Microsoft Pocket PC
Pocket PC bezeichnet sowohl ein Computer-Betriebssystem als auch eine Reihe von persönlichen digitalen Assistenten (PDAs), die mit dem Betriebssystem Pocket PC betrieben werden. Microsoft Pocket PC basiert auf dem Betriebssystemkern Windows CE (WinCE), der speziell für die Verwendung in Klein- und Kleinstcomputern entwickelt wurde.
Windows CE stellt also "nur" die Basis für das Betriebssystem Pocket PC dar ist dem aber nicht gleichzusetzen. Häufig wird nach Verfügbarkeit einer neuen Windows CE Version gefragt ob und wo man nun ein entsprechendes Update für seinen Pocket PC finden kann. Dabei wird vergessen das die Pocket PC Abteilung von Microsoft erst einmal eine neue Pocket PC-Version auf Basis der neuen Windows CE Version entwickeln muss. Technologisch hängt die Pocket PC-Version daher dem reinen Windows CE hinterher.
Windows CE kann auf unterschiedlichsten Plattformen mit verschiedensten Features laufen. Ein Entwickler nimmt hierzu den Microsoft Platform-Builder und stellt sein individuelles Windows CE zusammen: Mit oder ohne Oberfläche, Commandozeile, mit Bluetooth-Unterstützung etc. Die Lizenz pro ausgeliefertem Gerät mit Windows CE schwangt entsprechend zwischen 3 und 15 Dollar. Die für die Entwicklung von Anwendungen für die verschiedenen Windows-CE Plattformen benötigten Tools("eMbedded Visual Tools") und SDKs stellt Microsoft kostenlos zur Verfügung
Microsoft Pocket PC, aktuelle Versionen werden auch als Windows Mobile bezeichnet, erweitert die Funktionalität von Windows CE um typische Anwendungen für Taschencomputer wie Terminkalender oder Adressverwaltung. Die Benutzeroberfläche orientiert sich dabei an derjenigen von Microsoft Windows, ist allerdings speziell für die Verwendung auf Taschencomputern angepasst worden.
Pocket PC lief bis zur Version "Pocket PC 2002" auf Geräten mit unterschiedlichen Architekturen, darunter Intel x86, MIPS, ARM, und Hitachi SH Prozessoren. Aufgrund des Aufwandes für die Hard- und Softwareentwickler durch die dadurch entstandene Gerätevielfalt wird die Pocket-PC Plattform von Microsoft seit dieser Version nur noch für ARM basierende Geräte angeboten. Die Hersteller der Geräte sind für die finale Anpassung des Betriebssystems an die Hardware zuständig und somit ist man nach dem Kauf eines Geräts an den Hersteller bezüglich eines Updates gebunden. Meist gibt es im 1 Jahres Rhythmus neuere Modelle und die alten werden nicht weiter unterstützt.
Der Name Pocket PC wurde eher aus marketingtechnischen Gründen gewählt und dient dazu, sich von der Konkurrenz und dem Marktführer Palm mit dem Betriebssystem PalmOS abzugrenzen.
Versionsgeschichte
- Microsoft Windows CE 1.0
- Microsoft Windows CE 2.0
- Microsoft Windows CE 2.01
- Microsoft Windows CE 2.02
- Microsoft Windows CE 2.1
- Microsoft Windows CE 2.11
- Microsoft Windows CE 2.12
- Microsoft Pocket PC (basiert auf Windows CE 3.0, wie Handheld PC 2000)
- Microsoft Pocket PC 2002 (auch als Phone Edition mit Telefonfunktionen. Basiert ebenfalls auf Windows CE 3.0 (Version 3.0.11171))
- Microsoft Windows Mobile 2003 für Pocket PC (auch als Phone Edition mit Telefonfunktionen, basiert auf Windows CE .NET (WinCE 4.2))
- Microsoft Windows Mobile 2003 Second Edition (WinCE 4.21)
- Microsoft Windows CE 5.0 (ab Juli 2004 verfügbar)
Geschichte
CE unterschied noch deutlich zwischen Handheld PC und einen normalen PDA (Zeitweise von Microsoft auch als Palm-Size PC bezeichnet).
