Zum Inhalt springen

Fritz Teufel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juni 2004 um 20:17 Uhr durch Waelder (Diskussion | Beiträge) (linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Fritz Teufel (* 17. Juni 1943 in Ludwigsburg) wurde als Spaß-Revoluzzer während der Studentenbewegung in Berlin bekannt.

Mit Gleichgesinnten war Fritz Teufel einer der Begründer der Kommune 1, die vor allem durch ihre Aktionen bundesweite Aufmerksamkeit erregte.

Teufel und andere wurden Anfang 1967 festgenommen, als sie beim Werfen mit Tüten beobachtet wurden. Die Polizei und die Presse machten daraus ein Attentatsversuch auf den damahligen US-Vizepräsidenten Hubert H. Humphrey. Die weltweite Blamage war groß, als sich die Wurfgeschosse als Pudding- und Mehlbomben entpuppten. Am Tag nach dem Besuch Humphreys wurden die Attentäter wieder freigelassen.

Am 2. Juni 1967 wurde Fritz Teufel wegen eines angeblichen Steinwurfs während der Demonstration gegen Schah Reza Pahlewi verhaftet und saß bis zum Verhandlungsbeginn im November in Untersuchungshaft. Während den Verhandlungen fiel Fritz Teufel vor allem durch seine Respektlosigkeit auf. Der Aufforderung des Richters sich zu erheben kam er mit der Bemerkung "Wenn's der Wahrheitsfindung dient" nach. Dieser Ausspruch war es der Ihm große Popularität einbrachte. Da das sich Erheben natürlich nicht der Wahrheitsfindung dient war dies der Anstoß für weitgehende Reformen die Stillschweigend von der 68er-Bewegung ausgelöst wurden und ein Wegstein in der Nachkriegsgeschichte der BRD war.

Später bewegte sich Fritz Teufel immer mehr in die Richtung des links Terrorismus.

Zwei Jahre Gefängnis brachte ihm das Herstellen von Brandsätzen ein, welche in einem Münchner Gericht gefunden wurden. Selbst die Presse sprach von einem Fehlurteil, da keine Beweise für eine Beteiligung Teufels vorlagen.

Fritz Teufel tauchte ab in die Illegalität. Er wurde erneut angeklagt und am 13. Oktober 1980 verurteilt, als führendes Mitglied der Bewegung 2. Juni an der Entführung des Berliner CDU Vorsitzenden Peter Lorenz mitgewirkt zu haben. Erst nach fünf Jahren legte Teufel ein Alibi vor, welches bewies, dass er zur Tatzeit in einer Essener Fabrik unter falschem Namen Klodeckel herstellte.

Zwei große Lieben prägten sein weiteres Leben: als freier Mitarbeiter der taz und als Fahradkurier, worin er zu den besten in Berlin gezählt wurde. Einer Krankheit wegen mußte er diese Tätigkeit aufgeben. Heute lebt er zurückgezogen mit Lebensgefährtin und Freunden in Wedding.