselte sie an das Institut für Industriebau der Bauakademie der DDR. Dort befasste sich Greiner-Mai mit Konstruktionen des Leichtbaus, textilen Flächentragwerken und war später an der Lösung von Aufgaben aus dem Bau von Kernkraftwerken beteiligt. 1982 avancierte Greiner-Mai im Berliner Verlag für Bauwesen zur Lektorin für bauwissenschaftliche Literatur. Unter ihrer Ägide erschienen dort zahlreiche Fachmonografien, welche die Reputation des Verlages im Bauingenieurwesen über die Grenzen der DDR weiter steigerten – hierzu zählten auch die Monografien von Hampe über Flächentragwerke und Silos von denen manche auch als Lizenzausgabe in der Bundesrepublik Deutschland erschienen sind. So übernahm Greiner-Mai das Lektorat des im Düsseldorfer Werner-Verlag 1987 publizierten und von Dietrich Conrad herausgegebenen Reprint von Domenico Fontanas Die Art, wie der vatikanische Obelisk transportiert wurde[1], das durch wertvolle Beiträge u. a. von Thomas Hänseroth und Klaus Mauersberger ergänzt wurde. Greiner-Mais hohe Fachkompetenz sprach sich schon vor der Wende in bundesdeutschen Fachverlegerkreisen herum. Schließlich gewann sie der Geschäftsführer von Ernst & Sohn, Ernst Karl Schneider (1939–2010), für die Redaktionsleitung der Zeitschrift Bautechnik[2] bei der sie am 1. März 1991 ihre Tätigkeit aufnahm.

Für die Bautechnik erarbeitete Greiner-Mai ein modernes Konzept, das dieser Zeitschrift ein völlig neues Gesicht verlieh und das von den Leserinnen und Lesern positiv aufgenommen wurde. Damit schuf sich der Verlag Ernst & Sohn die erste Inhouse-Redaktion in seiner Geschichte und lieferte die Blaupause für Neuausrichtung der Zeitschrift Stahlbau, die sie 1995 zusammen mit Ernst Karl Schneider in die Wege leitete. Neben dem Konstruktiven Ingenieurbau räumte Greiner-Mai der Geotechnik in der Zeitschrift einen größeren Raum ein, was durch die Berufung von Achim Hettler in den Redaktionsbeirat der Bautechnik zum Ausdruck kam. Schließlich förderte Greiner-Mai systematisch die Publikationen von Dieter Conrad, Thomas Hänseroth, Karl-Eugen Kurrer, Herbert Ricken, Wilhelm von Wölfel u. a. zur Bautechnikgeschichte. Unter der Leitung von Greiner-Mai baute die Bautechnik ihre führende Position als deutschsprachige Zeitschrift des Allgemeinen Ingenieurbaus aus. Darüber hinaus regte sie zahlreiche Buchprojekte an. Nach gut 19 Jahren erfolgreicher Tätigkeit für den Verlag Ernst & Sohn trat Greiner-Mai im Sommer 2010 planmäßig in den Ruhestand.

Greiner-Mai legte großen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis von Detail und Übersicht sowie Inhalt und Form der in der Bautechnik publizierten Aufsätze, ohne die Rubriken, wie Persönliches, Rezensionen etc. zu vernachlässigen. Sie selbst nutzte die Textform des Editorials, der Glosse, des kurzen technischen Berichts, des Tagungsberichts und der Rezension, wovon ihre zahlreichen Veröffentlichungen in der Artikeldatenbank von Ernst & Sohn zu finden sind.[3]

Nachweise

  1. 10. September 1586 Obelisk auf dem Petersplatz in Rom errichtet. BR, 10. September 2013, abgerufen am 7. Juli 2019.
  2. Bautechnik, Chefredakteurin: Dr.-Ing. Doris Greiner-Mai
  3. Klaus Stiglat: Doris Greiner-Mai: 65 Jahre und Abschied von der Bautechnik nach zwanzig Jahren. (PDF) Verlag Ernst & Sohn, 2010, abgerufen am 7. Juli 2019.