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Charlie Parker

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Charlie "(Yard)bird" Parker (* 29. August 1920, Kansas City, † 12. März 1955, New York) war ein amerikanischer Jazz-Saxophonist (Alt-Sax). Neben Dizzy Gillespie (Trompete) und Thelonious Monk (Klavier) gilt er als einer der Erfinder und herausragendsten Interpreten des Bebop.

Charlie Parker war der definitive Altsaxophonist, der bereits Ende der Dreissigerjahre als Mitglied der Band von Jay McShann in Aufnahmen wie "Hootie Blues" deutlich über die damals übliche Swing-Harmonik hinausging.

Nach Zwischenstationen wie der Big Band von Earl Hines, wo er Dizzy Gillespie kennenlernte, und der innovativen Big Band von Billy Eckstine, gründete Charlie Parker 1945 zusammen mit Dizzy Gillespie die erste Bebop-Combo, die mit ihren energetischen Rhythmen und ihrer für den Jazz innovativen Harmonik eine klare Absage an den etablierten Swing darstellte und dementsprechend in der ersten Zeit für ihre chinese music (Cab Calloway) kritisiert wurde, bevor sich der Bebop schliesslich Ende der Vierzigerjahre als der definitive neue Jazz-Stil durchsetzte und die Ära des modernen Jazz einleitete.


Aufnahmen:

  • Jay McShann Orchestra: "Hootie Blues" (1939), "Honeysuckle Rose" (1940; Station KFBI, Wichita); beide mit Charlie Parker [as].
  • Red Norvo Septet: "Congo Blues", "Slam Slam Blues" (1945; mit Charlie Parker [as], Dizzy Gillespie [tp] u. a.).
  • mit Dizzy Gillespie: "Groovin' High", "Dizzy Atmosphere", "Salt Peanuts" (alle 1945, mit diversen Rhythmusgruppen).
  • Charlie Parker Quintet: "Billie's Bounce", "Koko", "Donna Lee", "Yardbird Suite", "Chasin' The Bird", "Embraceable You", "Milestones"o, "Parker's Mood" (1946 - 1948; meist mit Miles Davis [tp]; auf o spielt Charlie Parker Tenorsaxophon).
  • Charlie Parker With Strings: "Just Friends" (1949; mit Streichern und Rhythmusgruppe).

Literatur:

  • Ross Russell: Bird Lives. The High Times And Hard Life of Charlie (Yardbird) Parker. ISBN 0306806797.
Die Charlie Parker-Biografie. Spannend geschrieben, mit jeder Menge Details, wenn auch von Musikern wie Miles Davis wegen sachlicher Unrichtigkeiten heftig kritisiert. Falsch ist vor allem das Bild, das Russell von Dean Benedetti zeichnet, der - anders als im Buch beschrieben - kein Alt-, sondern ein Tenorsaxophonist war. Auch die im Buch beschriebenen wire spools (Tondraht) sind reine Fiktion.
  • Robert Reisner: Bird: The Legend of Charlie Parker (Da Capo Paperback). ISBN 0306800691.
Sehr gute Zusammenstellung von Interviews von Leuten, die Charlie Parker gekannt haben.
  • Carl Woideck: Charlie Parker: His Music and Life (Michigan American Music Series). ISBN 0472103709.