Zum Inhalt springen

Hieronymus Hünerwadel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Mai 2019 um 23:13 Uhr durch Lantus (Diskussion | Beiträge) (kl. Erg.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Hieronymus Hünerwadel (auch Hieronimus, * 4. Oktober 1772 in Lenzburg; † 27. Oktober 1824 ebenda) war Kaufmann, Schultheiss (Stadtpräsident) zur Zeit der Helvetischen Republik und von 1803 bis zu seinem Tod Stadtammann in seiner Heimatstadt Lenzburg. Ausserdem diente er 1821 als Honorargesandter für die Zürcher Tagsatzung[1]. Ausserdem war er Mitglied der Handeskammer des Kantons Aargau.

Leben

Hünerwald entstammte einer gutbürgerlichen Familie in Lenzburg. Sein Vater Gottlieb Hünerwadel war Schweizer Offizier, Politiker und Industrieller, der als erster Stadtpräsident in höchste städtische Würden gelangte. Hieronymus heiratete am 21. Oktober 1797 Katharina Tobler (1777–1850), mit der er neun Kinder hatte, von denen sieben das Erwachsenenalter erreichten.[2]

Hieronymus überlebte seinen Vater nur um vier Jahre, konnte aber eine ähnliche Karriere vollziehen. Auch er war zunächst als Hilfsmajor – nach anderen Quellen Hauptmann[3] – 1798 beim Unterargauer Dragonerregiment in militärischen Diensten, wandte sich dann aber ebenfalls der Politik zu. Ab 1809 engagierte er sich für seine Heimatstadt in Sachen Schulpolitik. Zusammen mit dem etwa gleichaltrigen Musikpädagogen Michael Traugott Pfeiffer, den er wahrscheinlich 1803 über Johann Heinrich Pestalozzi kennengelernt hatte, initiierte er ab 1809 eine höhere Bildungseinrichtung zur Lehrerfortbildung.[1]

1805 ist eine Büste Hünerwadels in Lenzburg entstanden, die Heinrich Keller gestaltet hat.[4] Die Stadt Lenzburg hat ihm zu Ehren einen Gedenkstein unterhalb des Schlosses aufgestellt. Darauf heisst es

«Den durch versöhnende Milde des Charakters und durch Strenge in Ausübung seiner Pflichten gleich ausgezeichneten Mann und Bürger. Weihen dieses Zeichen tiefgefühlten Verlustes. Freundschaft und Bürgersinn.»

Einzelnachweise

  1. a b Rebekka Horlacher, Daniel Tröhler: Briefe an Pestalozzi. 1805 bis 1809, Band 2, Walter de Gruyter 2010, ISBN 978-311022834-2, Seite 362, Fussnote 91
  2. Hieronimus Hünerwadel auf Berner Geschlechter
  3. Inventare Aargauischer Archive I. Teil Repertorium des Aargauischen Staatsarchivs. H. R. Sauerländer & Co., Aarau 1935, Seite 159
  4. Karl Viktor von Bonstetten: Briefkorrespondenzen Karl Viktor von Bonstettens und seines Kreises. Wallstein Verlag 2002, ISBN 978-389244583-8, Seite 903