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Windjammer (Film)

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Film
Titel Windjammer
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1958
Länge 127 Minuten
Stab
Regie Bill Colleran, Louis De Rochemont III
Drehbuch James L. Shute
Produktion Louis De Rochemont
Musik Morton Gould, Richard Dehr, Terry Gilkyson, Frank Miller (= The Easy Riders)
Kamera Joseph C. Brun, Gayne Rescher
Schnitt Peter Ratkevich
Besetzung
  • Yngvar Kjelstrup (Kapitän)
  • Asbjørn Espenak (Besatzung)
  • Gunnar Haugsvaer (Besatzung)
  • Lasse Kolstad (Besatzung)
  • Nils Hermansen (Besatzung)
  • Semund Remøy (Besatzung)
  • Sven Erik Libaek (Besatzung)
  • Arthur Fiedler
  • Pablo Casals
  • Stump (Bordhund) u.v.a.

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Der Film Windjammer ist ein Dokumentarspielfilm aus dem Jahr 1958 in dem seltenen Aufnahmeformat Cinemiracle. Im englischen wird der Film auch Windjammer: The Voyage of the Christian Radich genannt, um ihn von anderen Filmen mit demselben Titel abzugrenzen. Die Regie führten Bill Colleran und Louis De Rochemont III. Die Uraufführung fand im Graumann's Chinese Theatre, Hollywood, am 8. April 1958 statt und der Film lief dort für 36 Wochen.

Inhalt

Der Star des Filmes „Windjammer“, die „Christian Radich“

Der Film schildert die Reise mit dem norwegischen Segelschulschiff S/S Christian Radich von Oslo über den Atlantik, durch die Karibik, nach New York und wieder zurück nach Norwegen. Die Besatzung aus 16 Offizieren und 42 Kadetten unter dem Kommando von Kapitän Yngvar Kjelstrup, erlebt auf der 17.000 Seemeilen langen Reise faszinierende Begegnungen mit Land und Leuten. So erleben sie auf der Insel Madeira eine traditionelle Korbschlittenfahrt, begegnen dem berühmten Cellisten Pablo Casals, der extra für sie in seinem Garten ein Konzert gibt und sie treffen auf das deutsche Segelschiff Pamir, das während der Dreharbeiten 1957 in einem Sturm untergeht.

Das Segelschiff „Christian Radich“ ist immer noch in Dienst und besucht regelmäßig das größte Windjammer-Treffen Europas, die Sail in Bremerhaven.

Cinemiracle

Die Einordnung des Filmes in eine bestimmte Kategorie ist nicht ganz so einfach. Eigentlich ist er ein Dokumentarfilm, weil er die Reise und die Ereignisse der Segelschiffsbesatzung dabei festhält. Zugleich ist er aber auch ein Musikfilm, weil viele heute bekannte Lieder, die zum Standardrepertoire von Shanty-Chören gehören, in ihm zur Aufführung kommen und er ist auch ein Experimentalfilm für das komplizierte Filmformat „Cinemiracle“.

Bei der Aufnahme des Filmes wurden drei Mitchell-Kameras für 35-mm-Film fest in einem Kamerablock installiert [1]. Der Kamerablock war so groß, dass bei Aufnahmen aus dem Steuerhaus des Segelschiffes eine ganze Wand herausgenommen werden musste. Die Filmkameras konnten einen Blickwinkel von horizontal 146 Grad und vertikal von 55 Grad aufzunehmen. Die beiden Außenbilder wurden seitenverkehrt aufgenommen. Die linke Kamera nahm dass rechte Bild auf, die rechte Kamera das linke. Bei der Projektion mussten die Bilder über drei elektrisch gekoppelte Projektoren auf die Leinwand projiziert werden. Die Außenbilder wurden dabei mittels Spiegeln an das mittlere Bild projiziert [2] und ergaben so ein unverzerrtes Breitwandbild (im Gegensatz zum Breitwandformat Cinemascope, das zwar einfacher mit nur einer Kamera aufgenommen wird, aber bei der Aufnahme das Bild zusammengestaucht, das bei der Projektion wieder entzerrt werden muss).

Nur wenige Filmtheater auf der Welt waren in der Lage, Cinemiracle-Filme aufzuführen. Der Film „Windjammer“ wurde deshalb später in das durchgesetzte Cinemascope umkopiert. Dabei waren dann das linke und rechte Bild durch deutlich sichtbare hellere Linien von Mittelbild getrennt. In seltenen Fernsehaustrahlungen wurde nur das mittlere Bild gesendet. So waren 60 Prozent des Filmes gar nicht zu sehen.

Filmmusik

Der Film wurde mit einem 7-Kanal-Stereoton ausgestattet, der Frequenzen von 20 Hz bis 18 KHz wiedergeben konnte und der zu der Zeit als High Fidelity bezeichnet wurde. Die Filmmusik wurde von dem US-amerikanischen Komponisten Morton Gould (1913-1996) komponiert. Diese Musik wurde instrumental in Stereo aufgenommen. Zusätzlich kommen im Film viele Lieder vor, die von dem Folk-Trio The Easy Riders komponiert und in „Mono“ aufgenommen wurden. Die Lieder wurden von Mitgliedern der Besatzung gesungen.

„The Easy Riders“ bestand aus Terry Gilkyson, Richard Dehr und Frank Miller. Terry Gilkyson ist jugendlichen Kinobesuchern bekannter als Komponist des Liedes „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ aus DisneysDschungelbuch“. Zu den heute bekannten Liedern des Filmes Windjammer gehören u.a. „Kari Waits For Me“, „Marianne“, „Sugar Cane“, „Memories Are Made of This“, „Saturday Night“, „Don't You Worry“ und „Village of New York“. Der Cellist Pablo Casals steuerte für den Film das Stück „Catalan Melody“ bei. Die Filmmusik ist seinerzeit nur auf LP und EP-Singles veröffentlicht worden.

Weitere Windjammer-Filme

  • The Windjammer (1926) [3]
  • Windjammer (1930) [4]
  • Windjammer (1937) [5]

Literatur

  • James W. Hardiman, Elmer C. Rhoden, Russell H. McCullough, Sven Erik Libaek u.a.: Louis de Rochemont's WINDJAMMER, Random House 1958 (keine ISBN)