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Blindverkostung

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Eine Blindverkostung ist eine besondere, ambitionierte Art der Weinprobe.

Ziel einer Blindverkostung ist eine möglichst objektive Bewertung von Wein anhand seiner sensorischen Merkmale und die Vergabe von Punkten in einem der Bewertungssysteme, ohne sich von Namen und Etiketten beeinflussen lassen zu wollen.

Zu einer Blindverkostung wird Wein gereicht, zu dem keine Daten bekannt sind - oder entscheidende Daten nicht genannt werden, um nur den Wein an sich qualitativ zu bewerten, ohne Kenntnis berühmter Namen, berühmter Lagen oder berühmter Winzer, die den (soweit irgend möglich) objektiven Bewertungsablauf eintrüben oder beeinflussen könnten.

Die Vorbereitung einer Blindverkostung bedarf eines gewissen Aufwandes. Es muss sich hinterher nachvollziehen lassen, in welcher Reihenfolge welche Weine serviert wurden. In aller Regel ist also eine Person anwesend, die "Bescheid weiß", was eine kleine Eintrübung des Spaßes sein kann.

Eine Variante Richtung kompletter "Blindheit" jedoch ist, dass eine Person aus den Flaschen zwei oder mehrere Weine in Karaffen umfüllt und die Flaschen entfernt, dann eine zweite herbeigerufene Person die Anordnung der Karaffen ändert - oder eben nicht, also z.B. bei zwei zu bewertenden Weinen die Karaffen tauscht oder sie aber genauso stehen lässt.

In aller Regel ergeben sich bei Blindverkostungen interessante neue Erkenntnisse und Überraschungen, auch der teils unangenehmen Art, wenn nämlich Tips abzugeben sind, welcher exakte Wein aus einem bekannten Panel von Weinen nun genau in welchem Glase stecke. Diese Aufgabenstellung hat schon manchen sehr selbstgewissen Experten blass werden lassen.

Im Normalfall vergleicht man in einer Blindverkostung Weine mit ähnlicher Charakteristik, also z.B. Weine eines Anbaugebietes und aus einem Jahr. Dieses nennt man "Blind-Horizontale". Hier werden z.B. 12 oder 15 markante Bordeaux-Weine des Jahres 2000 "gegeneinander" verkostet. Die andere Variante ist die Château-Vertikale: man testet die Weine eines einzigen Weingutes, jedoch über verschiedene Jahrgänge hinweg. Dies ist dann eine "Blind-Vertikale".

Siehe auch: