Populationsökologie
Die Demökologie (von gr. demos=Volk) oder Populationsökologie ist ein Teilgebiet der Ökologie und damit der Biologie. Der Begriff umfasst insbesondere die Populationsdynamik.
Die Demökologie befasst sich mit der Wechselwirkungen der Individuen innerhalb einer Population einer Art und zwischen einer Population und der Umwelt. Sie erfasst Struktur und Dynamik von Populationen, ihre altersmäßige und genetische Zusammensetzung, ihr Wachstum und ihre Entwicklung unter dem Einfluss der biotischen und abiotischen Faktoren des Ökosystems. Typische Anwendungsfälle sind Bestandsdichten und Bestandszahlen bei Wildtieren, Parasiten, bejagten Tieren oder bedrohten Arten.
So ist es beispielsweise für eine nachhaltige Fischerei unerlässlich, die Fangquoten und Fangtechniken so zu bestimmen, dass die Population der befischten Art nicht zusammenbricht.
Die Größe einer Population hängt von mehreren Faktoren ab:
- Reproduktionsrate (Vermehrung der Population, abhängig von der Fortpflanzungsbiologie, Ernährungszustand, Gebietsgröße)
- Sterberate (durch Fressfeinde, Krankheiten, Alter bestimmt)
Ist die Reproduktionsrate höher als die Sterberate, so wächst die Population, ist sie kleiner, so schrumpft die Population.
Je nach Komplexität der Art und ihres Lebensraumes ergeben sich unterschiedlich komplexe Modelle zur Beschreibung der Populationsgröße und des Populationswachstums
- Im einfachsten Fall (Bakterienkolonie ohne Beschränkungen) wächst die Population exponentiell.
- Bezieht man die Beschränktheit des Lebensraumes (Platz, Ressourcen) ein, so ergibt sich als einfaches Beispiel das logistische Wachstum bei Bakterien und vielen Einzellern, die sich durch Zellteilung vermehren.
- Sobald sexuelle Fortpflanzung bei der Vermehrung eine Rolle spielt, wird die Berechnung oder Abschätzung der Reproduktionsrate komplexer.
- Die Auswirkungen einer Räuber-Beute-Beziehung auf beide Populationen wird durch die Volterra-Gesetze beschrieben.
Neben den unmittelbar populationsdynamischen Aspekten spielen auch mittelbare Aspekte eine Rolle, z. B.
- genetische Zusammensetzung einer Population / Populationsgenetik
- intraspezifische Konkurrenz um Ressourcen und Konkurrenzvermeidungsstrategien
- intraspezifische Konkurrenz um Sexualpartner und Konkurrenzvermeidungsstrategien
Literatur
- Fritz Schwerdtfeger: Ökologie der Tiere. Ein Lehr- und Handbuch in 3 Teilen. Band 2: Demökologie. Struktur und Dynamik tierischer Populationen. 2., neubearbeitete Auflage. Parey, Hamburg und Berlin 1979, ISBN 3-490-07518-8