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Uhudler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Uhudler ist eine südburgenländische Weinspezialität. Im Aussehen ähnelt er einem rosé-farbenem Schilcher. Geschmacklich erinnert er an Erbeeren oder schwarze Johannisbeeren.

Biologisch

Der Uhudler stammt aus einer Kreuzung inländischer mit amerikanischer Reben. Er ist ein Selbstträger und äußerst resistent gegen die Reblaus und andere Krankheiten. Deshalb muss er nicht gespritzt und gedüngt werden. Er ist also ein reines Naturprodukt.

Geschichte

Geschichtlich hat der Uhudler einiges zu bieten. Er stammt aus der Zeit nach dem großen Reblausbefalls um 1860. Damals wurden amerikanische und inländische Rebsorten gekreuzt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Direktträgerreben, wie der Uhudler eine ist, verpönt. Die Produktion für den Eigenverbrauch war erlaubt, jedoch nicht der Ausschank oder Verkauf. Das Verbot führte natürlich zu einer ansteigenden Beliebtheit des Getränks. Im Jahr 1985 wurde der Uhudler sogar zum "Nichtwein" erklärt. Der Uhudler hat einen hohen Anteil von Methylalkohol und Fuselölen. Deshalb glaubte man früher, dass man durch trinken des Weines blind werden kann, was aber wissenschaftlich bereits widerlegt wurde. 1992 wurden die Weingesetze novelliert und der Uhudler darf seit dem in 8 burgenländischen Gemeinden verkauft werden. Seit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 sind, auf Ansuchen Österreichs, die Direktträgersorten Concord, Delaware, Elvira und Ripatella erlaubte Weinsorten (jedoch nicht als Qualitätswein).

Die Abstammung des Namens wird folgendermaßen erklärt: Nachdem der Wein hergestellt wurde und die Männer auch schon gekostet hatten und dann mit Ringen unter den Augen zu ihren Frauen kamen, sagten diese zu ihnen: "Du schaust ja aus wie ein Uhu!"

Siehe auch: Weinanbaugebiete in Österreich