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Wülfrath

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Wappen Karte
Datei:Wappen wuelfrath.png
Altes und neues Stadtwappen von Wülfrath
Karte Wülfrath in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kreis: Mettmann
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Fläche: 32,27 km²
Einwohner: 22.583 (01.2004)
Bevölkerungsdichte: 700 Einwohner/km²
Höhe: 262 m ü. NN
Postleitzahl: 42489
Vorwahl: 02058
Geografische Lage: 51° 17' n. Br.


07° 02' ö. L.

KFZ-Kennzeichen: ME
Amtliche Gemeindekennzahl: 05 1 58 036
Gliederung des Stadtgebiets: 6 amtlich
benannte Gemeindeteile
Adresse der Stadtverwaltung: Goethestraße 21
42489 Wülfrath
Website: www.wuelfrath.de
E-Mail-Adresse: buergerbuero@stadt.wuelfrath.de
Politik
Bürgermeister: Ulrich Eilebrecht
seit 1995 (parteilos)

Wülfrath ist eine Stadt im Niederbergischen Land gelegen an den Ausläufern des Bergischen Landes zwischen Rhein , Ruhr und Wupper . Der alte Ortskern liegt in einem kleinen Tal, welches vom Fluss Anger durchflossen wird. An den Hängen des Tales breiten sich die neueren Ortsteile aus.

Das Wülfrather Stadtgebiet grenzt im Norden an die Städte Velbert und Heiligenhaus im Osten und Süden an die Stadt Wuppertal und im Westen an die Kreisstadt Mettmann und die Stadt Ratingen.


Wappen

Das Wülfrather Stadtwappen ,das sich nach 1840 aus einem alten Kirchsiegel der ev.-ref. Kirchengemeinde entwickelte, wurde durch den Düsseldorfer Heraldiker und Kunstmaler Wolfgang Pagenstecher im Jahre 1938 neu gestaltet und durch den Oberpräsidenten der Rheinprovinz offiziell anerkannt. Es zeigt einen Hirten, der einem ihn angreifenden Wolf seinen Stecken (Stab) in den Rachen stößt. Diese Darstellung soll einerseits den Sieg des Guten über das Böse symbolisieren und andererseits auf das entstehen des Ortskernes verweisen. An den Siedler Wolf, von dem angenommen wird, dass er der Begründer der Stadt ist, erinnert sie allerdings kaum.


Geschichte

Wülfrath war eine der ersten Rodungssiedlungen im großen frühmittelalterlichen Reichforst. Die Grenzen wurden in einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs IV. vom 16. Oktober 1605 mit den Flussläufen Rhein, Ruhr und Düssel (Tussella) eingegrenzt. Die Ostgrenze war der alte Höhenweg der "Kölnischen Straße" (strata colonensis). Dieser verlief von der Werdener Ruhrbrücke über Velbert und Wülfrath entlang der Düssel weiter in Richtung Köln. Das Zentrum des mittelalterlichen Dorfes war ein Herrenhof. Hierzu gehörte ein ausgedehnter Hofverband mit vielen Einzelhöfen in den Hohnschaften Erbach und Püttbach.

Das Dorf Wülfrath wird gegen Ende des 11. Jahrhunderts als "Wolverothe" (= Rodung des Ansiedlers namens Wolf) erstmals schriftlich in einem Pergament des Stiftes Kaiserswerth erwähnt. Die Ursprünge liegen viel weiter zurück: Aussgehend von der Sage um den von seiner Sippe ausgestossenen Siedler "Wolf", der an der Stelle der heutigen Stadtmitte den damals reichlich vorhandenen Wald gerodet haben soll um sich dort niederzulassen, lässt sich die Stadtgeschichte bis etwa in das Jahr 713 zurückvervolgen. Zu diesem Zeitpunkt muss in etwa der erste Kirchenbau (eine kleine, frühmittelalterliche Saalkirche mit Rechteckchor) an der Stelle des heutigen Kirchplatzes stattgefunden haben. Dort steht seit dem 11. Jahrhundert eine romanische Kirche, die im 15. Jahrhundert durch gotische Bauteile erweitert wurde. Turm und Nordseitenschiff mit Scheidemauer zum Mittelschiff (romanisch - 12.Jh.). Mittelschiff ( gotisch - um 14 Jh.). Südschiff (spätgotisch - 1524 vollendet). Die Kirche wurde mit Wohnhäusern und Geschäften ringförmig umbaut und ist seither Mittelpunkt eines in seiner Geschlossenheit einmalig schönen altbergischen Kirchplatzes. Diese Wohnhäuser bestehen zum größten Teil heute noch im Original-Zustand und stehen unter Denkmalschutz, andere wurden wiederaufgebaut. Jedes dieser Häuser hatte (und hat auch heute noch) neben der Hausnummer einen Namen: Auf'm Keller (1678), Hamels (1678), Melanders (1678), Op der Ley (ca. 1600 - ausgebaut 1911), Auf'm Haus (1678), Großer Klaus (1686 - wiederaufgebaut 1964), Kleiner Klaus (1678), Scholle (1678), Hinter'm Turm (1678), Jostenhaus (erbaut ca. 1738), Hechtsteinhaus (1678), Op de Trapp (1678) und Leonhards (wiederaufgebaut 1955).

