Kraftschlag
Kraftschlag ist eine Rechtsrockband aus Itzehoe, die in rechtsextremen Kreisen einen großen Bekanntheitsgrad hat und enge Beziehungen zu dem in Deutschland verbotenen Neonazi-Netzwerk "Blood and Honour" pflegt.
Die Besetzung der Band um den Sänger Jens-Uwe Arpe wechselte bereits häufig. So spielten unter anderem Steve Bramekamp von "Entwarnung", Mattze von "Soldiers of Freedom", Klapmeier von "Ostseefront" und Miika von "Mistreat" mit. Die Band pflegt insbesondere Kontakte zu Musikern aus dem "Blood and Honour"-Umfeld in Skandinavien, woraus einige Split-CDs hervorgingen. Arpe, der zweitweise in Schweden wohnhaft war, ist an der Herstellung der neonazistischen "Blood-and-Honour"-Verkaufsvideos "Kriegsberichter" beteiligt und arbeitet auch für den dänischen Neonazi-Musik-Versand "NS88-Records".
In den Liedern der Band wird häufig offen der Nationalsozialismus verherrlicht und zu rassistischer Gewalt aufgerufen (Bsp.: "Für die Reinheit unserer Rasse sind wir bereit zu den Waffen zu greifen.") Die Tonträger der Gruppe sind wegen ihrer volksverhetzenden Inhalte überwiegend indiziert, im Falle der Alben "Trotz Verbot nicht tot" und "Nordwind" auch beschlagnahmt.
Der Sänger Arpe wurde daher schon mehrfach zu Bewährungs- und Gefängnisstrafen verurteilt, so 1993 vom Amtsgericht Itzehoe zu einer siebenmonatigen Bewährungsstrafe wegen gemeinschaftlicher Volksverhetzung und 1999 wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Volksverhetzung, Billigung von Straftaten, Beleidigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener zu zwei Jahren Freiheitsstrafe ohne Bewährung.
Bei einem Konzert im September 1996 in Wuppertal vor etwa 50 rechtsradikalen Skinheads hatte er die Anschläge von Mölln, Hoyerswerda, Rostock und Solingen ebenso gebilligt wie die Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus. Der Holocaust wurde dabei teils geleugnet, teils gebilligt. Die von ihm aufgepeitschten Zuhörer quittierten seine Aufführung mit Hitlergruß und NS-Parolen.
Aufgrund zahlreicher Auftrittsverbote absolvierte die Band in letzter Zeit fast nur noch Konzerte außerhalb Deutschlands. Ihren ersten Live-Auftritt nach einem Konzert 1999 in Dessau hatte die Band 2004 auf dem Pressefest der NPD-Parteizeitung "Deutsche Stimme" in Mücka. Ein weiteres Konzert auf dem NPD-Open-Air "Rock für Deutschland" am 9. Juli 2005 sagte "Kraftschlag" aufgrund von Auflagen durch die Stadt Gera ab.
2004 erschien das Album Götter des Krieges. Auf dieser CD singt in zwei Liedern Michael "Lunikoff" Regener, der ehemalige Sänger von Landser und von der Lunikoff-Verschwörung, mit. Ein Jahr später erschien das Best Of-Album Die wilden Jahre - Hits vom Index. Hier wurden die alten Lieder im Metal-Stil gespielt. Die beanstandeten Passagen der Lieder wurden herausgenommen und durch neue Texte ersetzt.
Veröffentlichungen
- "Kraftschlag" (Demotape, o.J.), indiziert am 30. Juni 1994
- "Live in Weimar" (Demotape, o.J.), indiziert am 30. Juni 1994
- "Trotz Verbot nicht tot" (1992), indiziert am 30. Januar 1993, eingezogen am 15. Juli 1994
- "Unsere Zukunft" (1993), indiziert am 30. Juni 1998 (gilt in der Szene als Rarität)
- "Nordwind" (1995), eingezogen am 16. April 1998,
- Split-CD mit Mistreat (Finnland) "Waffenbrüder" (1996), indiziert am 30. Oktober 1997
- Alles Oder Nichts (1996)
- Rechtsrock (1996)
- Gegenwind (1996)
- Festung Europa (1996)
- Weltmeister '98 (1996)
- Deutsch geboren (1998)
- Nach zehn Jahren/After 10 years (1999)
- Split-CD mit Storm (Schweden) "Voor Rike/Unser Reich" (2001)
- Musik Attacke (ca. 2003)
- Götter der Krieges (2004) indiziert
- Die wilden Jahre - Hits vom Index (2005)
Samplerbeiträge
- Amalek II (Minisampler auf dem Kraftschlag mit zwei exklusiven Liedern vertreten ist)
- Tribute to Lunikoff Teil III
- Zu Gast bei UNS - Der Fussballsampler (indiziert)
Weblinks
- Homepage der Band
- Eintrag über die Band in der Datenbank von Turn It Down.
- Volkstanz und Nazi-Rock