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Futtermittelanalytik

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Allgemeines

Die Weender Futtermittelanalyse ist ein älteres Standardverfahren zur Ermittlung der Inhaltsstoffe von Futtermitteln. Es wird nach Rohasche (CA oder XA), Rohfaser (CF oder XF), Rohprotein (CP oder XP), Rohfett (CL oder XL) und stickstofffreien Extraktstoffen (NfE) unterschieden; die Ergebnisse sind meistens auf die Trockenmasse, seltener auf die Frischmasse bezogen. Henneberg und Stohmann entwickelten bereits 1864 die heute noch geltenden Weender-Methoden. (Weende ist ein Stadtteil von Göttingen).


Analytik

An dieser Stelle werden keine exakten Beschreibungen zur Analyse der einzelnen Inhaltsstoffe geliefert. Diese Aufstellung soll nur einen allgemeinen Überblick geben.

Trockenmasse

Zunächst wird ein Teil der Probe eines Futtermittel erwärmt. Die Dauer und die Temperatur ist dabei abhängig vom Futtermittel. Durch diesen Prozess wird der Probe das Rohwasser entzogen, übrig bleibt die Trockenmasse.

Rohasche

Zur Ermittlung des Rohaschegehaltes wird die Probe über längere Zeit auf 550°C erhitzt. Dadurch werden alle organischenn Bestandteile verbrannt und es bleibt die Rohasche übrig. Das sind abhängig von der Probe v.a. Mineralstoffe und Sand. Der reziproke Wert der Rohasche ist die Organische Masse (OM) des Futtermittels. Die Organische Masse setzt sich aus Rohprotein, Rohfaser, Rohfett und NfE zusammen.

Rohfett

Der Rohfettgehalt ist der Teil des Futtermittels, der sich in Fettlösungsmitteln wie beispielsweise Petrolether löst.

Rohprotein

Ist die Summe aller Verbindungen, die Stickstoff enthalten. Meistens wird zur Bestimmung des Anteils zunächst der Stickstoffgehalt der Probe ermittelt (z.B. nach Kjeldahl). Anschließend wird dieser Wert mit einem Faktor multipliziert, der den reziproken Wert des typischen N-Gehaltes von Rohprotein darstellt. Dieser beträgt üblicherweise 6,25 - man geht von einem mittleren N-Gehalt des Rohproteins von 16 %.

Rohfaser

Ist der Bestandteil der Probe, die nach aufeinander folgender Behandlung der Probe mit Säuren und Basen übrig bleibt

Stickstofffreie Extraktstoffe (NfE)

Der NfE-Gehalt wird durch Berechnung bestimmt: Von der organischen Masse werden Rohfett, Rohprotein und Rohfaser abgezogen, der Rest ist NfE.


Kritik an der Weender Futtermittelanalyse

Diese Analyse ist ein einfaches, auch heute noch gebräuchliches Standardverfahren, das aber diverse Schwächen aufweist:

  1. Ein großes Problem ist die Ermittlung des NfE-Gehaltes durch Berechnung. Eine fehlerhafte Analytik anderer Bestandteile zieht sich dadurch bis zu diesem Wert durch; dies betrifft vor allem den Rohproteingehalt, da hier mit einem mittleren Faktor für den N-Gehalt gerechnet wird. Wenn aber der mittlere Gehalt nicht 16% beträgt, führt dies zu Fehlern.
  2. Es ist keine Unterteilung der enthaltenen Kohlenhydrate in Stärke- und Nicht-Stärke-Polysaccharide bzw. Struktur- und Nicht-Strukturkohlenhydrate möglich. Diese Unterteilung wird erst, wenn auch unsauber, durch eine erweiterte Futtermittelanalytik möglich.