Im Jahr 875 lässt sich die erste urkundliche Erwähnung der Hohnschaften und heutigen Stadtteile Flandersbach (Flatmarasbeki = der Bach, an dem Flattmar sich niederließ) und Rützkausen (Hrotsteninghuson = bei den Häusern der Sippe des Hrotsen) in einer Urkunde des Klosters Werden an der Ruhr nachweisen. 1050 findet der Erbau der katholischen Kirche in Düssel (Dussela) statt und das Bauerngut Hammerstein wird zum ersten mal in einer Urkunde genannt. Um 1100 schließlich wird der Ortsname Wülfrath (Wolverothe) in einem von Mönchshand geschriebenen Pergament des Stiftes Kaiserswerth erstmals genannt.

Bereits 1265 lässt sich anhand der Steuer- und Zinsregister ein Schmied bezeugen. Das Gut Püttbach in der gleichnamigen Wülfrather Hohnschaft ist im Jahr 1392 im Besitz des Deutschen Ritterordens . Es wird der Oberhof für den Streubesitz des Ordens , in dem alljährlich auch das Hofgericht abgehalten wird.

1578 wird das Dorf durch einen grossen Brand heimgesucht, der die Siedlung in Asche legt und das Dach mitsamt dem Turmhelm der Kirche in Flammen aufgehen lässt. Um den schwer geschädigten Einwohnern zu helfen, erlässt der Landesfürst, Herzog Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg, im Jahr 1579 einen "Marktbrief" welcher seinem "Dorff und Kirspel Wulfrod" vier freie Jahrmärkte verleiht. Doch kaum war dieser Brand vergessen, wurde das Dorf genau einhundert Jahre später wieder von einem Grossbrand verwüstet: Der gesamte Ortskern mit über 70 Häusern wird in ein Trümmerfeld verwandelt.

Auch die Kriege hinterlassen ihre Spuren in Wülfrath: 1805 bereitet Napoleon der bayerischen Regierung des Herzogtums Berg ein Ende und übernimmt das alte Herzogtum. Nur ein Jahr später gründet er einen neuen Staat und überträgt diesen seinem Schwager Joachim Murat der sich seitdem "Grossherzog von Berg" nennen darf. Aus den sechs Hohnschaften Erbach, Püttbach, Flandersbach, Rützkausen, Ober- und Unterdüssel wird die Bürgermeisterei ("Mairie") Wülfrath gebildet. Im Jahr 1808 übernimmt Napoleon selbst die Regierung des Grossherzogtums. Nach den Befreiungskriegen kommt der Ort - als Teil der neugebildeten Rheinprovinz - 1813 zu Preussen.

Durch Verordnung wird Wülfrath 1827 zur Vertretung im "Stande der Städte" in den Rheinischen Provinziallandtag berufen. 1856 erhält es durch die Verleihung der "Städteordnung für die Rheinprovinz" endgültig die vollen Stadtrechte.

Die "Kommunale Neugliederung" im Jahr 1975 beschert der Stadt einen großen Verlust an Stadtgebiet und Bevölkerung: die Einwohnerzahl sinkt um über 5.000! Gebietsteile der "Oberen Flandersbach" müssen nach Velbert, Gebietsteile der "Düsseler Höhe" und "Hahnenfurth" sowie der Ortsteil "Dornap" nach Wuppertal abgegeben werden.

Im Jahre 2001 wird ein Teil der historischen Altstadt wieder ein Raub der Flammen: in der Nacht zum 21. Januar bricht im Kern der Altstadt ein Feuer aus, dem drei alte Fachwerkhäuser zum Opfer fallen. Die völlig zerstörten Häuser mussten abgerissen werden und wurden mittlerweile durch moderne Neubauten ersetzt.


