Jack Whitehall

Jack Peter Benedict Whitehall (* 7. Juli 1988 in Westminster, London[1]) ist ein britischer Komiker, Fernsehmoderator und Schauspieler. Er ist vor allem als Stand-up-Comedian sowie für die Darstellungen von J. P. in der Fernsehserie Fresh Meat, Alfie Wickers in der Fernsehserie Bad Education, an der er auch als Co-Autor mitwirkte, und als Francois Lemaire in Thunderbirds Are Go, bekannt .
Seit 2012 ist er regelmäßiger Teilnehmer der Panel-Show A League of Your Own und moderierte ab 2013 gemeinsam mit seinem Vater Michael die Talkshow Backchat.
Leben
Jack Whitehall wurde als erster Sohn der Schauspielerin Hilary Amanda Jane Isbister, Bühnenname Hilary Gish, und des Fernsehproduzenten Michael John Whitehall im Portland Hospital des Londoner Stadtteils Westminster geboren.[1] Sein Vater war Schauspielagent von Judi Dench, Colin Firth und Richard Griffiths; der inzwischen verstorbene Griffiths war neben Nigel Havers sein Patenonkel.[2] Whitehall hat eine Schwester, Molly Louisa (geb. 1989), und einen Bruder, Barnaby William (geb. 1992).
Er besuchte die Tower House School in East Sheen, West-London, wo er ein Mitschüler des mit der Twilight-Saga bekannt gewordenen Schauspielers Robert Pattinson war.[3] Es folgten die Dragon School in Oxford und später das Marlborough College, eine öffentliche Schule in Wiltshire.
Nach der Schule nahm sich Whitehall ein Jahr Auszeit, in der er sich in der Stand-up-Comedy versuchte. Er besuchte zwei Semester die Universität von Manchester um Kunstgeschichte zu studieren.[4] Laut eigenen Aussagen ist eines seiner Vorbilder der Komödiant Jack Dee, den er einmal als Jugendlicher getroffen habe.
Von 2011 bis 2017 war er mit der Schauspielerin Gemma Chan liiert, die er bei der Produktion von Fresh Meat kennengelernt hatte.
Karriere

Bereits im Alter von fünf Jahren stand Whitehall das erste Mal vor der Kamera; so hatte er 1993 eine Rolle in The Good Guys und spielte 1997 Ben Wiston in Noah's Ark.
Whitehall hatte einen seiner ersten Stand-up-Comedy-Auftritte während des Edinburgh Festival Fringe in der „Comedy Reserve“ des Pleasance Theatre in Edinburgh. Außerdem wurde er 2008 in der Kategorie 'Best Newcomer' für den Chortle Award nominiert und war ein Finalist beim Hackney Empire New Act of the Year.
Im Juni 2008 präsentierte er auf dem Sender E4 die erste Woche von Big Brother's Big Mouth und im August die zwölfte Woche des Formats. Im September und November folgten seine ersten Auftritte in 8 Out of 10 Cats auf Channel 4.
Im Januar 2009 übernahm er erneut die Moderation von Celebrity Big Brother's Big Mouth und war in dieser Zeit in der Sendung The Sunday Night Project zu Gast, gefolgt von einem dritten Auftritt in 8 Out of 10 Cats am 5. Juni; im selben Monat war er Co-Moderator in der satirischen „TNT Show with Holly Walsh“ auf Channel 4. Im August trat er in Charlie Brookers Panel-Show You Have Been Watching auf und im September nahm er das erste Mal an der Panel-Show Would I Lie to You? teil. Neben seinem ersten Auftritt in der BBC Two-Panel-Show Mock the Week war er im Oktober 2009 Gastmoderator einer Folge von Never Mind the Buzzcocks.
Mit seiner ersten eigenen Stand-up-Show, Nearly Rebellious, trat er im August 2009 erneut beim Fringe Festival in Edinburgh auf und wurde im selben Jahr in der Kategorie 'Best Newcomer' für den Edinburgh Comedy Award nominiert.
