Gon
Das Gon (früher: Neugrad) ist eine Winkeleinheit. Ein Gon ist der vierhundertste Teil des Vollwinkels oder π/200 rad. Das Gon wird durch ein hochgestelltes kleines g abgekürzt¹).
Das Gon ist in Deutschland eine gesetzliche Einheit im Messwesen und findet insbesondere Verwendung im Vermessungswesen (Geodäsie). Es wurde vor über 100 Jahren aus zwei Gründen eingeführt:
- Es hat stets eine dezimale Unterteilung (z.B. 17°18′19″ = 19,2281 gon) und die Untereinheit Milligon mgon (0,001 gon = 3.24″); früher auch Neuminuten c (Hundertstel) und Neusekunden cc (100 cc = 1 c), diese Bezeichnungen sind jedoch seit 1. Januar 1978 nicht mehr zulässig.
- Es erlaubt ein einfache Zuordnung von Richtungen zu den 4 Quadranten (sie beginnen mit jeweils einer eigenen Hunderter-Stelle):
0° = 0 gon 90° = 100 gon 180° = 200 gon 270° = 300 gon 360° = 400 gon
¹) In Frankreich wird das Gon auch als grad bezeichnet (hochgestelltes gr), in England als grade. Der seit längerem genormte (SI-konforme) Name Gon soll diese Verwirrung beseitigen.
Centigon
Ein Centigon (cgon) ist der hundertste Teil eines Gon. Es gilt für das Centigon 1 cgon = 32,4" (früher schrieb man dafür 1c). Es entspricht etwa der Auflösung des menschlichen Auges bzw. der Messgenauigkeit von einem Sextanten oder kleinen Messtisch.
Milligon
Ein Milligon (mgon) ist der tausendste Teil eines Gon. Es gilt für das Milligon 1 mgon = 3,24".
Das Milligon ist bei den meisten Vermessungs-Theodoliten die Dezimalstelle, auf die man Horizontalrichtungen- und Vertikalwinkel abliest (die Speicherung erfolgt im Regelfall auf 0,1 mgon, um Rundungsfehler zu vermeiden). Daher ist das Milligon auch ein praktisches Genauigkeitsmaß. Bei einem Bautheodolit ist die Standardabweichung einer Richtung 1 mgon, was der halben Breite eines üblichen Fluchtstabes (25mm) auf die große Entfernung von 800 Meter entspricht.