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Graz Gösting

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XIII. Grazer Stadtbezirk
Name: Gösting
Fläche: 10,83 km²
Einwohner: 9227 (Volkszählung 2001)
Bezirksvorsteher Mag. Rene Schönberger (ÖVP)
1. Stellvertreter Michael Ehmann (SPÖ)
2. Stellvertreter Gerhard Strohriegel (KPÖ)

Gösting (slawisch, entweder von gostinca = Herberge oder von gozd = Bergwald) ist der 13. Stadtbezirk von Graz. Es liegt im Nordwesten der Stadt zwischen Mur und Plabutsch bzw. dem Höhenzug nördlich davon, der von der Ruine Gösting gekrönt wird.

Geschichte

Bereits vor dem Jahr 1138 wurde vom Aribonen Swiker von Gösting die Burg und das Dorf Gösting gegründet. Die Burg beherrschte damals das enge Murtal, das an dieser Stelle in das Grazer Becken einmündet. Im 15. Jahrhundert wurde die kleine Burg zu einer Festung ausgebaut, um Schutz gegen die Bedrohung der Türken und Ungarn zu bieten. Sie war Teil des Kreidfeur-Warnsystems, das die Bevölkerung vor Bedrohungen warnen sollte. Um 1430 bestand das Dorf aus 33 Bauernhöfen und einigen Hadwerkern, darunter auch zwei Müller im heute noch so benannten Müllerviertel und am Thalbach.

1707 wurden Burg und Herrschaft von den Grafen Attems erworben. Am 10. Juli 1723 schlug ein Blitz in das Pulverlager der Burg ein und ein Großteil der Burg fiel den Flammen zum Opfer. Die Burg wurde in der Folge nicht mehr aufgebaut, als Ersatz wurde 1728 am Fuße des Burgberges das barocke Schloss Neugösting als neur Familiensitz für die Attems fertiggestellt.

Von 1850 bis 1938 war Gösting eine eigene Gemeinde, die von Gemeindevorstehern und ab 1919 von Bürgermeistern geleitet wurde. An deren Namen erinnern noch einige Straßennamen, etwa: Franz Weixlbaum oder Josef Pock. 1931 erhliet Gösting das Marktrecht, 1938 wurde sie zu einem Teil von Graz, seit 1946 ist Gösting der 13. Stadtbezirk der Stadt Graz, zu dem auch die weiter nördlich gelegene Siedlung Raach gehört, welche seit den 1940er-Jahren auf ehemaligem Weideland entstanden ist.

Bauwerke

  • Ruine Gösting: Nach dem Brand 1723 verfiel die Burg immer mehr. Heute stehen nur noch die Burgkapelle und der Burgfried sowie einige Mauerreste. Im Turm ist ein kleines Museum eingerichtet, außerdem bietet sich von dort ein weiter Blick über das Grazer Becken und das oststeirische Hügelland.
  • Schloss Gösting: Am Schlossplatz am Fuß des Burgbergs. Schlichtes Barockschloss der Grafen von Attems; heute in Privatbesitz.

Wirtschaft, Schulen, Verkehr

  • Einige Industriebetriebe, die sich entlang dem Grazer Frachtenbahnhof angesiedelt haben
  • Bis Ende des 19. Jahrhuderts wurde an den Berghängen Wein angebaut, heute zeugt davon nur noch die Sektkellerei Kleinoscheg
  • Große Waldflächen am Plabutsch und am Ruinenberg
  • Höhere Technische Bundeslehranstalt (seit 1920 an heutiger Stelle)
  • Nordportal des Plabutschtunnels der Pyhrnautobahn (eröffnet 1987)
  • Buslinien 40,48,54 und 85. Von 1901 bis in die 1950er-Jahre führte auch eine Straßenbahnlinie vom Grazer Zentrum nach Gösting