Aventurin-Quarz
Aventurin | |
![]() Aventurin in Rohform | |
Chemismus | SiO2 |
Mineralklasse | Oxide |
Kristallsystem | Trigonal |
Kristallklasse | IV/D.01-10 (nach Strunz) |
Farbe | grün bis rotbraun mit Glimmer- oder Hämatiteinschlüssen |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 7 |
Dichte | 2,6 |
Glanz | ___ |
Opazität | undurchsichtig |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | keine |
Habitus | massige Aggregate |
häufige Kristallflächen | ___ |
Zwillingsbildung | ___ |
Kristalloptik | |
Brechungsindices | ___ |
Doppelbrechung | ___ |
Pleochroismus | ___ |
optische Orientierung | ___ |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
___ |
weitere Eigenschaften | |
chemisches Verhalten | ___ |
ähnliche Minerale | ___ |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
besondere Kennzeichen | ___ |
Aventurin, Avanturin, Glimmerquarz oder auch Aventurinquarz ist eine grüne bis rotbraune Quarzvarietät mit Einschlüssen von Glimmer oder Hämatit. Ob es zu den Mineralen oder den Gesteinen gezählt wird, ist dabei eine Definitionsfrage. Traditionell zählt man es eher zu den Mineralen.
Bildung und Fundorte
Aventurin findet sich in größeren Massen besonders am Ural, in Deutschland dagegen nur an einigen Fundstellen bei Aschaffenburg und Johanngeorgenstadt, in Österreich bei Mariazell und auch bei Belany in Indien.
Verwendung als Rohstoff
Da sich der Aventurin besonders gut polieren lässt, wurde und wird er gern zu Schmuck wie Ohrringen und Ketten verarbeitet. Aber auch bei der Herstellung von kleineren und größeren Kunstgegenständen wie Vasen, Tischplatten, Dosen und anderen fand dieses Material Verwendung.
Geschichte
In Murano bei Venedig wurde früher der Aventurin auf geheim gehaltene Weise in Glas nachgeahmt, und es war dieses Kunstprodukt, obwohl weicher, doch von viel schönerem Ansehen als das natürliche. Es ist eine braungelbe und zugleich goldglänzende Masse.
Ende des 19. Jahrhunderts haben Friedrich Wöhler und Pettenkofer ein Verfahren entwickelt, mit dem ähnliches Aventuringlas wie das alte venezianische hergestellt werden kann. Die Flimmer in dem durch Eisen gefärbten Glasfluss bestehen demnach aus metallischem Kupfer, welches in der geschmolzenen Masse in seinen Kristallebenen zerstreut ist. Das Kupfer wird als Kupfer(I)-Oxid in den Glassatz gegeben und reduziert sich in demselben zu Metall. Das Glas wird zu unechtem Schmuck, Hemdenknöpfen, Bracelets usw. verwendet.
Auch durch Einwalzen von Glimmerblättchen in die Glasmasse entstehen Massen, welche dann zu Gegenständen geblasen oder gegossen werden, die gleichfalls den Namen Aventuringlas führen.
Grünes Aventuringlas wurde erstmals 1865 von dem französischen Chemiker Pelouze hergestellt und seitdem in steigenden Mengen in den französischen Fabriken von Bijouteriewaren verarbeitet.
Hierbei erhält das Glas als wesentlichen Bestandteil einen Zusatz von Chrom (in Form von Kaliumdichromat); beim Schmelzen entsteht Chromoxid, das mit verglast wird und das Glas grün färbt, was lange bekannt ist. Der besondere Effekt wird aber dadurch erreicht, daß man mehr Chrom einführt, als verglasen kann; der Überschuß kristallisiert dann in glänzenden schwarzbraunen Kristallenen und die Masse erhält dadurch ein sehr hübsches Ansehen. Bei Lackarbeiten von ähnlichem Aussehen spricht man von Aventurinlack; diese werden vor allem in Japan gefertigt.
Galerie
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Geschliffener Aventurin
Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
Siehe auch
Liste von Mineralen, Achatware