Balten
Balten sind Völker an der Ostsee im Baltikum, die baltische Sprachen sprechen. Dies sind indogermanische Sprachen, zu denen die litauische Sprache und die lettische Sprache gehören, außerdem das ausgestorbene Prussisch, welches teilweise den deutschen ostpreußischen Dialekt beeinflusst hat.
In Kurland (Couronia) und Livland lebten ebenfalls Balten.
Typisch ist, dass in dieser Sprachfamilie viele altertümliche Formen erhalten blieben (v.a. im Litauischen).
Die Deutschbalten, welche 800 Jahre lang im Baltikum lebten und in deutscher Sprache regierten, wurden durch die Sowjetunion 1945 vertrieben. Zur gleichen Zeit wurden die Deutschen aus West- und Ostpreußen vertrieben, als das ganze östliche Deutschland im Ergebnis des Potsdamer Abkommens nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst unter polnische bzw. sowjetische Verwaltung kam (siehe Oder-Neiße-Linie) und heute zu Polen bzw Russland (Kaliningrader Oblast / Gebiet Königsberg) gehört.
Heute leben sie in der ganzen Welt verstreut. Es gibt Landsmannschaften in Deutschland und trotz großer Schwierigkeiten im heutigen Polen verbliebene deutsche Minderheiten.
Vor zweitausend Jahren wurde die Ostsee von römischen Schriftstellern als Mare Suebicum nach den Sueben benannt. Später wurde der Name Mare Balt(h)icum benutzt. Ferdinand Nesselmann benannte die Sprache der Bewohner am Mare Balticum Baltische Sprache.
Literatur:
- "Die Balten" von Marija Gimbutas, ISBN 3776612665