Tischtennisschläger
Mit dem Tischtennisschläger wird im Tischtennis der Tischtennisball gespielt.
Ist es für den Hobbyspieler noch recht belanglos, welchen Schläger er benutzt, so wird die richtige Wahl des Schlägers für den Vereinsspieler doch bedeutsamer. Von diesem ist im folgenden die Rede.
Zunächst darf in Deutschland nur ein Schläger benutzt werden, dessen Material vom Deutschen Tischtennisbund DTTB zugelassen ist. Hierfür gibt es eine Liste "zugelassene Materialien", welche immer wieder aktualisiert wird. Desweiteren schreibt der DTTB viele Eigenschaften eines Schlägers zwingend vor.
Ein Vereinsspieler wird einen Schläger auswählen, der seine Spielweise unterstützt. Dabei achtet er im Wesentlichen auf den Griff des Schlägers, den Belag und das Holz.
Griff des Schläger
Der Schlägergriff kann verschiedene Formen haben. Im Wesentlichen sind dies: Gerade, konisch, anatomisch und konkav. Hier muss der Spieler einfach ausprobieren, welcher Griff am besten in der Hand liegt.
Belag des Schlägers
Der Schlägerbelag hat den grössten Einfluss darauf, wie man den Ball anschneiden kann und mit welcher Geschwindigkeit man den Ball spielen kann.
Die Beläge auf den verschiedenen Seiten müssen verschiedene Farben haben, nämlich rot und schwarz. Den Grund hierfür sieht man erst ein, wenn man ein wenig zurückblickt. Vor 1983 mussten die Beläge auf beiden Seiten - gemäß einer Bestimmung von 1961 - die gleiche Farbe haben. Allerdings entwickelte die Industrie immer neue Beläge mit unterschiedlichen Eigenschaften: Schnell, langsam, viel Spin, wenig Kontrolle, usw. Dies nutzten viele Spieler aus, indem sie auf beiden Seiten gleichfarbige Beläge mit verschiedenartigen Eigenschaften klebten. Beim Aufschlag drehten sie den Schläger, so dass der Gegner nie wusste, mit welchem Belag aufgeschlagen wurde. Dies führte beim Rückschlag zu vielen scheinbar leichten Anfängerfehlern, was das Spiel für den Zuschauer unattraktiv machte. Einige Spieler versuchten nun, beim Auftreffen des Balles auf den Schläger zu hören, mit welchem Belag der Aufschlag erfolgt. Um auch dies zu verhindern stampfte der Aufschlagende in diesem Moment mit dem Fuß auf den Boden. Diese absurde Entwicklung beendete man im Jahre 1983 mit der Regel, dass jeder verschiedenfarbige Beläge benutzen musste, wobei die Farben selbst nicht vorgeschrieben waren. 1985 wurde diese Regel dahingehend präzisiert, dass die Beläge rot und schwarz sein müssen.
Früher belegten viele Spieler den Schläger nur mit einem Schaumstoffgummi. Dies wurde 1959 vom ITTF verboten. Die maximale Belagdicke wurde auf 4 mm festgelegt. Daraufhin legten die Spieler auf die Schaumstoffschicht einen Noppengummi. Die maximale Dicke des Noppengummis beträgt 2 Millimeter.
Die Schlägerbeläge kann man in zwei Gruppen einteilen: Noppen außen oder Noppen innen. Bei beiden Varianten muss der Belag zwischen 10 und 50 Noppen pro Quadratzentimeter haben.
Noppen außen
Zeigen die Noppen des Belages nach außen, dann kann man beim Rückschlag kaum eigenen Schnitt (Spin) anbringen. Den Schnitt des Gegners kann man aber sehr wohl mehr oder weniger "drin lassen". Je nach Länge der Noppen kann man so die Rückschläge variieren. Ein Schläger mit Noppen außen eignet sich vorwiegend für Defensivspieler.
Noppen innen (Sandwich)
Zeigen die Noppen des Belages nach innen, dann kann man den Ball anschneiden, d.h. Rotation verleihen (Topspin, Sidespin...). Je nach Dicke des unterlegten Schwammes und nach Beschaffung der Oberfläche kann man Schnitt und Geschwindigkeit des Balles variieren. Noppen-innen-Schläger sind am meisten verbreitet. Sie eigenen sich zum Angreifen, zum Blocken, aber man kann damit auch verteidigen.
Kombischläger (Sandwich-Noppen)
Kombischläger vereinen die unterschiedlichen Belagarten, nämlich Noppeninnen- und Noppenaußenbeläge. Durch schnelles Drehen des Schlägers wird der Kontrahent über die aktuelle Rotation im Unklaren gelassen. Zumindest muß er einen großen Teil seiner Aufmerksamkeit darauf verwenden, diesen Finten angemessen zu begegnen.
Schlägerholz
Das Schlägerholz besteht aus mehreren Schichten, die miteinander verklebt sind. Es können auch Schichten aus Kunststoff verwendet werden, aber das Schlägerholz muss mindestens zu 85% aus Holz bestehen. Harte Holzarten wie z.B. Nussbaum machen das Spiel schneller und eignen sich daher für Angriffsspieler, weiche Hölzer wie z.B. Weide dagegen werden von Defensivspielern bevorzugt.
Siehe auch:
Weblinks
- http://www.tischtennis.de/downloads/ITTF/Belaege_Juli-Dez2003.pdf - zugelassene Beläge für Tischtennisschläger