Benutzer:A1000/Hokuriku
Otto Leopold Gustav von Scherbening (* 6. Oktober 1817 in Breslau; † 18. November 1878 in Berlin) war königlich preußischer Generalleutnant und zuletzt Kommandeur der 4. Artillerie-Brigade. Er wurde 1866 nobilitiert.
Herkunft
Die Familie Scherbening kam aus Südrussland nach Deutschland. Der erste Scherbening in Preußen diente bereits unter Friedrich Wilhelm I. im Kürassier-Regiment Nr.12 (Alt-Waldow). Seine Eltern waren Otto Viktor Scherbening (* 15. September 1789; † 10. Dezember 1859) und dessen Ehefrau Leopoldine Antoinette Hensel (* 16. Januar 1796; † 12. Juli 1869). Sein Vater war Oberstleutnant a.D. und zuletzt in der 4. Artillerie-Brigade. Sein Bruder Rudolf Karl August († 1. September 1870) fiel als Kommandeur des Garde-Feldartillerie-Regiments bei Sedan.
Leben
Er ging am 1. Oktober 1833 in die 8. Artillerie-Brigade. Im Jahr 1834 wurde er dort Bombardier und wurde im gleichen Jahr in die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule abkommandiert. Dort am 18. Oktober 1835 zum Portepeefähnrich befördert und kehrte er 1836 in seine Einheit zurück. Am 20. Oktober 1836 wurde er dann als Seconde-Lieutenant aggregiert. Am 30. Dezember 1837 wurde er zum Artillerie-Offizier mit Patent zum 13. November 1837 und am 16. Juni 1838 in die 8. Artillerie-Brigade einrangiert. Vom 1. April 1841 bis zum 15. Juli 1844 wurde er an die Allgemeine Kriegsschule abkommandiert. Anschließend war er von 1845 bis 1846 Feuerwerker-Lieutenant. Am 27. Dezember 1849 zum Premier-Lieutenant befördert, außerdem kam er von 1849[1] bis 1850 als Adjutant und Rechnungsführer in der Festungs-Reserve-Artillerie-Abteilung der Festung Mainz. Anschließend war er von 1850 bis 1852 in die topographische Abteilung des Großen Generalstabs abkommandiert, während der Mobilmachung 1850/51, wurde er als Kommandeur einer Munitionskolonne eingesetzt. Von dort wurde er am 2. März 1852 in die 4. Artillerie-Brigade und am 18. Juni 1853 als Hauptmann in 6. Artillerie-Brigade versetzt. Er kehrt am 1. November 1853 in den Großen Generalstab zurück. Dort wurde er am 30. Mai 1857 Major zunächst ohne Patent, am 4. August 1857 erhielt er sein Patent und wurde als Artillerie-Offizier vom Platz in die Festung Wesel. Am 21. April 1859 wurde er dann Abteilungskommandeur im 3. Artillerie-Regiment und dort am 18. Oktober 1861 zum Oberstleutnant befördert. Während des Deutsch-Dänischen Krieges nahm er beim Angriff auf die Insel Fehmarn teil, außerdem kämpfte er bei den Düppeler Schanzen. Dafür erhielt er am 7. Juni 1864 den Roten Adlerorden 4. Klasse mit Schwertern. Anschließend wurde er am 25. Juni 1864 zum Oberst befördert und als Kommandeur in das Feld-Artillerie-Regiment Nr.6 versetzt. Am 1. September 1866 wurde er dann in den preußischen Adelsstand erhoben.
Während des Deutschen Krieges war er Kommandeur der Reserve-Artillerie des VI. Armeekorps und kämpfte in der Schlacht bei Königgrätz. Dafür erhielt er am 20. September 1866 den Roten Adlerorden 3. Klasse mit Schwertern, Anschließend kam er am 2. Oktober 1866 als Kommandeur in die 4. Artillerie-Brigade und wurde am 22. März 1868 dann auch zum Generalmajor befördert.
Im Deutsch-Französischen Krieg kam er am 18. Juli 1870 als Kommandeur der Artillerie in das IV. Armeekorps. Er kämpfte bei Beaumont und Sedan, wo er das Eisernes Kreuz 2. Klasse erwarb. Er befand sich bei den Belagerungen Toul und Paris. Dafür erhielt er am 18. Oktober 1870 das Eisernes Kreuz 1. Klasse und am 5. März 1871 das Komturkreuz mit Schwertern des anhaltinischen Ordens Albrecht des Bären.
Zur Wiederherstellung seiner Gesundheit erhielt er am 26. August 1871 vom 2. September 1871 vier Wochen Urlaub, die er in Misdroy und Swinemünde verbrachte. Am 23. November 1871 wurde er dann mit dem Charakter als Generalleutnant und Pension zur Disposition gestellt. Er starb am 18. November 1878 in Berlin und wurde am 22. November 1878 auf dem Friedhof in der Hasenheide beigesetzt.
Familie
Er heiratete am 13. September 1846 in Bamberg die Freiin Josephine von Sazenhofen (* 3. Dezember 1821; † 17. Juni 1863). Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Leopold Wilhelm Otto (* 8. Dezember 1853; † 19. August 1884), Kaufmann
- Emil Bernhard Rudolf (* 8. Februar 1855) 1882 Luise Christ (* 3- März 1858)
- Josef Julius Friedrich (* 16. August 1858) 1888 Lulu Delisle (* 29. September 1867; 3. Juli 1889)
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 4. März 1864 in Berlin Agnes Bartel (* 5. Juni 1832; † 29. April 1905). Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Viktor Wilhelm (* 17. Februar 1865; † 13. Februar 1870)
- Georg Leberecht (* 2. Dezember 1867; † 27. Juli 1876)
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 8, S. 12-14, Nr. 2454.
- Handbuch des preußischen Adels, Band 1, 1892, S.525
Einzelnachweise
- ↑ Priesdort:1846
{{SORTIERUNG:Scherbening, Otto Leopold Gustav von }} [[Kategorie:Träger des Hausordens Albrechts des Bären]] [[Kategorie:Person im Deutsch-Französischen Krieg]] [[Kategorie:Person im Deutschen Krieg]] [[Kategorie:Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse]] [[Kategorie:Träger des Roten Adlerordens 3. Klasse]] [[Kategorie:Militärperson (Preußen)]] [[Kategorie:Geboren 1817]] [[Kategorie:Gestorben 1878]] [[Kategorie:Mann]] [[Kategorie:Nobilitierter]] {{Personendaten |NAME=Scherbening, Otto Leopold Gustav von |ALTERNATIVNAMEN=Scherbening, Otto Leopold Gustav (bis 1866) |KURZBESCHREIBUNG=königlich preußischer Generalleutnant und zuletzt Kommandeur der 4. Artillerie-Brigade |GEBURTSDATUM=6. Oktober 1817 |GEBURTSORT=[[Breslau]] |STERBEDATUM=18. November 1878 |STERBEORT=[[Berlin]] }}