Industie

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatten sich mehr als 100 Handels- und Gewerbebetriebe niedergelassen. Es handelte sich hierbei um größere Hausbetriebe - meistens Heimwebereien. Nach 1850 wurden die ersten größeren Betriebe mit Dampfkraft gegründet. Trotz der damaligen starken Industrialisierung ging der landwirtschaftliche Charakter nicht ganz verloren. Heute bestehen nur noch vereinzelte landwirtschaftliche Betriebe. Prägend für Wülfrath war die Gründung der Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke Dornap im Jahre 1887 und der Rheinischen Kalksteinwerke Wülfrath im Jahre 1903. Bis heute sind diese Werke der Schwerpunkt der Wülfrather Industrie (größte Kalksteinbrüche Europas). Daneben gab es noch zahlreiche Webereien, Lederverarbeitungsbetriebe, einen Zweigbetrieb der Ford-Werke Köln, der auch heute noch existiert (Visteon) und viele Kleinbetriebe.


Religionen

  • Evangelisch reformierte Kirchengemeinde Wülfrath, Am Pütt 7
  • Evangelische Kirchengemeinde Düssel, Dorfstraße 19
  • Katholische Kirchengemeinde St. Josepf, Goethestraße 75
  • Katholische Kirchengemeinde St. Maximin, Dorfstraße 14
  • Katholische Kirchengemeinde St. Petrus Canisius, Flandersbacher Straße 84
  • Freie evangelische Gemeinde, Bahnhofstraße 10
  • Neuapostolische Kirche, Eichendorfstraße 15
  • Zeugen Jehovas,
  • Islamischer Verein Wülfrath, Lindenstraße 6


Politik

Zusammensetzung des Rates (September 1999)
CDU 16 Sitze 44,9%
SPD 12 Sitze 32,4%
DLW 4 Sitze 10,9%
Grüne/WWG 2 Sitze 6,5%
FDP 2 Sitze 5,3% Summe 36 Sitze


Schulen

  • Grundschule Ellenbeek, Tiegenhöfer Straße 16
  • Grundschule Lindenschule, Lindenstraße 26
  • Grundschule Rohdenhaus, Angerweg 13
  • Grundschule Parkschule, Parkstraße 14 [1]
  • Hauptschule Wolverothe, Schulstraße 5 [2]
  • Theodor-Heuss-Realschule, Bergstraße 20 [3]
  • Städtisches Gymnasium, Kastanienallee 63 [4]
  • Schule für Lernbehinderte, In den Eschen 3
  • Volkshochschule Mettmann-Wülfrath, Wilhelmstraße 189 [5]


Städtepartnerschaften

Die Stadt Wülfrath unterhält folgende Partnerschaften :

Patenschaft

Des weiteren hat die Stadt Wülfrath folgende Patenschaft übernommen:

Vereine und Verbände

  • Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Trachtenvereine, Bergisches Land
  • Bund der Vertriebenen e.V., Ortsverband Wülfrath
  • Bürgerverein Wülfrath-Düssel e.V.
  • Bürgerverein Wülfrath e.V.
  • Bürgerverein Wülfrath-Flandersbach
  • Chorgemeinschaft "Deutsche Sänger"
  • Chor "Young Voices"
  • Die lustigen Holzhackerbuam, Wülfrath e.V.
  • Heimatbund Wülfrath e.V.
  • Jagdhornbläserkorps Wülfrath
  • Kalkstadt Narren Rohdenhaus/Flandersbach e.V.
  • Kunstkolleg International e.V.
  • Landsmannschaft der Ostpreussen, Westpreussen und Pommern
  • Landsmannschaft der Schlesier, Nieder- und Oberschlesien
  • Männergesangverein "Angertal" 1930
  • MGV "Frühlingshoffen" Wülfrath
  • Männergesangverein "Sängerkreis" Wülfrath
  • Musikfreunde Wülfrath e.V.
  • Spielmannszug "Grün-Weiss-Kalkstädter" Wülfrath 1954 e.V.
  • Tanz- und Trachtengruppe "Kathrinchen"
  • Verein bayerischer Landsleute Wülfrath e.V.
  • WÜRG - Wülfrather Rockmusiker Gemeinschaft


Museen

  • Niederbergisches Museum, Bergstraße 22-24
  • Zeittunnel Wülfrath, Hammerstein 5


Sehenswürdigkeiten

  • Historischer Kirchplatz
  • Altstadt mit Fussgängerzone
  • Wohngebiet "Düsseler Tor" mit Kindergarten in der Formensprache Friedensreich Hundertwassers
  • Naturerlebnis Steinbruch Schlupkothen mit Lehr- und Erlebnispfad (EUROGA 2002 plus)






Regelmäßige Veranstaltungen

  • jeden Samstag von 7-12 Uhr Wochenmarkt mit über 50 Beschickern auf dem Parkplatz Am Diek
  • jährliches Stadtfest, genannt Kartoffelfest im September
  • jährlicher Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz, genannt Herzog-Wilhelm-Markt ende November
  • jährliches Sommerfest der Kleingartenanlage "Erbacher Berg"
  • Schützenfest



In Arbeit