Handheld PC's waren ein ganzen Stück größer und verfügen über ein deutlich größeres Display als die nur handflächengroßen PDA. Haupt unterschied war jedoch eine vorhandene Tastatur und nicht wie bei den PDA nur als Softwarelösung auf dem Bildschirm.
Bereits in CE Version 1.0 war es möglich, rudimentäre Multimedia-Funktionen zu nutzen. Mit Version 2.0 war es dann möglich, Farbdisplays mit bis zu 65.000 Farben anzusteuern. Von Beginn an setzte Microsoft darauf, diese Geräte auch in Netzwerke einzubinden und viele Erweiterungen zu ermöglichen.
Traditionellerweise teilt sich der Speicher der Geräte in Datenspeicher und Speicher zum Ausführen von Programmen auf. Waren in der ersten Generation noch 8 MB Gesamt-Speicher üblich, wuchs dies bereits in der 2. Generation auf bis zu 128 MB, die sich im laufenden Betrieb aufteilen ließen. Mit einführung der Version 2002 kamen auch erste Geräte auf den Markt die reale Auflösungen von 640x480 Pixeln auf einem 3,5 Zoll Display schafften.
Die Pocket PC-Plattform wird seit der Version "2002" massiv für den Massenmarkt optimiert. Dazu gehört es auch viele für den Fachmann sinnvolle Funktionen wie das Beenden von Anwendungen, Kontrolle über Netzwerk etc. entweder zu unterbinden, verbieten oder hinter "Benutzerfreundlichen" Schichten zu verstecken. So ist es z.B. untersagt, wenn man eine Pocket PC Zertifizierung erlangen möchte, dem Benutzer die Möglichkeit zum Beenden seiner Anwendung zu geben. Dies soll laut Microsoft voll automatisch durch das Betriebssystem selbst passieren. Ebenfalls mit der Version "2002" eingeführt wurde der "Connection Manager", der die vollständige Kontrolle über jedwede Netzwerkverbindung(LAN, DFÜ etc.) übernimmt und vieles automatisieren soll. Vielfach arbeiten all diese Automatismen jedoch nicht im Sinne des jeweiligen Benutzers, können jedoch nicht immer umgangen werden.
Ein Problem der gesamten Pocket PC und Microsoft Windows CE Familie ist Prinzipbedingt, dass sich die Prozessoren der einzelnen Geräte deutlich voneinander unterscheiden, so dass es nicht möglich ist, ein Programm, das für einen CPU Typ geschrieben wurde, auf einem Anderen ausführen zu können. Zwar ist seit der Version "2002" die PocketPC-Plattform nur noch als ARM-Variante verfügbar, aber viele alte Programme werden nicht mehr aktualisiert und stehen deshalb teilweise trotzdem nur für MIPS o.ä. zur Verfügung. Die Ausführung von Anwendungen anderer Windows CE-Plattformen wie Handheld-PC auf Pocket PCs ist ebenfalls meist aufgrund spezifischer Erweiterungen der jeweiligen Plattform nicht möglich.
Nachdem Microsoft durch eine Unmenge von Namen für das selbe Produkt (zugegeben mit leichten Modifikationen) die Kunden komplett verwirrt hatte, hat die Firma heute erkannt, dass eine Rückbesinnung auf das alte Namenssystem sinnvoll ist. Windows CE 5.0 soll, neben neuen Schnittstellen und integrierten WLAN-Funktionen, auch erstmals eine Unterstützung von 3D Grafikkarten kommen.
Weblinks
- Microsoft Website: http://www.microsoft.com/germany
- Microsoft Embedded: http://msdn.microsoft.com/embedded/
- Microsoft Windows-based Pocket PC: http://www.pocketpc.com
- Microsoft Pocket PC Neuigkeiten & Forum: http://www.XScale.de
- Microsoft Pocket PC Neuigkeiten: http://www.pocket.at
- Microsoft Pocket PC Community: http://www.ppc-welt-community.info
- Dale Coffing's Seite, die Seite eines Urgesteines über Neuigkeiten zum Thema: http://www.pocketpcpassion.com