Rolf Gindorf
Rolf Gindorf (geb. 14. Mai 1939) ist ein deutscher Sexualwissenschaftler.
Gründungspräsident (1971), Präsident, Vizepräsident, jetzt Ehrenpräsident der [1] DGSS (Deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung). Direktor (seit 1978) [2], DGSS-Institut (Institut für Lebens- und Sexualberatung) in Düsseldorf. Magnus-Hirschfeld-Medaille für besondere Verdienste um die Sexualreform (2004) [3].
Ursprünglich Absolvent eines Dolmetscher-Instituts (Französisch, Englisch, Spanisch, Arabisch), dann Arbeit als Übersetzer. Nach berufsbegleitendem Studium Wirtschaft, Recht und Sozialwissenschaft erfolgreiche Tätigkeit als Export-Unternehmer. Dann Studium der Sexualwissenschaft, Soziologie und Psychologie an der Universität Düsseldorf und am Institute for Advanced Study of Human Sexuality, San Francisco.
Hauptarbeitsgebiete: Schwulen- und Bisexuellen-Forschung und -Beratung; Sexualberatung und -Therapie; AIDS/HIV-Prävention; theoretische Grundlagen der Sexualwissenschaft; Internet-Präsentation (1996 erste deutschsprachige sexologische Webseiten).
Autor und (Mit-)Herausgeber von über 60 [4] sexualwissenschaftlichen Publicationen , darunter acht Bücher (in deutsch und Englisch).
Internationale Mitgliedschaften, Funktionen und Ehrungen u. a.: Scientific Advisor, Shanghai Sex Sociology Research Center; World Association for Sexual Health (WAS); European Federation of Sexology (EFS); Society for the Scientific Study of Sexuality (SSSS); Sexuality Information and Education Council of the United States (SIECUS); Editorial Board, Journal of Homosexuality; International Scientific Committees, XIII. (1997, Valencia) und XIV. (1999, Hongkong) World Congress of Sexology sowie 6. Congress of the European Federation of Sexology (2002, Limassol/Zypern).
Seine Homosexualität machte er schon 1964 in einem Zeitschriften-Aufsatz öffentlich. 1971 gründete er den "Düsseldorfer Arbeitskreis Homosexualität und Gesellschaft", der erfolgreiche Lobby-Arbeit u. a. für schulische Sexualreformen leistete. 1976 konzpierte und organisierte er die ersten Volkshochschul-Kurse für Schwule und Lesben ("Lernziel Homosexualität!"). In der Folge konzentrierte er sich auf Schwulen-Beratung und -Forschung und blieb ein freundlicher, zuweilen teilnehmender Beobachter neuer Generationen von schwul-lesbischen Aktivisten.
Privates
Am 14. Mai 1939 in Köln geboren. Offen schwul seit bald 50 Jahren, hat er immer in festen Beziehungen gelebt, seit 1977 mit Wolfgang Gindorf (geb. Christiaens). Gemeinsamt klagten sie sich mit ihrem Heiratswunsch durch alle Instanzen bis zum Bundesverfassungsgericht, das zwar die Klage nicht zuliess, aber dem Gesetzgeber aufgab, für heiratswillige Schwule und Lesben ein Rechtsinstitut zu schaffen. Dies führte dann "Lebenspartnerschafts-Gesetz" von 2001, aufgrund dessen Rolf und Wolfgang endlich standesamtlich 'heiraten' konnten - nach rund einem Vierteljahrhundert "wilder" Ehe.
Zitate
"... aus eigener Kraft und als Außenseiter eine Leistung vollbracht, die so manchen deutschen Ordinarius beschämen müßte."
- Prof. Dr. Dr. Erwin J. Haeberle
"Ich habe viel von ihm über Facetten der Sexualität gelernt ..."
- Prof. Dr. Ernest Borneman
"... ein Fachmann, von dem ich gern lerne."
- Prof. Dr. Helmut Kentler
"Gründer und Gestalter der DGSS, Motor der Mitmenschlichkeit."
- Prof. Dr. Dr. Reinhard Wille
"... ehren wir Rolf Gindorf nach 33jähriger Tätigkeit als Sexologe mit der Magnus-Hirschfeld-Medaille für besondere Verdienste um die Sexualreform."
- Prof. Dr. Gunter Runkel u. Prof. Dr. Karla Eschenberg
"Besondere Leistungen: Institutionalisierung sozialwissenschaftlicher Sexualforschung und professionalisierter Homosexualitäts-Beratung in Deutschland."
- Who Is Who Prominentenlexikon
"One of the Great Minds of the 21st Century."
- American Biographical Institute
Externe Links
* Rolf Gindorf Deutsch/Englische Webseite