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Amidosulfonsäure

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Strukturformel
Datei:Sulfaminsaeure.PNG
Allgemeines
Name Amidosulfonsäure
Andere Namen Amidoschwefelsäure, Sulfamidsäure, Sulfamsäure, Sulfaminsäure
Summenformel H3SO3N
CAS-Nummer 5329-14-6
Kurzbeschreibung Farblose bis weißlich-gelbe Kristalle
Eigenschaften
Molmasse 97,09 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 2.130 kg/m³
Schmelzpunkt 205 °C (Zersetzung)
Dampfdruck 0.0078 hPa
Löslichkeit 213 g/l in Wasser bei 20 °C
Sicherheitshinweise
Vorlage:Gefahrensymbol 1
R- und S-Sätze R: 36/38-52/53
S: 26-28.1-61
Vorlage:SI-Chemikalien

Amidosulfonsäure (auch: Amidoschwefelsäure, Sulfamidsäure, Sulfamsäure, Sulfaminsäure; engl.: Sulfamic acid) ist eine farblose kristalline Substanz, die als Säureamid der Schwefelsäure aufgefasst werden kann. Die Formel lautet H2N-SO2-OH. Ihre Salze werden Amidosulfate oder Sulfamate genannt.

Eigenschaften

Amidosulfonsäure bildet farblose bis weißlich gelbe Kristalle, die bei 190 °C unter beginnender Zersetzung und heftiger Rauchentwicklung schmelzen und sich gut in Wasser lösen. Die Lösung reagiert sauer. Aufgrund der Säureeigenschaften wirkt sie bei Direktkontakt reizend und ätzend auf Augen und Haut.

Verwendung

Amidosulfonsäure ist (meist neben Zitronensäure) ein Bestandteil von Entkalkern und Klinkerreinigern, im Labor wird sie als Urtitersubstanz und zum Zerstören von Nitrit verwendet. Formel: HNO2 + (NH2)HSO3 → H2SO4 + N2 + H2O. In der Galvanotechnik verwendet man Amidosulfonsäure zum Einstellen des pH-Wertes von Nickelsulfamatbädern auf pH 3,9 bis 4,2. Auch wird eine Lösung aus 20 g/l Amidosulfonsäure mit 0,5 g/l Natriumlaurylsulfat bei 35 bis 40 °C zum Aktivieren einer Nickelschicht benutzt.

Bei der kathodischen Tauchlackierung (KTL) wird ein Gemisch aus Amidosulfonsäure und Essigsäure als Anolyt verwendet.