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Coghuf

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Wand Mosaik, Kennen und Erkennen, 1955–60, Eingang Spalengraben, Universität Basel, Schweiz. Von Coghuf, Ernst Stocker (1905–1976) Künstler
Wand Mosaik, Kennen und Erkennen. Spalengraben, Universität Basel
Detail. , Kennen und Erkennen, 1955–60, Eingang Spalengraben, Universität Basel, Schweiz. Von Coghuf, Ernst Stocker (1905–1976) Künstler
Wand Mosaik Detail
Coghuf
Glasfenster von Coghuf in der Kirche von Lajoux

Coghuf (eigentlich Ernst Stocker; * 28. Oktober 1905 in Basel; † 13. Februar 1976 in Muriaux) war ein Schweizer Maler, Zeichner und Bildhauer. Er entwarf Wandteppiche und Glasfenster.

Leben

Ernst Stocker war ein Sohn des Gärtners und Zugführers Johannes Stocker und der jüngere Bruder von Hans Stocker. Von 1920 bis 1924 machte er eine Lehre als Schlosser und unternahm bildhauerische Versuche bei Louis Léon Weber. Von 1925 bis 1927 hielt sich Stocker in Paris bei seinem Bruder auf und fand dort über die Kunstschlosserei und Bildhauerearbeiteten bei Jacques Lipchitz unter dem Künstlernamen Coghuf (ab zirka 1927) den Weg zur Malerei. Ausserdem unternahm er Studien bei Willi Baumeister. Prägende Impulse empfing er von Werken Honoré Daumiers, Vincent van Goghs, Amedeo Modiglianis, Maurice Utrillos. Vor allem der Maler Chaim Soutine hat auf den jungen Stocker inspirierend gewirkt und ihn zu einer spannungsvollen Ausdrucksmalerei angeregt.

Unter dem Pseudonym Coghuf widmete sich Ernst Stocker ganz der Malerei. 1928 wurde er Mitglied der erneut gegründeten Künstlergruppe Rot-Blau II. Ab 1927 schuf er Wandbilder an öffentlichen Gebäuden, unter anderem das Bild Bewegung für die Basler Hauptpost. Es folgten mehrere Auslandsaufenthalte, unter anderem von 1931 bis 1932 in Paris an der Académie de la Grande Chaumière. 1934 war er einer der Mitbegründer der kurzlebigen Künstlergruppe BBZ 8. Einige seiner Werke gingen aus den Wettbewerben des Kunstkredits Basel-Stadt als Sieger hervor oder sie wurden vom Kunstkredit in Auftrag gegeben.

Es folgte eine Zeit der Selbstfindung un des Reisens. 1935 siedelte Coghuf in die Freiberge über. 1939 heiratete er Hedwig Rudin. Der Ehe entstammen zehn Kinder und von 1946 bis 1976 lebte er mit seiner Familie in Muriaux. Ab 1957 gestaltete er mehrere Glasfenster, einige Tapisserien und Emailarbeiten. In seinen Glasbildentwürfen ging er, wie mancher wichtige französische Maler seiner Generation, etwa Jean Bazaine oder Roger Bissière, zu weitgehend abstrakten farbintensiven Kompositionen über, in denen er seine persönliche, naturbestimmte Religiosität Form und Gestalt geben konnte.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Emil Szittya: Neue Tendenzen in der Schweizer Malerei. Mit Abbildungen von Camenisch, Coghuf, Hindenlang, Staiger, Stocker, Sulzbachner. Paris 1929.
  • Coghuf, Gedächtnisausstellung. Hans Stocker, Jubiläumsausstellung. Texte: Maria Netter, Max Robert, Peter Friedli. Kunsthalle Basel, Basel 1976
  • Coghuf. Texte: Jean-Pierre Beuret et al. Association Coghuf, Saignelégier 1986.
  • Agathe Straumann, Erziehungsdepartement Basel-Stadt. Ernst Stocker. In: Kunst für Basel: 75 Jahre Kunstkredit Basel-Stadt. Kunst im öffentlichen Raum. Schwabe Verlag, Basel 1974, ISBN 3-7965-0968-1.