Deutsche Wirtschaftsbetriebe
Die Deutschen Wirtschaftsbetriebe GmbH (DWB) waren ein Eigenbetrieb der SS. Sie diente als Holdinggesellschaft die beherrschende Anteile an fast allen relevanten im Eigentum der SS befindlichen Betrieben hielt. Die Holdingstruktur ermöglichte den Verlustausgleich zwischen verschiedenen rechtlich unabhängigen Unternehmen.
Geschichte
Die DWB war eine am 26. Juli 1940 gegründete[1] Holdinggesellschaft für mehr als 25 SS-Industriebetriebe. Die Gründung erfolgte auf der Basis einer Idee des Wirtschaftsprüfers Hans Hohberg.[1] Oswald Pohl, Leiter der SS-Wirtschaftsabteilung (WVHA), war der Vorstandsvorsitzende der DWB. Georg Lörner, ein weiterer hoher WVHA-Beamter, war ein weiterer Gründer. Durch Aktienbesitz kontrollierte die DWB eine Vielzahl von Unternehmen wie Steinbrüche, Ziegelfabriken, Zementmühlen, Pharmafabriken, Immobilien, Wohnungen, Baustoffe, Buchdruck und -bindung, Porzellan und Keramik, Mineralwasser und Fruchtsäfte, Möbel, Lebensmittel, Textilien und Leder. Einige dieser Unternehmen und Grundstücke waren zuvor von ihren rechtmäßigen Eigentümern konfisziert oder anderweitig enteignet worden.
Gliederung
Zur Holding gehörten unter anderem:
- Deutschen Ausrüstungswerke GmbH (DAW)
- Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH (DEST)
- Ostindustrie GmbH (OSTI)
- Porzellanmanufaktur Allach
- Mattoni (Mineralwasser)
- Apollinaris (Mineralwasser)
- Sudetenquell GmbH
- Anton Loibl GmbH
- Nordland-Verlag
- Freudentaler Getränke GmbH[2]
- Deutsche Meisterwerkstätten GmbH[3]
Literatur
- Nicosia, Francis R., and Huener, Jonathan, Business and Industry in Nazi Germany, University of Vermont Center for Holocaust Studies Berghahn Books, 2004
- Wolfgang Sofsky: The order of terror : the concentration camp, Princeton University Press, 1996
Einzelnachweise
- ↑ a b Enno Georg: Die wirtschaftlichen Unternehmungen der SS. Walter de Gruyter, 2010, S. 71. ISBN 3-486-70376-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ [1]
- ↑ [2]