Zum Inhalt springen

Max Josef Dietlein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Juni 2019 um 00:55 Uhr durch TennisOpa (Diskussion | Beiträge) (Liste ist nicht vorhanden). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Max Josef Dietlein (* 8. Januar 1931 in Köln; † 6. Februar 2013[1]) war ein deutscher Jurist, Richter, Rechtswissenschaftler und Präsident des Verfassungsgerichtshofes und des Oberverwaltungsgerichts des Landes Nordrhein-Westfalen.

Leben

Max Josef Dietlein war ein Enkel des ersten Kölner Generalstaatsanwaltes Otto Rust. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität zu Köln. In Köln wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung A. V. Rheinstein Köln im CV. 1954 absolvierte er die erste juristische Staatsprüfung. 1958 wurde er in Köln mit der Arbeit Die Duplizität der Eheformen im germanischen, römischen, gräko-ägyptischen und indischen Recht zum Dr. iur. utr. promoviert. 1959 absolvierte er die zweite juristische Staatsprüfung in Düsseldorf. Er war zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Verwaltungsgericht Trier, später Richter am Verwaltungsgericht Koblenz.

1959 trat er in die Verwaltungsgerichtsbarkeit in Rheinland-Pfalz ein und wurde 1966 Oberverwaltungsgerichtsrat beim Oberverwaltungsgericht Koblenz.[2] 1968 trat er als Ministerialrat in das Bundesministerium der Justiz ein und leitete ab 1971 als Ministerialdirigent die Unterabteilung „Bürgerliches Recht“, ab 1976 als stellvertretender Leiter die Abteilung Zivilrecht. Hierbei trat Dietlein als Leiter der Kommission zur Erarbeitung des Gesetzes zur Regelung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB-Gesetz) in Erscheinung, das am 9. Dezember 1976 vom Deutschen Bundestag beschlossen und heute Bestandteil des Bürgerlichen Gesetzbuches ist. Der erste Buchkommentar zum AGB-Gesetz wurde von Dietlein gemeinsam mit E. Rebmann verfasst (AGB-Aktuell, 1977). 1980 wurde er Ministerialdirektor und stellvertretender Direktor des Bundesrates, in dieser Funktion zugleich Geschäftsführer des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat.

Von 1987 bis zu seiner Pensionierung war Dietlein Präsident des Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen (VerfGH) und des Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen (OVG) Münster, zudem Vorsitzender des 5. Senats des OVG Münster.

Max Josef Dietlein war seit 1968 Lehrbeauftragter für öffentliches Recht an der Kölner Universität; 1989 wurde er zum Honorarprofessor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ernannt. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze publiziert, insbesondere zu Themen des Zivil-, Verwaltungs- und Verfassungsrechts.

Dietlein war verheiratet und Vater der als Professoren an den Universitäten Köln und Düsseldorf tätigen Markus Dietlein, Johannes Dietlein und Thomas Dietlein.

Ehrungen und Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. Max Dietlein verstorben@1@2Vorlage:Toter Link/www.vgh.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Pressemitteilung, Website des Verfassungsgerichtshofs für das Land Nordrhein-Westfalen, 8. Februar 2013, abgerufen am 13. Februar 2013
  2. Lebenslauf Prof. Max Dietlein. In: Präsident des VerfGH NRW (Hrsg.): Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des VerfGH NRW. Boorberg-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-415-02971-9, S. 489.
VorgängerAmtNachfolger
Präsident des Verfassungsgerichtshofs NRW
von 1987 bis 1994
Michael Bertrams