Code
Unter einem Code wird eine Vorschrift verstanden, in der Symbole einer Darstellung in solche einer anderen übertragen werden. Beispielsweise stellt der Morse-Code eine Übertragunsvorschrift zwischen Buchstaben und einer Abfolge kurzer und langer Tonsignale her. Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter einem Code meist einen geheimgehaltenen Code, der zur Verschlüsselung von Botschaften verwendet wird.
Im allgemeinen sind Codes jedoch schlicht eine Vereinbarung zwischen Aufzeichnenden und Lesenden, um eine effiziente Produktionsweise für häufige Botschaften zu etablieren. Sie dienen der energiearmen Aufzeichnung und Übertragung von Information. Dazu werden anstelle der Information selbst einfachere Elemente und Kombinationen von diesen verwendet. Diese Kombinationen verweisen auf die ursprüngliche Information. Je häufiger etwas verwendet wird, desto geringer sollte der Aufwand für die Verarbeitung eines Elements sein.
Codes beinhalten zwei Aspekte von Effizienz:
- Einerseits ersetzen Sie das Ursprüngliche durch einen reinen Verweis auf dieses (das Bezeichnete wird durch das Codewort ersetzt) und benötigen daher nur einen Vorrat an Verweisen, der Wiedererkennbarkeit und Unterscheidbarkeit garantiert (Irrtumsfreiheit).
- Zweitens benutzen Sie meistens ein Baukastensystem, indem häufigere Verweise durch kurze (wenigelementige) Kombinationen und seltenere Verweise durch längere (vielelementige) Kombinationen bereitgestellt sind. Dadurch werden die einfachsten Elemente (Bauelemente, Zeichen) möglichst häufig verwendet bzw. wiederverwendet. (Nämlich in fast allen Verweisen)
Codes werden in einem größeren Rahmen gesehen, unabhängig von ihrer eigenen Raffinesse, erst durch die wiederholte Verwendung als Hilfsmittel zur Informationsübertragung wirklich effizient. Denn die Verständlichkeit beim lesenden System setzt ja auch in diesem irgendeine vorbereitende Organisation (z.B. Lernen) voraus. Codes werden daher zu einem Bestandteil von Kultur von Systemen (z.B. Landessprache, technische Standards) und entwickeln eine gewisse Beharrlicheit gegen Änderung. Die Energieminimierung macht Codes attraktiv für die Informationsübertragung unter besonderen Bedingungen: große Entfernungen, große Zeitspannen, große Empfängerzahl, Übertragung mit minimalem Aufwand in Notsituationen, Übertragung mit Hilfe anderer Systeme, die in diesem Energie- und Strukturdynamikbereich arbeiten.
Beachte:
- Die Benutzung von Verweisen ist effizient. Auch in anderen Bereichen, wie z.B. Simulation.
- Die Benutzung eines Baukastensystems ist effizient, wenn hierdurch die Verwendung häufiger einfacher Elemente gefördert wird.
- Wirkungen können auch sehr indirekt (über eine lange Kette vermittelt) erfolgen.
Niklas Luhmann benutzt den Terminus Codes als Bezeichnung für standardisierte Differenzen. (Leitdifferenz)
Beispiele für Codes
Im Computer wird u.a. der ASCII-Code (American Standard Code for Information Interchange) benutzt, um Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen durch Bitfolgen darzustellen.
In der Biologie findet der genetische Code zur Speicherung der Erbinformation Verwednung.
In der Gesellschaft sind Sprache und Schrift als Codesysteme zu betrachten.
Wenn die Vorschrift zur Kodierung geheimgehalten wird, spricht man auch von Verschlüsselung oder