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Büstenhalter

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Datei:Büstenhalter (BH) und Stringtanga Model Dani.jpg
Fotomodel Dani im Büstenhalter und Stringtanga

Der Büstenhalter oder umgangssprachlich BH ist ein Wäschestück, das die weibliche Brust stützen und formen soll.

Schon in der Antike und dem Mittelalter trugen Frauen Binden über ihre Brüste, um diese zu stützen.

Der erste "richtige" Büstenhalter wurde jedoch erst 1889 von der Französin Herminie Cadolle patentiert. In Deutschland gab es weitere Patente für den Büstenhalter. Hugo Schindler meldete seinen "Brusthalter" 1891 an, dieser hatte zwei an einem Gürtel befestigte Kappen, die oben mit Bändern befestigt wurden. Christine Hart aus Dresden meldete am 5. September 1895 ihr "Frauenleibchen als Brustträger" zum Patent an. Er bestand aus zusammengeknüpften Taschentüchern und Männerhostenträgern, die sogar schon verstellbar waren. Weltweit sollten eine Unzahl weiterer Patentierungen folgen.

Um die Jahrhundertwende löste der Büstenhalter vielerorts das unbequeme Korsett ab. Die ersten BHs bestanden aus Leinen, ab den 1920er Jahren wurden sie auch aus Seide, Musseline oder Batist hergestellt.

Etwa gleichzeitig mit Hugo Schindler, erfand in den USA Mary Phelps-Jacobs einen Ersatz für das Mieder: Aus zwei Taschentüchern und einigen Bändern fertigte sie ein Wäschestück, um ihre Brüste zu bedecken. 1914 ließ sie diese Erfindung patentieren und verkaufte das Patent anschließend an die Warner Brothers Corset Company. Offiziell gilt sie als Erfinderin des BHs, aber wohl nur wegen ihrem guten Geschäftssinn. Mit dem Beginn der industriellen Fertigung war der Siegeszug des Büstenhalters nicht mehr aufzuhalten.

Als der BH das Mieder zu verdrängen begann, kamen parallel dazu auch Hüftgürtel (Strapse) und Strumpfband auf.

Während den 1930er Jahren kamen Mieder erneut in Mode. Ebenfalls zu beginn der 1930er wurde in den USA erstmals die noch heute bekannten Standardgrössen (A-, B- und C-Cups) eingeführt. Erst 1947, mit dem so genannten New Look lief ihm der Büstenhalter den Rang endgültig ab. Es gab fortan BHs mit verstärkten Körbchen (mit Fischbein-, später Metallbügel unterhalb der Schalen), wattierte BHs, verstärkte BHs, Push-ups, BHs mit und ohne Verschluss, Verschluss hinten oder vorne, usw.

Ebenso wie bei anderen Kleidungsstücken durchlief der BH eine Vielzahl von Moden: knabenhaft in den 20er Jahren, rund in den Dreißigern und spitz in der fünfziger Jahren. In den sechziger Jahren kam es mit der aufflammenden Frauenbewegung zu öffentlichen BH-Verbrennungen. Erst ab 1994, mit der Einführung des "Wonder-Bra" oder "Push-Up" und neuen Materialien, kommt es zu einem neuen BH- und Lingerieboom.

BHs und hängende Brüste

Mit zunehmendem Alter hängen Brüste natürlicherweise mehr. Traditionell haben Hersteller die Idee verbreitet, dass BHs die jugendliche Form der Brüste erhalten helfen. Für diese Annahme gibt es jedoch keinen Beweis, im Gegenteil weisen einige Forschungsergebnisse darauf, dass der Effekt sogar verstärkt wird. Siehe den Link unten.

Siehe auch: Korsett - Unterwäsche - Bikini - Liste der Kleidungsstücke