W&H Dentalwerk
W&H Dentalwerk Bürmoos GmbH
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Rechtsform | Familienunternehmen |
Gründung | 1890 in Berlin |
Sitz | 5111 Bürmoos, Salzburg |
Leitung | Peter Malata |
Mitarbeiterzahl | weltweit rund 1.200; Bürmoos 730 (2019) |
Branche | Dentalbranche |
Website | www.wh.com |
W&H Dentalwerk ist ein 1890 in Berlin gegründetes, seit 1944 in der Gemeinde Bürmoos im österreichischen Bundesland Salzburg ansässiges Unternehmen. Der nunmehr weltweit agierende Familienbetrieb zählt zu den führenden Herstellern zahnmedizinischer Instrumente und Geräte.
Unternehmensgeschichte
Das W&H Dentalwerk wird 1890 von den Berliner Feinmechanikern Jean Weber und Hugo Hampel (W&H) gegründet.
Sie schreiben mit dem Unternehmen, in dem die ersten mechanisch betriebenen Hand- und Winkelstücke in Europa hergestellt werden, Pioniergeschichte. Im Jahr 1944 übersiedelt W&H von Berlin (Deutschland) nach Bürmoos (Österreich), wo Konsul DI Peter Malata im Jahr 1946 von den Alliierten
als Verwalter des Unternehmens eingesetzt wird.
Am 20. Mai 1958 erwerben Peter und Hilde Malata das Dentalwerk Bürmoos. W&H wächst: Neben den ersten Gebäudeerweiterungen in Bürmoos wird 1964 die erste W&H Tochter W&H Deutschland eröffnet. Weitere Niederlassungen u. a. in Österreich, Frankreich, Italien, Schweden, Großbritannien folgen.
Dipl.-Ing. Peter Malata jun. übernimmt den Betrieb am 1. Dezember 1996. Neue Managementstrukturen werden implementiert: W&H wird in eine schlagkräftige und zukunftweisende Teamorganisation umgebaut, die flexibel auf die Kundenbedürfnisse reagiert. 1999 wird in der Nähe von Bergamo in Italien die Produktionsstätte W&H Sterilization eröffnet. Das Unternehmen knüpft nahtlos an die W&H Erfolgsgeschichte an. Zwischen 2000 und 2009 erweitert W&H aber nicht nur sein Produktportfolio, sondern auch den Produktionsstandort Bürmoos.
Im Jahr 2015 feiert das Unternehmen W&H sein 125-jähriges Bestehen.
Heute ist W&H in mehr als 110 Ländern der Erde vertreten. Mit einem perfekt organisierten Vertriebsnetz, einer Vielzahl an Tochterunternehmen sowie einer großen Anzahl an hervorragenden und verlässlichen Partnern ist das Familienunternehmen W&H zu einem der weltweit führenden Player in der Dental Technik gewachsen.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2018: Staatspreis Innovation für das Projekt „Primea Advanced Air – ein Technologiesprung in der Zahnbehandlung“[1]
Produkte

Die Produkte für die Zahnmedizin finden in Zahnarztpraxen, Zahnkliniken, Dentallabors und in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Anwendung. Die aktuelle Produktpalette umfasst Instrumente und Geräte für die Anwendungsgebiete
- Dental-Restauration und Prothetik
- Endodontie
- Oralchirurgie und Implantologie
- Prophylaxe und Parodontologie
- Hygiene und Pflege
- Dentallabor
- W&H MED
- W&H VET (Veterinär)
Zertifikate wie das internationale ISO 9001-Zertifikat, das ISO 13485 und der Anhang II der Richtlinie 93/42/EWG sind für W&H-Produkte Standard. 2007 erhielt W&H von quality austria das Umweltzertifikat entsprechend den Forderungen der ISO 14001:2004.
Unter video.wh.com bündelt der W&H Video Channel alle Video-Beiträge zu zahnärztlichen und dentalchirurgischen Anwendungen.
- Produktgeschichte
W&H stellte 1895 ein Universalhandstück mit verstellbarer Kopfneigung her, um einen optimalen Zugang zur Behandlungsstelle zu bekommen.
Das erste W&H gefertigte Feilwinkelstück von 1926, der sogenannte Cursor, vereinfachte die Wurzelkanalaufbereitung.
Gemäß alten Aufzeichnungen und Prototypen hatte 1933 W&H-Techniker Roda die Idee, eine Lichtquelle in die Instrumente einzubauen. Die technischen Voraussetzungen der Leuchtmittel waren zu dieser Zeit jedoch noch nicht gegeben.
W&H entwickelte 1939 seine erste Fußtretbohrmaschine. Mit Hilfe dieser Maschine konnten unabhängig vom Strom zahnmedizinische Behandlungen vorgenommen werden. Durch Betätigen eines Pedals – ähnlich einer mechanischen fußgetriebenen Nähmaschine – konnten die Bohrer in Rotation gebracht werden.
Die erste Umhängebohrmaschine kam 1959 auf den Markt. Damit wurden ambulante Zahnbehandlungen möglich, sodass auch bettlägerige Patienten behandelt werden konnten.
W&H entwickelte 1960 seine erste Turbine, Turbo 60.
Die erste Roto-Quick-Kupplung erschien 1978 am Markt. Diese erlaubte eine freie und leichte Drehung der Instrumente um 360° und vereinfachte den Instrumentenwechsel.
Als Neuheit wurde 1979 die erste Druckknopfspannung für Turbinen eingeführt. Erstmals konnte durch Betätigen eines Knopfes auf der Rückseite des Instrumentenkopfes der Bohrer gewechselt werden. Für diesen Arbeitsschritt wurde zuvor ein Bohrerwechsler benötigt.
Mit der Elcomed entwickelte W&H 1983 das stärkste und schnellste Klein-OP-Gerät seiner Zeit. Der Motor erreichte eine Antriebsdrehzahl bis 45.000/min.
W&H präsentierte 1989 ein spezielles Endo-Winkelstück. Die Wurzelkanalaufbereitung erfolgte durch sogenannte aleatorische, also zufällige, Bewegungen statt durch einen starren Bewegungsablauf. Die Endo-Feile konnte so dem natürlichen Verlauf des Wurzelkanals besser folgen.
Die leisere Turbine 898 LE (Low Emission), wurde 1995 entwickelt. Durch die hohe Kraftübertragung der Turbine konnte die Leerlaufdrehzahl auf 300.000/min gesenkt werden.
W&H entwickelte 2001 einen Implantologiemotor für detailgetreue Arbeit bei Zahnimplantaten.
Die neue Synea-Generation von 2007 verfügte über Turbinen mit sterilisierbaren Leuchtdioden. Um die Vorteile der LED-Technik allen Zahnärzten zugänglich zu machen, führte W&H bei der IDS 2007 chirurgische Hand- und Winkelstücke mit Generatortechnik ein.
In der Alegra Reihe bietet W&H seit 2009 unabhängiges sterilisierbares LED Licht in Winkelstücken.
W&H präsentiert 2013 eine Turbine mit sterilisierbarem Fünffach-LED-Ring im Kopf des Instrumentes und gewährleistet damit eine schattenfreie Ausleuchtung des Behandlungsareals. Mit dem neuen Chirurgie-Gerät Piezomed bringt das Unternehmen im selben Jahr einen Chirurgie-Antrieb auf den Markt, der über eine automatische Spitzenerkennung verfügt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Schramböck zeichnet W&H Dentalwerk Bürmoos GmbH mit Staatspreis Innovation 2018 aus. OTS-Meldung vom 23. März 2018, abgerufen am 23. März 2018.