Hotel Königshof (München)


Das Hotel Königshof ist ein Luxushotel in München. Es ist Bestandteil der Hotelgruppen Geisel Privathotels und The Leading Hotels of the World. Das Restaurant des Hotels hat einen Michelin-Stern. Küchenchef war von 2004 bis 2018 Martin Fauster.
Anfang 2019 wird das Hotel abgerissen und neu gebaut.
Lage
Das Hotel liegt im Münchner Stadtteil Ludwigsvorstadt an der Westseite des Karlsplatzes (Stachus). Ursprünglich war auch auf der Westseite des Karlsplatzes ein Rondell geplant wie auf der Ostseite, es wurde aber nicht verwirklicht. Das Hotel Königshof liegt im Scheitelpunkt des geplanten Halbkreises dem Karlstor gegenüber.[1]
Geschichte


Das Grundstück, auf dem sich heute das Hotel Königshof befindet, hatte der Architekt Gustav Vorherr zu Beginn des 19. Jahrhunderts für seine Verdienste um die Stadterweiterung von König Max I. Joseph geschenkt bekommen. Er errichtete dort ein privates Wohnhaus. Das im klassizistischen Stil gehaltene Gebäude diente als Treffpunkt einer literarischen Runde die von Maximilian I. Joseph nach München berufen wurde. Zu den Gästen zählten Schriftsteller wie Paul Heyse, Emanuel Geibel, Friedrich Bodenstedt sowie der Kunsthistoriker und Dichter Adolf Friedrich von Schack, Hoftheaterintendant Franz von Dingelstedt und Franz von Kobell. Aus diesem Privathaus mit zentraler Lage zwischen Altstadt und Hauptbahnhof entstand im Jahre 1866 das Hotel Bellevue. 1880 folgte der Aus- und Umbau, u. a. erhielt das Haus die markanten Doppelgiebel zum Stachus und die prächtige Fassadenmalerei von Claudius Schraudolph dem Älteren. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde das Hotel in Hotel Königshof umbenannt.
1938 wurde das Haus, das damals 200 Betten zählte, von Karl und Anna Geisel übernommen und ist seitdem im Besitz der Familie Geisel. Beide waren einst Bierwirte des Löwenbräuzeltes auf dem Münchner Oktoberfest und zählten einige Weinwirtschaften zu ihrem Besitz. 1944 wurde das Hotel Königshof im Zweiten Weltkrieg bis auf die Außenmauern zerstört.
Wiederaufbau 1955
Die Familie Geisel entschied sich nach den starken Kriegsbeschädigungen für einen zeitgemäßen Wiederaufbau, dieser wurde 1955 fertiggestellt. 1970 folgte eine Generalrenovierung, bei der das Gebäude das bis zum Abriss 2019 bekannte Erscheinungsbild erhielt.[1] Da von der Originalsubstanz zwar relativ viel die Kriegzeiten überstanden hat, das Gebäude jedoch nach dem Krieg optisch massiv verändert wurde, ist das Gebäude zwar nicht als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen, aber trotzdem wegen seiner historischen Bedeutung in die Denkmaltopographie Denkmäler in Bayern aufgenommen.
Neubau 2019
2012 wurden Planungen bekannt, einen Abriss und Neubau des ursprünglich aus dem Jahre 1880 und 1913 stammenden Gebäudes durchzuführen.[2] Der Abriss des Hotels Königshof begann vorbereitend im Januar 2019. Das Gebäude selbst wurde letztendlich ab Mitte Mai 2019 abgetragen.[3] Der umstrittene Entwurf für den Neubau stammt von den spanischen Architekten Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano und besteht in einem neunstöckigen Bau mit vorgehängter Glasfassade und expressionistischer Kubatur.[4]
Ausstattung
Das Hotel bietet 71 Einzel- und Doppelzimmer, 16 Suiten, 180 Tiefgaragenstellplätze, einen Wellnessbereich (Sauna, Dampfbad, Whirlpool und Fitnessraum).
Im Haus befindet sich das Gourmet Restaurant Königshof, das unter Martin Fauster mit einem Michelin-Stern vom Guide Michelin und 18 von 20 Punkten vom Restaurantführer Gault-Millau ausgezeichnet wurde.[1]
Auszeichnungen
Das Hotel Königshof erhielt unter anderem folgende Auszeichnungen:
- The Leading Hotels of the World
- Schlummer Atlas: Hotel des Jahres 2005
- AHGZ: Hotelier des Jahres 2008
- Guide Michelin: ein Stern: Gourmet Restaurant Königshof, Martin Fauster
- Gault-Millau: 18 von 20 Punkte: Gourmet Restaurant Königshof, Martin Fauster
- Gault-Millau: Sommelier des Jahres 2008, Stéphane Thuriot
- Concierge des Jahres 2011: Christian Netzle
Literatur
- Heinrich Habel, Johannes Hallinger, Timm Weski: Landeshauptstadt München. Mitte. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Denkmäler in Bayern - Kreisfreie Städte und Landkreise. Band I.2/1. Karl M. Lipp Verlag, München 2009, ISBN 978-3-87490-586-2, S. 371.
- Susanna Lajtos: In luxuriösen Betten. Hrsg.: Allitera Verlag. München 2010, ISBN 978-3-86906-099-6, S. 127.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Imagebroschüre. (PDF; 5,5 MB) Geisel Privathotels, 5. Juli 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2013; abgerufen am 25. August 2012 (Details zur Lage, Geschichte und Ausstattung des Hotels). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ 2015 Abriss und Neubau geplant
- ↑ www.koenigshof-hotel.de: Zukunft
- ↑ sueddeutsche.de: Neunstöckiges Ausrufezeichen
Koordinaten: 48° 8′ 22,7″ N, 11° 33′ 52,2″ O