Am 30. März 2010 nahm Whitehall an der Comedy Gala des Senders Channel 4 teil, einer Wohltätigkeitsshow zugunsten des Great Ormond Street Children's Hospital, die live in der O2 Arena in London aufgenommen und am 5. April ausgestrahlt wurde. Es folgten Auftritte auf dem Just for Laughs Comedy Festival in Montreal im Juli und weitere Auftritte mit seiner zweiten Show Learning Difficulties auf dem Fringe Festival in Edinburgh im August. Am 27. September wurde sein Auftritt im Apollo Hammersmith für die sechste Staffel von Live at the Apollo aufgezeichnet, die am 17. Dezember ausgestrahlt wurde. Die Variety wählte Whitehall 2010 zu einem der „zehn prestigeträchtigsten künftigen Stars“.
Im Januar 2011 wurde Whitehall für einen British Comedy Award in der Kategorie Best Comedy Breakthrough nominiert. Am 12. März erhielt er zusammen mit Dara Ó Briain und Jon Richardson während eines British Airways-Flugs einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde für den 'Highest stand up comedy gig in the world' (Höchster Stand-up-Comedy-Auftritt der Welt) zugunsten von Comic Relief. Am 24. Mai nahm er an der zweiten jährlich ausgestrahlten Comedy Gala von Channel 4 teil, die am 10. Juni ausgestrahlt wurde.
Im August 2011 nahm Whitehall erneut mit zwei Shows beim Fringe-Festival in Edinburgh teil: es war der Auftakt zu seinem dritten Stand-up-Programms Let's Not Speak of This Again. Außerdem moderierte er an der Seite seines Vaters Michael die vier Folgen umfassende Stand-up-Talkshow Backchat, die sehr gute Kritiken erhielt.
Es folgten Auftritte in der ersten Staffel von Dave's One Night Stand des Comedy-Senders Dave und die Aufzeichnung seiner Stand-up-Show am Londoner Haymarket Theatre, in der andere bekannte Stand-up-Comedians Gastauftritte hatten. Im November 2011 gab Whitehall zwei ausverkaufte Shows am Hammersmith Apollo, die ebenfalls sehr gute Kritiken erhielten. Diese beiden Shows beendeten seine erste nationale Tournee Let's Not Speak of This Again.
Kontroversen
Im September 2009 wurde Whitehall beschuldigt, für seine von Kritikern gefeierte Stand-up-Show Fast Rebellious Elemente aus dem Programm von Stewart Lee gestohlen zu haben; das Programm, das sich komödiantisch mit dem Leben nach dem Tod im Weltraum beschäftigte, wurde bereits in den 1990er Jahren auf dem Comedy-Festival „Just for Laughs“ in Montreal aufgeführt und war vom Comedy Network für das Fernsehen aufgezeichnet worden. Whitehalls 2009 auf dem „Edinburgh Fringe“ aufgeführte Version, wurde abgesehen von einer günstigen Rezension für Metro, als „fast unveränderte Wiederholung“ von Lees Vorlage beschrieben.
Am 20. Oktober 2009 wurde Robbie Williams beschuldigt, einen von Whitehalls Witzen in seinem „Comeback“-Auftritt als Teil der BBC-Elektroproms im Camden Roundhouse gestohlen zu haben. Als Whitehall ursprünglich den Einzeiler spielte, der mit dem Partikelverb „(auf jemanden) herabblicken“ spielt, wurde er zum fünftbesten Scherz des Jahres auf dem „Edinburgh Fringe“ in einer Umfrage des Fernsehsenders Dave gewählt.
Am 20. Juni 2010 erschien ein Foto von Whitehall in der Presse, das ihn in Manchester beim Konsum von Kokain zeigt; er entschuldigte sich für sein Verhalten, bestätigte oder leugnete die erhobenen Vorwürfe gegen ihn aber nicht. Bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem britischen Komiker Patrick Kielty spielte dieser später auf die Presseberichterstattung an.
In der Fernseh-Show Big Fat Quiz of the Year machte Whitehall am 30. Dezember 2012 abfällige Bemerkungen über Königin Elisabeth II.; daraufhin kam es zu zahlreichen Beschwerden bei der britischen Medienaufsichtsbehörde Office of Communications (Ofcom) und zu Forderungen, Whitehall solle nicht als Laudator bei den 18. National Television Awards im Jahr 2013 auftreten. Um Spekulationen entgegenzuwirken sahen sich die Veranstalter im Rahmen einer Pressemeldung gezwungen, Whitehalls Teilnahme zu bestätigen; er präsentierte die Kategorie „Populärste Comedy-Panel-Show“.
