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Konstantin II. (Griechenland)

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Konstantin II. (* 2. Juni 1940 in Psychiko bei Athen) war vom 6. März 1964 bis zum 8. Dezember 1974 der letzte König der Hellenen. Seine Schwester Sophia ist die jetzige Königin von Spanien.

Als König

Datei:Constantin II.jpg
Konstantin II.

Er folgte seinem Vater König Paul I. nach dessen frühem Tod auf den Thron. Der Mangel an Erfahrung des jungen Königs sollte sich bald als fatal herausstellen. Dies umso mehr, als die griechische Monarchie seit jeher höchst unstabil war und schon mehrere Könige hatten abdanken müssen. Auch der Einfluss der höfischen Kamarilla um Königinmutter Friederike erwies sich als unheilvoll.

Schon bald geriet König Konstantin in einen ernsten Konflikt mit Ministerpräsident Georgios Papandreou. Dieser nahm mit der Entlassung Papandreous am 15. Juli 1965 an Schärfe noch zu und mündete in einer Verfassungskrise. Es kam zu häufigen Regierungswechseln und andauernden Unruhen. Dabei verfestigte sich in vielen Anhängern Papandreous die Ansicht, der König handle nicht verfassungsgemäß: Dieser weigerte sich lange, das Parlament vorzeitig aufzulösen, da er einen Wahlsieg von Papandreous Partei befürchten musste.

Kurz vor den doch noch angesetzten Wahlen putschte das Militär am 21. April 1967. Die Errichtung der Diktatur nahm Konstantin II. zunächst ohne Protest hin. Im Laufe des Jahres ließ er jedoch erkennen, dass er die Obristen nicht als seine Regierung betrachtete. Am 13. Dezember versuchte er, mit einem dilettantisch geplanten Gegenputsch wieder an die Macht zu kommen. Nach dessen Misslingen ging er, ohne abzudanken, ins Exil, bis 1973 nach Rom, dann nach London.

Im Exil

Am 1. Juni 1973 schaffte die Militärjunta unter Georgios Papadopoulos die Monarchie ab, was durch eine "Volksabstimmung" am 29. Juli bestätigt wurde. Nach dem Sturz der Militärdiktatur führte die neue demokratische Regierung unter Konstantin Karamanlis eine erneute Volksabstimmung über diese Frage durch. Dabei wurde es jedoch Konstantin II. nicht gestattet, nach Griechenland zurückzukehren und aktiv in den Abstimmungskampf einzugreifen. Auch fand sich keine politische Gruppierung von Gewicht, die für die Monarchie eingetreten wäre. Die Abstimmung am 8. Dezember 1974 ergab mit fast 70% Neinstimmen eine erdrückende Mehrheit gegen die Monarchie.

In der Folge durfte Konstantin nur 1981 zum Begräbnis seiner Mutter Friederike sowie noch einmal 1993 für kurze Zeit nach Griechenland zurückkehren. 1994 wurde sein griechischer Pass von der Regierung für ungültig erklärt und der König enteignet. Nach mehreren Prozessen wurde die Enteignung vom griechischen Verfassungsgerichtshof für rechtens erklärt. Im November 2000 hob der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg mit 15:2 Stimmen die Enteignungen als rechtswidrig auf.

Sport

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Griechische Briefmarke zu Ehren des Olympiasieger Konstantin II.

Als Sportler errang Konstantin mit seinem Team den Sieg bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom in der Segelklasse Drachen.

Die Familie

Konstantin II. heiratete am 18. September 1964 Anne-Marie von Dänemark, mit der er fünf Kinder hat:

Seine älteste Schwester Sophia von Griechenland (geb.1938) heiratete 1962 Juan Carlos (geb.1938) Infant von Spanien und ist heute an der Seite ihres Mannes die Königin von Spanien. Die jüngste Schwester, Irene (geb.1942), blieb unverheiratet. Sie verbrachte mit der Mutter einige Jahre in Indien. Seit dem Tod von Königin Friederike 1981 lebt Prinzessin Irene in Madrid bei ihrer Schwester Sophie Königin von Spanien.


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