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Abigail Adams

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Abigail Adams

Abigail Smith Adams (* 11. November 1744 in Weymouth, Massachusetts, Kolonie des Königreichs Großbritannien heute USA; † 28. Oktober 1818) war die Ehefrau des zweiten Präsidenten der USA John Adams und wird darum als zweite First Lady betrachtet, obgleich dieser Begriff erst nach ihrem Tode geprägt wurde.

Jugend

Mütterlicherseits stammte Abigail Adams von den Quincys ab, einer angesehenen Familie der Kolonie Massachusetts; ihr Vater und andere Vorfahren waren Congregationale Minister, Gemeindevorsteher in einer Gesellschaft, die ihre Geistlichkeit hoch schätzte.

In jungen Jahren drängte sie ihr Vater zu lesen, und so las sie sehr viel. Obgleich sie keine formelle Ausbildung erhielt, besaß ihr Vater eine umfangreiche Bibliothek, zu der Abigail Adams unbeschränkten Zugang hatte. Nur durch Eigenstudien gebildet, spielten Abigail Adams' Gedanken zu den Frauenrechten und der Regierung – wenn auch nur indirekt – eine wichtige Rolle bei der Gründung der USA.

Heirat mit John Adams

Abigail Smith heiratete John Adams 1764. Das junge Paar lebte auf Johns kleiner Farm bei Braintree (Massachusetts) (das später in Quincy umbenannt wurde) oder in Boston (Massachusetts), als seine Praxis wuchs. Innerhalb von zehn Jahren gebar sie sechs Kinder: Abigail Amelia (1765-1813), den zukünftigen US-Präsidenten John Quincy Adams (1767-1848), Susanna Boylston (1768-70), Charles (1770-1800), Thomas Boylston (1772-1832) und eine Tochter namens Elizabeth (tot geboren 1775).

Ein Steinhaufen krönt heute den nahe gelegenen Hügel, von dem aus sie und ihr damals siebenjähriger Sohn John Quincy die Schlacht von Bunker Hill und das brennende Charlestown beobachteten. Zu der Zeit hatte sie die Kinder von Dr. Joseph Warren, Präsident der Provinzialkongresses von Massachusetts in Obhut, der in der Schlacht getötet wurde.

An Abigail Adams erinnern heute die vielen Briefe, die sie an ihren Mann schrieb, während er seinem Land in Philadelphia (Pennsylvania) während des Kontinentalkongresses und der Philadelphia Convention diente. Viele betrachten sie als unschätzbare Augenzeugenberichte von der Heimatfront im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, wie auch als exzellente Quellen von politischen Kommentaren.

John Adams suchte oft den Rat seiner Frau und ihre Briefe sind voller intellektueller Diskussionen über Regierung und Politik. Ausschnitte aus diesen Briefen werden an wichtiger Stelle in dem Broadway Musical 1776 (und der Verfilmung von 1972 mit Virginia Westoff als Abigail Adams) dargestellt. Sie ist vielleicht am besten bekannt für ihre Forderung, dass er und der Kontinentalkongress ... „ ... sich der Damen erinnern soll und großzügiger und wohlmeinender ihnen gegenüber sein sollten, als gegenüber ihren Vorfahren. Steckt nicht solch unbegrenzte Kraft in die Hände der Ehemänner. Vergesst nicht, dass alle Männer Tyrannen sein würden, wenn sie es könnten. Wenn den Damen nicht besondere Sorge und Aufmerksamkeit zuteil wird, sind wir gezwungen, die Rebellion anzufachen und wir werden uns nicht durch irgendwelche Gesetze halten, bei denen wir keine Stimme und keine Vertretung haben.“

1784 schloss sie sich John Adams bei seinem diplomatischen Auftrag in Paris an und füllte die Rolle der Ehefrau des ersten Ministers der Vereinigten Staaten für das Königreich Großbritannien aus. Sie kehrten 1788 in das Haus zurück, das heute als Old House bekannt ist und das sie mit großer Energie vergrößern und umbauen ließ. Es steht noch heute und ist der Öffentlichkeit als Teil des Adams National Historical Park zugänglich.

Als Ehefrau des ersten Vizepräsident der Vereinigten Staaten wurde Abigail Adams eine gute Freundin von Martha Washington und half bei offiziellen Auftritten, aus ihren Erfahrungen bei Hofe und im Ausland Nutzen ziehend. Nach 1791 zwang sie ihre schwache Gesundheit, die meiste Zeit in Quincy zu zubringen.

Als „First Lady“ und danach

Abigail Adams.

Als John Adams zum US-Präsidenten gewählt wurde, setzte sie ihre formellen Auftritte fort und wurde die erste Gastgeberin im noch unfertigen Weißen Haus. Ihr Bericht über den neuen aber noch sehr unfertigen gregorianischen Landsitz ist sehr unterhaltsam: Feuer mussten ständig unterhalten werden, um den kalten, höhlenartigen Platz warm zu halten und sie beschrieb, wie sie in einem der großem Räume eine Wäscherei einrichtete.

Die Adams zogen sich 1801 nach Quincy zurück. Abigail Adams starb 1818 an Typhus und ist neben ihrem Ehemann in der United First Parish Church in Quincy begraben.

Ein Adams Memorial ist in Washington (D.C.) geplant, um Abigail Adams, ihren Ehemann und andere Mitglieder der Familie Adams zu würdigen.

Literatur

  • Levin, Phyllis Lee. Abigail Adams: A Biography. St. Martin's Press 2001. ISBN 031229168X
  • Barbara A. Somervill. Abigail Adams: Courageous Patriot and First Lady (Signature Lives). Compass Point Books 2005. ISBN 0756509815
  • Susan Provost Beller. Woman of Independence: The Life of Abigail Adams. Shoe Tree Pr 1992. ISBN 1558702377
  • Lynne Withey. Dearest Friend: A Life of Abigail Adams. Touchstone Books 2001. ISBN 0743229177
  • Jeri Ferris, Jeri Chase Ferris, Ellen Beier (Illustrator). Remember the Ladies: A Story about Abigail Adams (Creative Minds Biography (Hardcover)). Carolrhoda Books 2000. ISBN 157505292X
  • Abigail Adams, John Adams, L. H. Butterfield, Marc Friedlaender, Mary-Jo Kline. The Book of Abigail and John: Selected Letters of the Adams Family, 1762-1784. Replica Books 1997. ISBN 073510008X
Commons: Abigail Adams – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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