Filmografie
Film
Jahr | Titel | Rolle |
---|---|---|
2013 | Die Eiskönigin – Völlig unverfroren | Troll-Priester Loki |
2015 | The Bad Education Movie | Alfie Wickers |
2016 | Mother's Day | Zack Zimm |
2016 | Asterix im Land der Götter | Asterix |
2018 | Der Nussknacker und die vier Reiche | Harlequin |
2019 | The Queen's Corgi | Rex |
2020 | Jungle Cruise | Mr. Houghton |
Fernsehen
Jahr | Titel | Rolle |
---|---|---|
1993 | The Good Guys | Guy McFadyean Jr. |
1997 | Noah's Ark | Ben Wiston |
2002 | Bertie and Elizabeth | Kleiner Junge |
2005 | Have I Been Here Before? | James Porter |
2008 | Ruddy Hell! It's Harry and Paul | Büromitarbeiter |
2008 | Jesus Boy and the Goatherd | Jack |
2011 | Little Crackers | Robin |
2011–2016 | Fresh Meat | J.P. |
2012–2014 | Bad Education | Alfie Wickers |
2012–2017 | A League of Their Own | er selbst |
2013–2014 | Psychobitches | Maria von Trapp, Prinz, Diana Spencer |
2013–2015 | Backchat | Moderator |
2014 | Top Gear | er selbst |
2014 | The Life of Rock with Brian Pern | Junger Tony Pebble |
2014 | An American Education | Alfie Wickers |
2015 | Inside No. 9 | Hugo |
2015 | Cockroaches | Oscar |
2015– | Thunderbirds Are Go | Francois Lemaire |
2016 | Drunk History | Sir Walter Raleigh |
2017 | Decline and Fall | Mr. Paul Pennyfeather |
2017 | Jack Whitehall: At Large | er selbst |
2017– | Jack Whitehall: Travels with My Father | er selbst |
2017– | Bounty Hunters | Barnaby |
2018 | 2018 Brit Awards | Moderator |
2019 | 2019 Brit Awards | Moderator |
2019 | The Graham Norton Show | Gastmoderator |
2019 | Good Omens | Newton Pulsifer |
DVD-Veröffentlichungen
- 19. November 2012: Live
- 24. November 2014: Gets Around: Live From Wembley Arena
Auszeichnungen
- 2007: Runner-up: Laughing Horse (Finalist)
- 2007: So You Think You’re Funny? (Finalist)
- 2007: Charlie Harthill Special Reserve (Gewonnen)
- 2007: Amused Moose (Gewonnen)
- 2008: Hackney Empire, Finalist in der Kategorie New Act
- 2008: Chortle Awards in der Kategorie Best Newcomer (Nominiert)
- 2009: Edinburgh Comedy Awards in der Kategorie Best Newcomer (Nominiert)
- 2011: British Comedy Awards in der Kategorie Best Male Comedy Breakthrough Artist (Nominiert)
- 2012: British Comedy Awards in der Kategorie King of Comedy (Gewonnen)
- 2013: British Comedy Awards in der Kategorie King of Comedy (Gewonnen)
- 2014: British Comedy Awards in der Kategorie King of Comedy (Gewonnen)
Weblinks
- Jack Whitehall bei IMDb
- Offizielle Webseite (engl.)
Quellnachweise
- ↑ a b So what was it like bringing up Jack Whitehall? In: The Daily Telegraph. 16. November 2013, abgerufen am 28. Dezember 2015.
- ↑ Jack Whitehall on his godfather, Richard Griffiths. Telegraph, abgerufen am 7. Juli 2015.
- ↑ Alexis Petridis: Jack Whitehall: a class act In: The Guardian, 5. Oktober 2012. Abgerufen im 27. Dezember 2014
- ↑ Bryony Gordon: Jack Whitehall: the funny thing about being posh, Telegraph, 19. Dezember 2012
Personendaten | |
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NAME | Whitehall, Jack |
ALTERNATIVNAMEN | Whitehall, Jack Peter Benedict (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Komiker, Schauspieler und Fernsehmoderator |
GEBURTSDATUM | 7. Juli 1988 |
GEBURTSORT | Westminster, London, |